Hamburg. Das Hans-Leip-Ufer wird für 1,9 Millionen Euro saniert. Derzeit bringen sich Passanten dort selbst in Gefahr.

Ein beliebter Spazierweg am Elbufer in Othmarschen wird saniert – und bleibt voraussichtlich bis zum Jahresende für Fußgänger gesperrt. An der in die Jahre gekommenen Uferwand am Hans-Leip-Ufer zeigen sich seit langem Risse und Verformungen. Nun wird der rund 85 Meter lange Streckenabschnitt entlang der Zufahrt zum Jachthafen Teufelsbrück durch eine neugebaute Uferkonstruktion ersetzt.

„Durch die Sanierungsmaßnahmen bleibt die beliebte Wegeverbindung am Hans-Leip-Ufer langfristig für alle erhalten und ein sicherer Spazier- und Radweg“, sagt Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Die 1,8 Millionen Euro teure Sanierung werde voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Tragfähigkeit des Bauwerks stark beeinträchtigt

Die Uferkonstruktion am Hans-Leip-Ufer besteht aus einer Schwergewichtswand aus Beton mit einer vorgelagerten Böschung. Eine technische Überprüfung hat laut Senat ergeben, dass die Schäden und Alterungserscheinungen die Tragfähigkeit des Bauwerks stark beeinträchtigen.

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Deshalb erfolgten 2019 bereits im Vorfeld dringende Notsicherungsmaßnahmen in Form des schonenden Rückbaus der vorhandenen Aussichtsplattform, der sogenannten Bastion, und einer Sicherung von Schadstellen an der Uferwand mittels Stahlplatten gegen Wellenschlag. Die Bastion wird im Zuge der Sanierung wieder errichtet – inklusive ursprünglichem Natursteingeländer.

Wellen und Strömung haben Spuren hinterlassen

„Der stete Tropfen höhlt den Stein, heißt es bekanntlich. Das gilt auch für die Uferwand am Hans-Leip-Ufer“, sagt Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne). Mehr als 100 Jahre habe das Uferbauwerk der Elbe getrotzt. „Doch Wellen und Strömungen haben ihre Spuren hinterlassen, das Betongefüge der Wand weist nun erhebliche Schäden auf. Die Sanierung ist deswegen der logische Schritt.“ Sie freue sich, dass das nun in Angriff genommen werde, damit der Uferweg Ende des Jahres wieder genutzt werden könne.

Doch erst einmal wird es eng an diesem Spazierweg: Aufgrund des Platzmangels vor Ort und des Baustellenverkehrs ist ein regulärer Durchgangsverkehr für Fußgängerinnen und Fußgänger und Radfahrerinnen und Radfahrer während der Baumaßnahme leider nicht möglich, heißt es vom Senat.

Auch könnten die coronabedingten Abstandsregeln auf dem eigentlich vorgesehenen 1,50 Meter breiten Notweg nicht eingehalten werden, so dass die Polizei Hamburg auch diesen für die gesamte Bauzeit vollständig habe sperren müssen. Es wurde eine großräumige Umleitung über die Elbchaussee bzw. nördlich des Jenischparks eingerichtet und ausgeschildert.

Gefährlich: Passanten klettern über die Mauer ins Hafenbecken

Finanzsenator Dressel mahnt: „Leider wurde in den vergangenen Tagen vermehrt beobachtet, dass Passantinnen und Passanten über die Ufermauer ins Hafenbecken klettern, um die Baustelle durch das Hafenbecken über die Böschung zu passieren.“

Dies berge erhebliche Gefahren. „Wir können daher nur ausdrücklich darum bitten, die nunmehr erweiterten Absperrungen zu beachten und die Baustelle weitläufig über die ausgeschilderten Umleitungen zu umgehen.“