Hamburg. Der Virologe sieht bei den Corona-Zahlen einen „klaren Bruch in der Dynamik“. Dieser Wert ist jetzt besonders entscheidend.
Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg sieht inzwischen einen „klaren Bruch in der Dynamik“ bei den Infektionszahlen. „Genau wie in Bremen und Schleswig-Holstein ist dies erfreulicherweise auch für Hamburg festzustellen. „Natürlich könnte etwa eine veränderte Teststrategie das Bild verfälschen. Dafür gibt es aber keine Anzeichen“, sagte Schmidt-Chanasit dem Abendblatt.
Die nächste Zeit sei dennoch für die Bewertung der Lage weiter wichtig: „Es kann einen großen Unterschied machen, ob die Welle in sich zusammenbricht, oder sich doch ein Plateau auf einem erhöhten Niveau bildet.“ Nach den neuesten Zahlen des Senats war die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg am Montag wieder leicht auf 1867,8 angestiegen.
Corona Hamburg: Virologe Schmidt-Chanasit fordert Klarheit
In der Diskussion um mögliche Lockerungen der Corona-Auflagen will Schmidt-Chanasit keine Forderungen erheben. Er betonte aber, dass wenn die Impfquote der Erwachsenen tatsächlich bereits bei 95 Prozent liege, dies eine „sehr gute Nachricht und auch gute Ausgangslage“ sei. „Wenn man sich dann entscheidet, Lockerungsschritte zu gehen, sollte man aus medizinischer Sicht zuerst die Kinder und Jugendlichen in den Blick nehmen, die weiterhin in vielen Bereichen sehr eingeschränkt sind“.
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Auch wenn er weder für noch gegen Lockerungen plädiert, fordert Schmidt-Chanasit eine genauere Risikoanalyse und Kommunikation. „Die entscheidende Frage lautet, welcher Anteil der besonders gefährdeten Menschen noch immunnaiv, also weder geimpft noch genesen ist“, sagt Schmidt-Chanasit. „Dieser Wert muss klar erfasst und auch kommuniziert werden. Dann kann man eine sehr valide Risikoanalyse vornehmen – und damit endlich auch mehr Klarheit für die Bevölkerung schaffen.“