Hamburg. In der Hansestadt leben Hunderte, die pro Jahr mehr als eine Million Euro verdienen. Welches Finanzamt die meisten Steuern einnimmt.
Hamburgs Spitzenverdiener sorgen für Millioneneinnahmen in der Staatskasse. Die Finanzbehörde fordert bislang für das Steuerjahr 2019 rund 927 Millionen Euro von Hamburgs Einkommensmillionären.
Wie die Behörde auf Abendblatt-Anfrage mitteilt, zählen bislang 862 Hamburger beziehungsweise Paare, die zusammen veranlagt werden, zu der Gruppe, die jährlich ein zu versteuerndes Einkommen von mindestens einer Millionen Euro haben. Allerdings betont die Behörde, dass die Zahl der Einkommensmillionäre im Jahr 2019 erfahrungsgemäß noch deutlich steigen werde, da noch nicht alle Steuererklärungen für dieses Jahr abgegeben beziehungsweise geprüft seien.
Einkommensmillionäre zahlen im Schnitt mehr als eine Million Euro Steuern
Deswegen seien die Zahlen auch nur eine Momentaufnahme, die jedoch zeigt, wie viel Einkommenssteuer im Schnitt ein Top-Verdiener in Hamburg zahlt. Basierend auf den bisherigen Daten für 2019 werden im Durchschnitt pro Einkommensmillionär 1.075.308 Millionen Euro an Einkommenssteuer gefordert.
Die meisten Einkommensmillionäre leben in Hamburg an Alster oder Elbe. Das lässt sich zumindest aus den Daten der zehn Hamburger Finanzämter schließen. So haben von den 862 Einkommensmillionären 328 ihre Steuererklärung beim Finanzamt Am Tierpark abgegeben, das unter anderem für die Stadtteile Blankenese, Othmarschen, Harvestehude oder Rotherbaum zuständig ist. Zusammengerechnet rund 336 Millionen Euro an Einkommenssteuer fordert das Finanzamt Am Tierpark von den Spitzenverdienern.
Harburg hat die wenigsten Einkommensmillionäre
Das Finanzamt Oberalster, das für die Stadtteile im Nordosten der Stadt zuständig ist, zu denen Sasel, Volksdorf oder Wellingsbüttel zählen, hat bislang 117 Einkommensmillionäre ermittelt und rund 119 Millionen Euro an Einkommenssteuer für diese Gruppe festgesetzt.
89 Hamburger mit Einkommen von mehr als einer Million Euro leben im Zuständigkeitsgebiet des Finanzamtes Barmbek-Uhlenhorst, das auch Eppendorf oder Hohenfelde betreut. Schlusslicht in der Statistik ist der Süden Hamburgs. Lediglich 27 Einkommensmillionäre zählt das Finanzamt Harburg.
Finanzamt | Anzahl Steuerfälle | festgesetzte Einkommenssteuer 2019 |
Hamburg-Altona | 36 | 44.775.686 € |
Hamburg-Am Tierpark | 328 | 335.610.719 € |
Hamburg-Barmbek-Uhlenhorst | 89 | 135.147.994 € |
Hamburg-Ost | 53 | 47.513.840 € |
Hamburg-Eimsbüttel | 40 | 33.580.309 € |
Hamburg-Hansa | 42 | 36.177.761 € |
Hamburg-Harburg | 27 | 30.980.104 € |
Hamburg-Mitte | 63 | 63.495.944 € |
Hamburg-Nord | 67 | 80.333.310 € |
Hamburg-Oberalster | 117 | 119.299.871 € |
Summe | 862 | 926.915.538 € |
Hamburg hat bundesweit die höchste Millionärsdichte
Laut der Finanzbehörde sind verlässliche Zahlen im Hinblick auf die Einnahmen durch die Einkommenssteuer erst nach vielen Jahren möglich. So hat das Statistikamt Nord zuletzt Zahlen für das Steuerjahr 2017 veröffentlicht und dabei 1196 Einkommensmillionäre mit Wohnsitz in Hamburg ermittelt. Im Schnitt hatte damals ein Steuerpflichtiger beziehungsweise ein steuerpflichtiges Paar Einkünfte von rund 2,9 Millionen Euro. Alle zusammen kamen auf 3,5 Milliarden Euro.
Zwar lag der Anteil der Einkommensmillionäre an allen Steuerpflichtigen nur bei gut 0,1 Prozent – aber auf diese entfielen 7,8 Prozent von den in Hamburg erzielten Einkünften. Zudem zahlten die Top-Verdiener mit rund 1,3 Milliarden Euro 13,5 Prozent der in Hamburg festgesetzten Einkommenssteuer.
Im bundesweiten Vergleich hat Hamburg die höchste „Millionärsdichte“. Laut Statistischem Bundesamt hatten zwölf von zehntausend unbeschränkt Einkommenssteuerpflichtigen (1,2 Promille) Jahreseinkünfte jenseits der Millionengrenze. Zum Vergleich: In Sachsen-Anhalt und Thüringen war es dagegen jeweils nur ein Steuerpflichtiger von Zehntausend (0,1 Promille).