Hamburg. Sowohl bei der Europa- als auch bei der Bezirkswahl ist die Wahlbeteiligung am Sonntag deutlich gestiegen.

Die Europa- und Bezirkswahlen sind an diesem Sonntag für die Hamburger das Thema – die bisher veröffentlichten Zahlen sprechen schon jetzt für eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als 2014 insgesamt. Die Wahllokale sind noch bis 18 Uhr geöffnet.

Laut Landeswahlleiter lag die Beteiligung bei der Europawahl bis 16 Uhr bei 52,9 Prozent (inklusive 20,6 Prozent Briefwahl), ein Plus von fast zwölf Prozent im Vergleich zur Europawahl 2014.

Bei den Bezirkswahlen lag die Beteiligung bis zum gleichen Zeitpunkt bei 48,7 Prozent (inkl. 19 Prozent Briefwahl), hier ist ein Anstieg von gut zehn Prozent zu verzeichnen.

Insgesamt gingen vor fünf Jahren 43,5 Prozent der Wahlberechtigten zur Europawahl, 40,9 Prozent der Bürger stimmten bei den Bezirkswahlen ab. Bereits vor dem Wahltag in diesem Jahr war von einer ungewöhnlich starken Beteiligung per Briefwahl ausgegangen worden.

Zahlen zur Europa- und Bezirkswahl

  • Mehr als 1,4 Millionen Wahlberechtigte sind in diesem Jahr aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
  • Bis 18 Uhr wird in den 1286 Wahllokalen der Stadt abgestimmt.
  • Um die fast 360 Sitze in den sieben Bezirksversammlungen bewerben sich 1540 Kandidaten.
  • Bei der Europawahl können sich die Wähler für eine von 40 Parteilisten entscheiden.

Viele Briefwähler in Hamburg

Zahlreiche Hamburger hatten sich im Vorfeld für die Briefwahl entschieden. Mehr als jeder fünfte Stimmberechtigte stellte einen entsprechenden Antrag. Das war ein Anstieg um mehr als 40 Prozent im Vergleich zu den Europa- und Bezirksversammlungswahlen im Mai 2014.

Während erste Hamburg-Ergebnisse der Europawahl noch am Sonntagabend bekanntgegeben werden, beginnt die Auszählung der Bezirkswahlen erst am Montagmorgen.

Bezirkswahl gilt als Test für Kräfteverhältnisse in Hamburg

Neun Monate vor der Bürgerschaftswahl gilt der Urnengang auch als Test für die Kräfteverhältnisse in der rot-grün regierten Stadt.

Bislang stellt die SPD in allen Bezirksversammlungen die größte Fraktion. Über alle sieben Bezirke kam sie 2014 trotz deutlicher Verluste von knapp 10 Prozentpunkten auf 35,2 Prozent. Zweitstärkste Kraft wurde die CDU mit 24,8 Prozent vor den Grünen (18,2), den Linken (10,2) der AfD (4,5), der FDP (3,9) und den Piraten (2,7).

Bei der Europawahl kam die SPD in Hamburg auf 33,8, die CDU auf 24,6, die Grünen auf 17,2, die Linke auf 8,6, die FDP auf 3,7 und die Piraten auf 2,2 Prozent der Stimmen.