Hamburg. Die niedrigen Erwartungen der Schausteller an das Comeback des Volksfestes unter Coronabedingungen wurden leicht übertroffen.
Kaltes, nasses Wetter und coronabedingt weniger erlaubte Besucher: Der erste Hamburger Dom nach eineinhalb Jahren coronabedingter Zwangspause war für die Schausteller trotz dieser Bedingungen ein Erfolg.
„Es war erst mal gut, dass wir wieder arbeiten durften, dass alles geklappt hat und wir wieder in Gang gekommen sind“, sagt Sascha Belli, Fachgruppenleiter für die Schausteller im Landesverband des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller Hamburg.
Dem Domreferat zufolge hatten bis Sonntagmittag rund 500.000 Menschen den Sommerdom besucht. In Vor-Corona-Zeiten waren es bis zu 2,5 Millionen.
Sommerdom: Run auf die Fahrgeschäfte
Vom Umsatz her sei das Sommervolksfest 2021 auf dem Heiligengeistfeld deshalb nicht mit den Vorjahren vergleichbar gewesen, so Belli weiter. „Es ist aber auch kein Fiasko geworden. Ich würde sogar sagen, es war leicht über den Erwartungen. Wir konnten wirtschaftlich arbeiten.“
Vor allem die Spiel- und Fahrgeschäfte seien von den Gästen gut genutzt worden. „Auf die Sachen, die es in den vergangenen Monaten nicht überall gab, hat es einen richtigen Run gegeben.“
Hamburg wertet Dom als "vollen Erfolg"
Die Wirtschaftsbehörde sprach am Sonntag von „vollem Erfolg“: „Durchschnittlich kamen rund 16.000 Besucher täglich, deutlich mehr als vorab erwartet. Auch die sonst schwächeren Tage Montag und Dienstag waren zum Teil ausgebucht“, hieß es. Der Sommerdom war die erste städtische Großveranstaltung seit Ausbruch der Corona-Pandemie.
Möglich gemacht habe dies ein umfangreiches Schutzkonzept, mit dem die Stadt Hamburg als Vorbild für viele Volksfeste in ganz Deutschland vorangegangen sei. „Unser Dank gilt insbesondere den vielen Besuchern, die sich bis auf wenige Ausnahmen an die Hygieneregeln und Auflagen gehalten haben“, sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos).
Sommerdom: Zutritt unter der 3G-Regel
Die Besucher mussten im Vorfeld Tickets für bestimmte Zeitfenster buchen und es galt die 3G-Regel – also Zutritt nur für Genesene, Geimpfte und Getestete. Das hatte auch Einfluss auf die Art der Besucher. „Es sind deutlich mehr Familien und weniger Gruppen mit jungen Leuten auf dem Dom unterwegs gewesen. Auch bei Regenwetter war deutlich mehr los als sonst. Die Leute haben sich wohl wegen der gebuchten Zeitslots auch trotz des schlechten Wetters zum Besuch verpflichtet gefühlt“, sagte Belli.
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Belli ist vor allem zufrieden damit, dass die Schausteller zeigen konnten, dass die Branche auch in der Pandemie arbeiten kann. „Damit konnten wir ein Zeichen setzen und beweisen, dass mit einem guten Konzept vieles geht.“
Winterdom unter den gleichen Bedingungen?
In welcher Form der Winterdom stattfinden kann, ist noch nicht entschieden. „Auf Grundlage des Sommerdom-Schutzkonzeptes, welches voll umfänglich funktioniert hat, könnten wir den Winterdom noch mal genauso durchführen“, sagt Sören Lemke, Leiter des Dom-Referates.
„Wir hoffen jedoch auf einen positiven pandemischen Verlauf, so dass Kultur und Veranstaltungen im Allgemeinen wieder verstärkt mit reduzierten Auflagen stattfinden können, sagte Lemke. Der Winterdom soll vom 5. November bis zum 5. Dezember stattfinden.