Hamburg/Kiel. Vor allem im Umland hat es am Mittwoch gekracht. Mehrere Polizisten verletzt. Deutscher Wetterdienst warnt vor Glatteis.

Schneefall, niedrige Temperaturen sowie vereiste Straßen haben in der Nacht zum Mittwoch und bis Mittag zu mehreren schweren Unfällen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen geführt. Dabei hat es Tote und Verletzte gegeben. Auch Polizisten gehörten zu den Unfallopfern. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte eine Wetterwarnung der Stufe zwei für den Norden. Auch für die Nacht zum Donnerstag warnt der DWD erneut vor Frost und Glätte im Norden.

Wieder glatte Straßen in Hamburg

Die Hamburger Stadtreinigung war bereits in der Nacht zu Mittwoch im Einsatz. Mehr als 800 Mitarbeiter waren aus der Rufbereitschaft gerufen worden. Nach den Schneefällen sei das Schmelzwasser auf Straßen und Gehwegen wieder leicht angefroren.

 Im Westen und Norden Hamburgs hatte es am Morgen und auch später am Mittwoch erneute leicht geschneit, sodass die Hamburger sich vorsichtig bewegen sollten – auch für die Nacht zum Dolnnerstag ist erneut Frost angesagt: Die Stadtreinigung weist darauf hin, dass Anlieger Schnee und Eis auf den Gehwegen an ihrem Grundstück selbst räumen müssen. Streusalz aus dem Baumarkt dürfe aber danach nicht verwendet werden, sondern zum Beispiel feinkörniger Kies, Sand oder Splitt.

Rund 50 Glätteunfälle in Schleswig-Holstein

Im Bahnverkehr im Norden gab es die üblichen Verspätungen, aber die sind offenbar vor allem auf Weichenstörungen und Probleme beim Bereitsstellen von Zügen zurückzuführen, wie die Bahn twitterte.

Die Polizei in Hamburg hatte am Morgen zunächst keine nennenswerten Einsätze im Hinblick auf das Wetter. Zwischen Nordsee und Ostsee allerdings habe es von Dienstagabend bis Mittwochmorgen rund 50 Mal gekracht, so die Polizei in Schleswig-Holstein. Besonders betroffen war der Süden des Landes, also das Hamburger Umland. Hier zählten die Einsatzkräfte 20 Unfälle mit insgesamt zwei Schwerverletzten. Landesweit habe es laut den Angaben der Polizei-Leitstellen bei den Unfällen außerdem mehrere Leichtverletzte gegeben.

Der Deutsche Wetterdienst hatte am Mittag eine Unwetterwarnung herausgegeben. So drohe in den kommenden Stunden ein Mix aus orkanartigen Böen etwa auf dem Brocken im Harz sowie Sturmböen an der Nord- und Ostseeküste.

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Autobahn A7: Polizeiwagen überschlägt sich

Ein Polizeiwagen überschlug sich auf der A7 bei Bad Bramstedt, wie die Polizei Neumünster am Morgen mitteilte. Gegen 1 Uhr nachts sei der Wagen bei Schneeglätte ins Schleudern gekommen und habe sich überschlagen, nachdem er von der Fahrbahn nach rechts gerutscht war. Der Polizeiwagen sei nach der Kollision mit einem Erdwall auf dem Dach liegen geblieben. Die Polizisten wurden offenbar nur leicht verletzt, waren aber nicht mehr dienstfähig, am Auto entstand Totalschaden.

Eine Polizistin aus Bad Fallingbostel ist bei einer Unfallaufnahme auf der A7 bei Bispingen schwer verletzt worden, weil ein Transporter bei Glatteis nicht bremsen konnte. Die 34-Jährige wurde am späten Dienstagabend von dem Fahrzeug erfasst, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatte sich demnach auf der glatten Fahrbahn in Richtung Hamburg ein leichter Verkehrsunfall ereignet. Der Transporter überfuhr einen Großteil des Absperrmaterials und prallte gegen das Heck des stehenden, absichernden Funkstreifenwagens. Das Heck des Transporters erfasste die neben dem Streifenwagen laufende Beamtin.

Polizistin auf Grünstreifen geschleudert

Sie wurde in den Grünstreifen geschleudert und kam in ein Krankenhaus. Der 60 Jahre alte Unfallverursacher aus Hamburg wurde leicht verletzt. Noch während der Aufnahme des zweiten Unfalls gerieten ein Sattelzug und ein weiterer Transporter ins Schleudern und rutschten in den abgesperrten Bereich.

Nach einem Lkw-Unfall auf der schneeglatten Autobahn A21 bei Bad Oldesloe wurde die Fahrbahn Richtung Süden gesperrt worden. Der Lkw stand quer auf der Autobahn, der Fahrer wurde leicht verletzt.

In Rendsburg verlor ein 18 Jahre alter Fahrer auf glatter Fahrbahn die Kontrolle über sein Auto und rutschte in das Schaufenster eine Autohauses. Der junge Mann wurde leicht verletzt, es hat laut Polizei hohen Sachschaden gegeben.

Bereits am Dienstagabend wurde ein Autofahrer bei Grömitz im Kreis Ostholstein schwer verletzt, als sein Wagen auf eisglatter Straße auf die Gegenfahrbahn geriet und dort mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammenstieß. Auf der Autobahn 1 in Richtung Hamburg wurde ein Fahrer schwer verletzt, als sich sein Wagen kurz hinter der Anschlussstelle Lensahn überschlug und im Graben landete.

Glatteis: In den Gegenverkehr gerutscht – Notoperation

Bei Gifhorn ist ein BMW-Fahrer mit seinem Wagen auf glatter Straße in den Gegenverkehr gerutscht und lebensgefährlich verletzt worden. Der 26-Jährige sei am Dienstagabend bei Glätte vermutlich zu schnell gefahren, teilte die Polizei mit. Ein entgegenkommendes Auto prallte in seinen Wagen. Der 26-Jährige wurde schwer am Kopf verletzt und noch in der Nacht notoperiert. Der Fahrer des anderen Autos wurde bei dem Zusammenprall leicht verletzt.

Deutscher Wetterdienst DWD bei Twitter

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Hagelschauer und Glatteis haben im Landkreis Cuxhaven am Dienstagabend zu mehreren Unfällen auf der Autobahn 27 geführt. Zwischen den Anschlussstellen Uthlede und Schwanewede kam es in Richtung Bremen laut Polizei zu Unfällen, bei denen insgesamt vier Autos, zwei Kleintransporter und ein Lastwagen beteiligt waren. Die A27 wurden daraufhin in Richtung Bremen für rund drei Stunden gesperrt. Auch auf der Gegenfahrbahn krachte es am Abend mehrmals. Verletzt wurde bei den Unfällen niemand. Es entstand insgesamt ein Sachschaden in sechsstelliger Höhe.

Ein 18-Jähriger starb in Mecklenburg-Vorpommern, als sein Wagen auf glatter Landstraße bei Süderholz (Landkreis Vorpommern-Rügen) vermutlich zu schnell unterwegs gewesen sei, erklärte die Polizei. Sein Auto fuhr in mehrere Leitplanken und in einen Baum. Der Beifahrer (30) überlebte schwer verletzt.

Die Autobahn A19 zwischen Rostock und Berlin war zeitweise wegen Blitzeis gesperrt.