Hamburg. Elbphilharmonie und der renommierte technische Dienstleister sprechen von einem gezielten Angriff auf die Kunstinstallation.

Nach einem Vorfall am vergangenen Donnerstag, bei dem mehrere Drohnen der fliegenden Kunstinstallation „Breaking Waves“ an der Elbphilharmonie abgestürzt waren, ist weiter unklar, was genau vorgefallen ist: Laut Polizei Hamburg sei zwar eine Strafanzeige gestellt worden, woraufhin ein Verfahren wegen des "gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr" eingeleitet wurde. Angekündigte Beweismittel lägen bisher jedoch nicht vor.

„Uns ist erst am Dienstagmittag mitgeteilt worden, wer der zuständige Ansprechpartner im Landeskriminalamt ist“, sagt Jens Hillenkötter, Geschäftsführer bei JH Technology Arts GmbH. Die Firma setzt die Drohnenshow des Künstlerkollektivs DRIFT technisch um. „Wir stellen gerade das Material zusammen.“ Dieses sei relativ umfangreich, so Hillenkötter: Neben einer geborgenen abgestürzten Fremddrohne handele es sich vor allem um Daten, die bei den Ermittlungen helfen sollen.

Elbphilharmonie: Drohnenangriff auf fliegende Kunstinstallation

Für die Formationsflüge, bei denen gleichzeitig mehrere hundert Drohnen in der Luft sind, hat die Firma eine eigene Software entwickelt, die auch spezielle Sicherheitsprotokolle enthält. Diese erlauben es erst, solche Shows in sicherheitsrelevanten Bereichen wie dem Hafengebiet durchzuführen. Nocturne Drones ist ein anerkanntes professionelles Luftfahrtunternehmen, das als Tochter von JH Technology Arts seit Jahren weltweit spektakuläre Dohnenshows plant und umsetzt.

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Bei der Generalprobe für die Drohnenshow "Breaking Waves" am Donnerstag sei es laut Veranstalter zu einem Angriff mit Hochgeschwindigkeitsdrohnen gekommen. Die unbekannten Täter seien mehrfach durch die Formation geflogen, dabei sei es "zu mehreren Kollisionen und in der Folge zu Abstürzen zahlreicher Drohnen gekommen“, hatte die Elbphilharmonie am Freitag mitgeteilt.

Zu den Beweismitteln gehört auch eine geborgene Fremddrohne

Nach dem Vorfall seien die weiteren geplanten Shows in Abstimmung mit den Luftsicherheitsbehörden abgesagt worden. Ein Mitarbeiter eines im Rahmen der Show eingesetzten Sicherheitsteams, das auf der Elbe unterwegs war, hatte im Anschluss die Reste einer abgestürzten Drohne aus dem Wasser gefischt, die zu den Fremddrohnen gehören soll.

Sie gehört zu dem Material, das die Firma an die Ermittler übergeben will. Auch eine Vernehmung des Mitarbeiters ist geplant. Videoaufnahmen von den Kollisionen, beispielsweise in sozialen Netzwerken, sind der Polizei bislang nicht bekannt. Die Beamten rechnen mit längeren Ermittlungen, insbesondere, was die Auswertung der angekündigten Daten angeht.