Hamburg. Die Betrüger waren als Handwerker engagiert worden und hatten versucht, ihre Leistungen zu einem Wucherpreis abzurechnen.
Mit einer dreisten Masche haben Betrüger ein älteres Ehepaar um 9000 Euro bringen wollen. Sie waren als Handwerker engagiert worden und hatten versucht, ihre Leistungen zu einem Wucherpreis abzurechnen – entgegen vorherigen Absprachen.
Der 80 Jahre alte Mann und seine Frau (75) wohnen in Poppenbüttel in ihrem Haus, in dem es ein Problem mit einem Abfluss gab. Das Rohr war verstopft. Der Sohn des Ehepaares organisierte eine Rohrreinigungsfirma. Das Unternehmen versprach zum Festpreis von 400 Euro, das Problem schnell zu beseitigen. Abgerechnet werden sollte mit dem Sohn.
Eine Mitarbeiterin der Haspa alarmierte die Polizei
Tatsächlich fuhr das Unternehmen mit zwei Fahrzeugen vor, die auch mit gelbem Rundumlicht ausgestattet waren. Vier Männer stiegen aus und machten sich ans Werk. Von 400 Euro und der Abrechnung mit dem Sohn war plötzlich nicht mehr die Rede. Stattdessen verlangten die „Handwerker“ jetzt 9000 Euro für „aufwendige Arbeiten“ und setzten die Hausbewohner unter Druck. 900 Euro, die das Paar im Haus hatte, nahmen die Täter sofort. Dann wurde die 75-Jährige losgeschickt, um sofort 5000 Euro zu überweisen. Das restliche Geld sollte später bezahlt werden.
Tatsächlich machte sich die Frau auf den Weg zu ihrem Geldinstitut. Einer Mitarbeiterin der Haspa, bei der das Paar sein Konto hat, kam die Überweisung verdächtig vor. Sie alarmierte die Polizei. Beamte statteten die Frau mit einem Überweisungsträger aus, durch den vorgegaukelt wurde, dass die Summe tatsächlich überwiesen werde. Als die 75-Jährige zu ihrem Haus zurückkam, war nur noch ein Mann vor Ort. Er steckte den Überweisungsträger ein und machte sich in seinem Fahrzeug aus dem Staub.
Betrüger ist den Behörden hinlänglich bekannt
„Wir haben den Mann observiert“, sagt ein Beamter. „Wir hofften, dass er uns zu seinen Komplizen führt.“ Die hatten sich aber abgesetzt. Wohin, ist unbekannt. Nach einer Fahrt bis zum Rasthof bei Rade an der A 1 stoppte die Polizei das Fahrzeug. Am Steuer saß Mohammed T. (20). Er wurde festgenommen. Der „Unternehmer“, der in Hannover den Rohrreinigungsdienst betreibt, ist den Behörden bereits hinlänglich bekannt.