Hamburg. Der Tag im Überblick: Hamburger Proficlub hebt Maskenpflicht bei Heimspielen auf. Inzidenz und Zahl der Toten in Hamburg steigen.
Die Corona-Zahlen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen entwickeln sich weiter überwiegend positiv. In Hamburg bringt Schulsenator Ties Rabe (SPD) eine teilweise Aufhebung der Maskenpflicht für Schüler ins Spiel – und wird von den Towers überholt, die für ihre Heimspiele die Maskenpflicht jetzt ganz abgeschafft haben. In Niedersachsen fordert die oppositionelle FDP einen "Freedom Day".
Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier geht es zu den aktuellen Corona-News für Hamburg und den Norden.
In der evangelischen Kirche gibt es gleichzeitig Streit um die Corona-Regeln in Gottesdiensten: Während der scheidende Chefheologe der EKD die Einführung von "mindestens" 3G-Regeln fordert, kommt Widerstand aus Bremen und Niedersachsen.
Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 13. Oktober:
- Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt wieder
- Alimaus bietet bald wieder Essen im Innenraum an
- Bremerin scheitert mit Corona-Klage vor Bundesarbeitsgericht
- Weihnachtsmärkte in Hamburg: Planung läuft
- Bremen erreicht Erst-Impfquote von 80 Prozent
- Hamburg Towers schaffen Maskenpflicht bei Heimspielen ab
- Corona in Hamburg: Inzidenz und Zahl der Toten steigen
- FDP in Niedersachsen fordert "Freedom Day"
- Evangelische Kirche streitet um Corona-Regeln in Gottesdiensten
- Corona-Schließung: Minijobberin klagt am Bundesarbeitsgericht
- Elternverband begrüßt Reduzierung des Lehrplans
- Niedersachsen: Unternehmen verzichten auf große Weihnachtsfeiern
- Inzidenz im Norden nur noch bei 25
- Schleswig-Holstein verlängert 3G-Regel für Innenräume
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt wieder
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Mittwoch wieder auf einen Wert um 27 gestiegen. Die Zahl neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag bei 27,1 – nach 25,5 am Dienstag und 27,7 am Montag. Am Mittwoch vergangener Woche lag die Inzidenz bei 27,8. Nach Angaben der Landesmeldestelle von Mittwochabend wurden 180 neue Corona-Ansteckungen gemeldet, 61 mehr als am Dienstag.
Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten und –Patientinnen sank um 2 auf 54. Von ihnen lagen zuletzt 13 auf Intensivstationen, 9 mussten beatmet werden. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden – betrug weiterhin 1,10.
Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 Gestorbenen liegt weiter bei 1701. Als genesen gelten inzwischen etwa 74.600 Menschen. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnete weiterhin Neumünster mit 50,1, am niedrigsten war der Wert noch immer in Schleswig-Flensburg mit 10,9
Alimaus bietet bald wieder Essen im Innenraum an
Die katholische Sozialeinrichtung Alimaus wird vom 1. November an wieder in ihren Innenräumen selbstgekochtes Essen an Bedürftige servieren. Der Zutritt sei für alle geimpften und genesenen Personen möglich, teilte die Einrichtung am Mittwoch in Hamburg mit. Wer diese Voraussetzungen nicht erfülle, werde vorübergehend weiterhin ein Lunchpaket erhalten. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnten lange Zeit nur an der Tür Lunchpakete an obdachlose Menschen ausgegeben werden.
Träger der Obdachloseneinrichtung in Altona ist der Verein St. Ansgar, Vorsitzender ist der Priester Kuno Kohn. Seit Mitte Juli ist Christine Melanie Meinlschmidt (47), Diplom-Gerontologin und Personalmanagerin, neue Leiterin der Alimaus. Die gebürtige Delmenhorsterin leitete zuletzt das Malteserstift St. Theresien, eine Altenpflegeeinrichtung in Hamburg-Altona.
Bremerin scheitert mit Corona-Klage vor Bundesarbeitsgericht
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben bei einer behördlich vollzogenen Betriebsschließung wegen Corona keinen Anspruch auf Fortzahlung ihrer regulären Vergütung. Wird das Unternehmen wegen einer „die Gesellschaft insgesamt treffenden Gefahrenlage“ vorläufig geschlossen, könne der Arbeitgeber dafür nichts und müsse auch nicht die Vergütung weiter zahlen, urteilte am Mittwoch das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt im Fall einer geringfügig beschäftigten Frau. (AZ: 5 AZR 211/21) Für Vollzeit-Arbeitnehmer ist das Urteil nicht so gravierend, weil sie bei einer Betriebsschließung zumindest Kurzarbeitergeld erhalten können.
