Hamburg. Der Senat plant, die drei Schulangebote in Hamburg zusammenzulegen – und Tests einzuführen. Das stößt bei mehreren Seiten auf Kritik.

Die Linke hat die Pläne des Senats kritisiert, die drei Schulangebote zusammenlegen, bei denen Erwachsene das Abitur oder andere Schulabschlüsse nachholen können – und möglicherweise Tests für Bewerber einzuführen. Geplant ist die Zusammenlegung von Hansa-Kolleg, Abendschule St. Georg und Abendschule Vor dem Holstentor an einem Standort – nämlich am Holzdamm 5, in der früheren Handelsschule.

In diesem „Zentrum für Erwachsenenbildung“ sollen von Februar 2023 an 1400 erwachsene Schülerinnen und Schüler Abschlüsse auf dem zweiten Bildungsweg nachholen können.

Erwachsenenbildung: Will Senat nur Geld sparen?

Die Linke wirft dem Senat vor, durch die Zusammenlegung vor allem Geld sparen zu wollen. „Selbstverständlich werden Ressourcen eingespart, alleine schon durch wegfallende Mietzahlungen und Schulleitungen“, sagte Fraktionschefin Sabine Boeddinghaus. „Beides muss nur noch für einen Standort gezahlt werden.“

Boeddinghaus bezieht sich in ihrer Kritik auch auf Antworten des Senats auf eine von ihr gestellte Kleine Anfrage. Danach lagen die jährlichen Gesamtmietkosten für die bisherigen drei Standorte bei zusammen rund 3,4 Millionen Euro. Der neue Standort am Holzdamm wird laut Senat etwas weniger als 1,2 Millionen Euro Miete pro Jahr kosten. Allerdings muss die frühere Handelsschule zunächst für 5,8 Millionen Euro umgebaut werden.

Erwachsenenbildung: Betroffene kritisieren Pläne

Auch Betroffene hatten die Pläne zuletzt kritisiert. So gebe es am neuen Standort nicht genug Platz – und Aufnahmetests würden mögliche Bewerber abschrecken. Der Senat hat nun in in seiner Antwort auf die Linken-Anfrage betont, dass es lediglich eine „Eingangsberatung“ und eine „Eingangsfeststellung“ geben solle.

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Boeddinghaus wertet es als Erfolg, dass das Vorhaben jetzt doch nicht schon zum 1. August, sondern erst im Februar 2023 umgesetzt werden soll. Bis dahin müssten die Betroffenen nun in die Planung einbezogen werden.