Hamburg. Flughafen-Podcast:Wie Amélie Charisius Check-in und Boarding revolutionieren möchte.

Werden wir künftig mit unserem Lächeln statt mit einer Bordkarte einchecken? Erste Tests mit einem Boarding per Gesichtserkennung gibt es bereits heute, berichtet Amélie Charisius im Abendblatt-Podcast „Checkin“. Die Geschäftsführerin von AHS (Airport Handling Service) will Check-in und Boarding bundesweit revolutionieren.

„Perspektivisch möchten wir unsere Dienstleistungen nicht nur für Flugreisen anbieten, sondern beispielsweise auch für Bahnreisen“, sagt Amélie Charisius. So könnte etwa in Zukunft der Koffer bereits am Taxi, am Bus, der Bahn oder vielleicht einem Moia eingecheckt werden.

Gespräche über das Check-in der Zukunft laufen bereits

Charisius: „Das Zukunftsmodell wird sein, dass wir weniger an den Flughäfen aktiv werden – sondern bereits an den Bahnhöfen, Busbahnhöfen oder im öffentlichen Nahverkehr.“ Über solche Entwicklungen laufen bereits Gespräche. „Ich glaube, das wird jeder Passagier als angenehm empfinden, wenn er schon am Startpunkt seiner Reise bereits sein Gepäckstück abgeben kann und er weiß: Es kommt auf jeden Fall zur richtigen Zeit ins Flugzeug oder in die Bahn“, sagt die AHS-Chefin.

Der Airport Handling Service wurde bereits im Jahr 1951 in Hamburg gegründet, ist heute an elf Flughäfen in Deutschland aktiv und betreut mit mehr als 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund 130 Fluggesellschaften. Beim Start 1951 war AHS eigentlich nur die deutsche Repräsentanz der norwegischen Fluggesellschaft Braathens Safe. Die Fluggesellschaft hatte der norwegische Reeder Ludvig G. Braathen ursprünglich gegründet, um seine Schiffe in den weit entfernten Teilen der Welt zu versorgen. Für den Erstflug von Hamburg nach Hongkong benötigte das Flugzeug damals noch drei Tage.

Schon während des Studiums bei AHS gejobbt

„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkennen Sie als Passagier meist gar nicht“, sagt Amélie Charisius. Das AHS-Personal bei Ticketverkauf, Check-in und Boarding trägt meist neben der neutralen Uniform Halstuch oder Krawatte der jeweiligen Airline. Sodass man eigentlich das Gefühl hat, schon am Abflug-Gate von der jeweiligen Fluggesellschaft in Empfang genommen worden zu sein.

Amélie Charisius hat schon während des Jura-Studiums bei AHS am Flughafen gejobbt – und der „Geruch von Kerosin“, wie sie selbst sagt, hat sie nicht mehr losgelassen. Nach dem Studium begann die Juristin in der Rechtsabteilung von AHS, seit 2009 ist sie Geschäftsführerin der AHS-Gruppe. Im Abendblatt-Podcast erinnert sich die begeisterte Leichtathletin an ihren ersten Flug, an die erste Maschine, die sie als Ramp-Agentin auf die Reise geschickt hat, und erklärt, warum sie auch heute noch ab und an beim Check-in aushilft.

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