Geklagt hatte eine Frau aus Bremen, die seit Oktober 2019 als geringfügig Beschäftigte in einem Handel für Nähmaschinen und Zubehör arbeitet. Ihre monatliche Vergütung beträgt 432 Euro. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie hatte die Stadt Bremen den Betrieb im Monat April 2020 geschlossen. Während dieser Zeit erhielt die Beschäftigte keine Vergütung. Die Frau zog vor Gericht und argumentierte, dass die behördliche Betriebsschließung zum Arbeitgeberrisiko gehöre. Ihr stehe daher die Fortzahlung der Vergütung zu.
Anders als die Vorinstanzen entschied das BAG, dass der Arbeitgeber nicht für die Schließung geradestehen und der Klägerin für diese Zeit keinen Lohn zahlen muss. Denn ebenso wie andere Firmen sei auch dieser Betrieb „zur Bekämpfung einer die Gesellschaft insgesamt treffenden Gefahrenlage“ geschlossen worden. Hierfür könne der Arbeitgeber nichts. Anderes gelte nur, wenn die Ursache der Betriebsschließung beim Arbeitgeber zu finden sei, so das Gericht.
Dass die Klägerin als geringfügig Beschäftigte auch kein Kurzarbeitergeld erhalten könne, sei eine Lücke im „sozialversicherungsrechtlichen Regelungssystem“. Daraus ergebe sich aber keine Zahlungspflicht des Arbeitgebers, befand das BAG.
Weihnachtsmärkte in Hamburg: Die Planung läuft
Im vergangenen Jahr mussten die Hamburger Weihnachtsmärkte wegen der Corona-Pandemie ausfallen. In diesem Jahr wird es wieder gesellige Zusammenkünfte bei Glühwein und Punsch geben. Die Planung der Veranstalter in der Innenstadt und in St. Georg läuft auf Hochtouren.
Anträge für die Nutzung von Flächen für Weihnachtsmärkte liegen dem Bezirksamt Mitte bereits für den Rathausmarkt, Spitalerstraße, Gerhart-Hauptmann-Platz, Jungfernstieg, Lange Reihe, Bei der Petrikirche und dem Gänsemarkt vor. Für die Weihnachtsmärkte „werden die Verordnungsregelungen in der kommenden Woche im Senat beraten und dann erlassen“, sagt Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde, auf Abendblatt-Anfrage.
Zunächst hatte es geheißen, bei den Weihnachtsmärkten müsse generell das 2G-Modell – das den Besuch nur Geimpften und Genesenen erlaubt – angewandt werden. Jetzt schränkte Helfrich ein: „Möglicherweise wird es unterschiedliche Optionen geben, mit dann unterschiedlichen Auflagen.“
Bremen erreicht Erst-Impfquote von 80 Prozent
Bremen hat nach eigenen Angaben als erstes Bundesland eine Erstimpfquote von 80 Prozent erreicht. Mit den Impfungen des Dienstags sei die Quote im Land auf 80 Prozent gestiegen, teilte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) am Mittwoch mit. 76,5 Prozent der Bremerinnen und Bremer hätten bereits einen vollständigen Impfschutz erlangt: „Diese Impfquote ist ein erneuter Beleg dafür, dass unsere Strategie aufgegangen ist und auch weiterhin aufgeht“, sagte die Senatorin.
Auch mit Blick auf die verschiedenen Altersgruppen zeige Bremen herausragende Werte. So seien knapp 92 Prozent der über 60-Jährigen bereits vollständig geimpft. In der Altersgruppe zwischen 18 und 59 Jahren seien es knapp 88 Prozent. Damit erreiche Bremen in diesen Gruppen bereits jetzt die Zielvorgaben des Robert-Koch-Instituts.
„Aus hohen Impfquoten resultieren auch spürbare Verbesserungen“, betonte Bernhard. So gebe es in Pflegeeinrichtungen eine deutlich bessere Situation mit weniger Ausbrüchen und schweren Erkrankungen. Auch in den Kliniken spiegele sich die Impfquote wieder. Dort würden überwiegend Personen behandelt, die nicht geimpft sind. „Deswegen rufe ich alle noch Unentschlossenen dazu auf: Lassen Sie sich impfen! Sie schützen sich und Ihr Umfeld, Sie leisten einen Beitrag dazu, diese Pandemie zu beenden“, unterstrich die Senatorin.
