Hamburg. Hamburger Landschaftsarchitekten haben den Wettbewerb gewonnen. Doch die Visualisierung des Platzes in der City wirft Fragen auf.
Schön gepflastert, aber ohne Bäume und Bänke? Die Frage, die der Siegerentwurf für die Umgestaltung des Burchardplatzes in der Hamburger Innenstadt sicher bei vielen aufwirft, wird in der Pressemitteilung der Stadtentwicklungsbehörde im fünften Absatz geklärt: Der wertvolle Baumbestand – der derzeit zur Verdeutlichung des Entwurfs auf der Visualisierung nicht dargestellt wird – soll erhalten bleiben. Außerdem soll der Platz mit Stadtmobiliar und passender Beleuchtung ausgestattet und durch ein Regenwassermanagement ergänzt werden.
Am Dienstagabend hat ein hochrangig und international besetztes Preisgericht den Entwurf des Hamburger Büros WES LandschaftsArchitektur aus neun eingereichten Entwürfen zum Sieger gekürt. Überzeugt hat die Jury die „bewusste Gestaltung des Burchardplatzes als ,Frei-Raum’, der den historischen Kontext der Umgebung aufgreift und noch verstärkt“. Er betone die Monumentalität des Kontorhausviertels und bringe den Meßberg als Übergang zur HafenCity zur Geltung.
Burchardplatz : Entwurf "prägnant und charakteristisch"
Das Gestaltungskonzept für den künftig weitgehend autofreien Burchardplatz, die Burchardstraße und die Mohlenhofstraße ist der Auftakt für die Umgestaltung der öffentlichen Räume rund um das Chilehaus, durch die der Fußweg von der Mönckebergstraße über die Speicherstadt in die HafenCity attraktiver werden soll. Im Rahmen der von der Jury geforderten Überarbeitung des Entwurfs sollen die Hamburger Landschaftsarchitekten auch prüfen, wie der Buchardplatz künftig von Radfahrern genutzt werden kann.
Den Wettbewerb zur Umgestaltung des Burchardplatzes haben die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und der Bezirk Hamburg-Mitte gemeinsam mit der BID-Initiative Burchardplatz ausgelobt. Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) lobt den Entwurf als „prägnant, charakteristisch und mit unglaublichem Potenzial“.
Burchardplatz in der City nutzbar als Markt und für Feste
Oberbaudirektor Franz-Josef Höing verweist auf die vielfältige künftige Nutzbarkeit des Burchardplatzes „für einen Markt, für Gastronomie, für Feste, für alle Bürgerinnen und Bürger und Besucherinnen und Besucher“ und sagt: „Die Kontorhäuser wirken wie festliche Kulissen für neue öffentliche Räume.“ Und Anna Joss, Leiterin des Denkmalschutzamts, bescheinigt dem Entwurf, „den außergewöhnlichen, universellen Denkmalwert der Welterbe-Stätte gebührend zu berücksichtigen“.
Die Umgestaltung des Burchardplatzes zählt zu den Leitprojekten des Hamburger Senats für die Weiterentwicklung der Hamburger Innenstadt. Zugrunde liegt das Handlungskonzept Innenstadt. Zu den darin festgehaltenen Zielen zählen neben der Aufwertung öffentlicher Räume unter anderem mehr Wohnen und eine größere Nutzungsvielfalt in der Innenstadt.