Hamburg Towers schaffen Maskenpflicht bei Heimspielen ab
Fans der Hamburg Towers können die Heimspiele künftig weitgehend ohne Corona-Einschränkungen genießen. Wie der Basketball-Bundesligaclub am Mittwoch bekannt gab, entfällt ab sofort die Maskenpflicht bei den Heimspielen in der Edel-optics.de-Arena. Dies gilt auch für den Eurocup, in dem die Wilhelmsburger am kommenden Dienstag (19.30 Uhr) gegen Belgrad ihre Premiere feiern.
Der Club empfiehlt allerdings allen Fans, weiterhin Masken mitzuführen. Diese müssen weiterhin im abgesperrten Zugangsbereich der Halle bis zur Kontrolle des Impf- oder Genesenenstatus getragen werden.
Die Towers hatten bereits Mitte September als erster Profiverein in Hamburg auf die 2G-Regeln umgestellt. Der Einlass erfolgt demnach ausschließlich für Geimpfte und Genesene mit entsprechendem, bevorzugt digitalem Nachweis sowie Lichtbildausweis. Davon ausgenommen sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Zudem wird die Luca-App benötigt.
Corona in Hamburg: Inzidenz und Zahl der Toten steigen
Der Sieben-Tage-Wert in Hamburg ist am Mittwoch leicht gestiegen – liegt aber weiter deutlich unter dem Niveau der Vorwoche: Der Senat meldete am Mittag 225 Neuinfektionen, das sind 44 mehr als am Dienstag und 24 mehr als am Mittwoch vor einer Woche. Entsprechend steigt die Inzidenz auf nun 59,9. Vor einer Woche hatte sie noch bei 71,1 gelegen.
Auch in den Hamburger Krankenhäusern werden weniger Patienten als noch vor einer Woche behandelt: Aktuell liegen 91 Covid-19-Fälle auf den Stationen, 31 Menschen müssen intensivmedizinisch behandelt werden. Vor einer Woche waren es noch 111 Fälle insgesamt, davon 36 Intensivpatienten.
Die Zahl der Toten steigt um drei auf nun 1757 seit Pandemiebeginn. Damit sind im Verlauf der letzten Woche 13 Corona-Tote neu gemeldet worden.
FDP fordert vollständige Abschaffung der Corona-Regeln
Die Menschen in Niedersachsen sollten in der Corona-Pandemie nach Ansicht der FDP-Landtagsfraktion mehr Eigenverantwortung erhalten. „Wir müssen Eigenverantwortung in den Mittelpunkt der Politik stellen“, sagte der Fraktionsvorsitzende Stefan Birkner am Mittwoch im Landtag. Mit Blick auf Corona-Verordnungen bemerkte er, es sei der Zeitpunkt gekommen, „an dem wir uns dieses Regelwerk sparen können“. Er forderte, von Pflichten auf Appelle überzugehen - etwa bei der Maskenpflicht im Nahverkehr. Die Pandemie sei jedoch noch nicht vorbei.
Die FDP-Forderung nach einem sogenannten Freedom-Day wiesen die drei anderen Landtagsfraktionen zurück. Der Begriff stammt aus England, wo im Juli die Corona-Maßnahmen weitgehend aufgehoben wurden. Ein „Freedom-Day“ sei ein waghalsiges Experiment, sagte die Grünen-Landtagsabgeordnete Meta Janssen-Kucz. Mehrere Politiker verwiesen zudem auf eine zu niedrige Impfquote im Bundesland, um die Corona-Maßnahmen aufzuheben.
Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) warnte, vor der kalten Jahreszeit dürfe man nicht leichtsinnig werden. Der vergangene Herbst und Winter hätten gezeigt, dass es dann mehr Infektionen gebe.
Evangelische Kirche streitet über Corona-Regeln in Gottesdiensten
Streit um die Corona-Regeln in Gottesdiensten: Bremens leitender evangelischer Theologe Bernd Kuschnerus und Kerstin Gäfgen-Tack, die Bevollmächtigte der evangelischen Kirchen in Niedersachsen, haben der Ansicht des scheidenden "Cheftheologen" der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Thies Gundlach widersprochen, der sich für die Einführung von "mindestens" 3G-Regeln in Gottesdiensten einsetzt.
„Ich meine, alle Menschen, die Trost und Hoffnung suchen, sollten in der Bremischen Evangelischen Kirche Gottesdienste feiern können, auch wenn sie sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen oder sich kostenpflichtige Tests nicht leisten können“, sagte Kuschnerus am Mittwoch. Gäfgen-Tack ergänzte: „Wenn Christus uns die Aufgabe gibt, allen Menschen seine gute Botschaft zu vermitteln, und Menschen nach diesem Zuspruch und dieser Hoffnung suchen, sollten wir keine vermeidbaren Hürden aufbauen.“
Gundlach hatte sich im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) für die 3G-Regel ausgesprochen. „Wir sollten die gesellschaftlichen Impfbemühungen nicht unterlaufen“, sagte der gebürtige Lübecker: „Die Kirche sollte nicht zum Hort von Impfskeptikern werden, weil wir denken, dass ein Gottesdienst in jedem Fall zugänglich sein sollte.“ Diejenigen, die sich aus wenig überzeugenden Gründen nicht impfen ließen, schlössen sich selbst aus. „Es ist nicht die Kirche, die jemanden ausschließt.“ Die Entscheidungen zu den Zugangsvoraussetzungen liegen bei den 20 evangelischen Landeskirchen.
Kuschnerus sagte dazu, für Gottesdienste aus rein politischen Gründen die 3G-Regel anzuwenden, auch wenn man sie im Grundsatz begrüße, „halte ich für sehr problematisch“. Gundlach leitet seit Dezember 2010 die Hauptabteilung „Kirchliche Handlungsfelder“ im EKD-Kirchenamt. Der gebürtige Lübecker gilt in dieser Funktion als „Cheftheologe“ der EKD. Ende Oktober geht er in den Ruhestand.
Corona-Schließung: Minijobberin klagt am Bundesarbeitsgericht
Mit der Bezahlung von Minijobbern während der Schließung von Fachgeschäften im Corona-Lockdown beschäftigt sich am Mittwoch das Bundesarbeitsgericht in Erfurt. Es handele sich um den ersten Corona-Streitfall, der beim Bundesarbeitsgericht verhandelt werde, sagte eine Gerichtssprecherin. Bei der Klage geht es um den Anspruch einer Minijobberin aus Bremen auf Bezahlung während einer von den Behörden angeordneten Geschäftsschließung im April 2020.
Die Klägerin konnte dadurch einen Monat lang keine Arbeitsleistung als Verkäuferin in einem Geschäft für Nähmaschinen und Zubehör erbringen. Sie pocht auf ihre Bezahlung und argumentiert, die Schließung des Geschäfts während der Pandemie gehöre zum Betriebsrisiko, das Arbeitgeber tragen müssten. Die Vorinstanzen gaben ihrer Klage statt.
Im Gegensatz zu ihren Angestellten in Voll- und Teilzeit konnten Einzelhändler geringfügig Beschäftigte während der Corona-Lockdownphasen nicht in Kurzarbeit schicken.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
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- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Elternverband begrüßt Reduzierung des Lehrplans
Die Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen sind mit weniger Klassenarbeiten und einer Reduzierung des Lernstoffes in das neue Schuljahr gestartet. Diese Herangehensweise sei sinnvoll, teilte der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens am Mittwoch mit.
Nach dem Lockdown sollte nicht das schnelle Eintrichtern verpasster Lerninhalte im Mittelpunkt stehen, sondern die Erarbeitung nachhaltiger Konzepte und die Fokussierung auf wirklich relevante Unterrichtsinhalte über einen längeren Zeitraum hinweg. Der Verband hatte sich mit Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) getroffen und über das weitere Vorgehen in der Pandemie gesprochen. Einig war man sich den Eltern zufolge über das Ziel, den Präsenzunterricht auch im Herbst und Winter sicherzustellen und einen weiteren Lockdown zu vermeiden.
Niedersachsen: Unternehmen verzichten auf größere Weihnachtsfeiern
Größere betriebliche Weihnachtsfeiern wird es in vielen Firmen in Niedersachsen auch in diesem Jahr voraussichtlich kaum geben. Einige Unternehmen deuteten schon an, jedenfalls auf zentrale Veranstaltungen rund um die Feiertage am Jahresende verzichten zu wollen - oder den Beschäftigten die Entscheidung für selbst abgehaltene, kleinere Feiern zu überlassen. Sie begründeten dies damit, dass man wegen der Corona-Lage achtsam bleiben müsse.
Bei Volkswagen beispielsweise hieß es, es gebe bisher keine Planungen für umfangreiche Weihnachtsfeste an den Standorten. Bereits in den vergangenen Jahren seien allerdings „generell kaum noch betrieblich organisierte Feiern“ veranstaltet worden: „Es war den Teams überlassen.“ Ähnliches ist beim Stahlkonzern Salzgitter zu hören: „Weihnachtsfeiern der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden bei uns gegebenenfalls privat organisiert.“ Eigeninitiative zähle.
Auch Continental setzt auf ein dezentrales Modell. „Weihnachtsfeiern sind an unseren deutschen Standorten unter Berücksichtigung der jeweiligen Bundesländer-Verordnungen sowie Hygiene- und Abstandsregeln grundsätzlich möglich“, so eine Sprecherin. Darüber hinaus gebe es aber interne Richtlinien zu beachten. Weil zentrale Großfeiern vermieden werden sollten, kämen als Alternative möglicherweise auch „virtuelle“ Veranstaltungen infrage.
Schon Ende 2020, als Impfungen gegen den Covid-19-Erreger noch nicht breit verfügbar waren, hatten sich viele niedersächsische Unternehmen mit Jahresabschluss-Partys zurückgehalten. Bei Feiern kleinerer Betriebe musste mitunter die Polizei einschreiten - etwa in Spelle (Emsland), wo Teilnehmer gegen Corona-Regeln verstießen. Der Reisekonzern Tui dürfte während der Festtage viel zu tun haben, wenn die Kunden in wärmere Urlaubsregionen unterwegs sind. Die Belegschaft am Hauptsitz will sich - wenn überhaupt - eher im kleinen Kreis treffen, wie ein Sprecher sagte: „Wir haben im Moment aufgrund der Corona-Regeln keine zentrale Weihnachtsfeier in Hannover geplant.“ Bei der Deutschen Messe AG, wo viele Veranstaltungen pandemiebedingt ausgefallen waren, ist man noch etwas unschlüssig - will aber ebenfalls Vorsicht walten lassen. „Aktuell gibt es noch keine konkreten Überlegungen zu einer Weihnachtsfeier bei uns.“
Inzidenz in Schleswig-Holstein nur noch bei 25
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist leicht gesunken. Am Dienstag lag die Zahl neuer Ansteckungen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 25,5 nach 27,7 am Vortag. Nach Angaben der Landesmeldestelle von Dienstagabend wurden 119 neue Corona-Ansteckungen gemeldet, 6 mehr als am Montag.
Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten und -Patientinnen sank um 6 - auf 56. Von ihnen lagen zuletzt 14 auf Intensivstationen, 8 mussten beatmet werden. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden - betrug 1,10.
Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 Gestorbenen stieg um 1 auf jetzt 1701. Als genesen gelten inzwischen etwa 74.500 Menschen. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnete Neumünster mit 53,8, am niedrigsten war der Wert in Schleswig-Flensburg mit 12,3.
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Schleswig-Holstein verlängert 3G-Regel für Innenräume
Bei Veranstaltungen drinnen greift in Schleswig-Holstein auch in den kommenden Wochen die 3G-Regel. Dabei erhalten nur vollständig geimpfte, genesene oder getestete Menschen Zutritt ins Kino, Restaurant oder Stadion. Es gilt dann keine Maskenpflicht. Die Landesregierung verlängerte am Dienstag die Corona-Verordnung bis einschließlich 14. November, wie die Staatskanzlei am Dienstag mitteilte. Die bisherige Verordnung wäre am Sonntag ausgelaufen. In Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen greift die 3G-Regel weiterhin nicht. Dort herrscht im Norden auch künftig Maskenpflicht.
Die einzige Neuerung gibt es im Pflegebereich. Ab Sonntag können Besucher mit einer akuten Atemwegserkrankung Pflegeheime beteten, wenn dies beispielsweise aus sozialethischen Gründen erforderlich ist wie insbesondere im Falle einer Sterbebegleitung. Dies gilt bereits jetzt in den Krankenhäusern.
Lesen Sie hier die Corona News für Hamburg und Norddeutschland vom Dienstag