Hamburg. Eigenanteile für Pflege im Heim sind gestiegen. In Hamburg ist die Belastung höher als im Bundesschnitt. Kosten nach Bundesländern.

Pflegebedürftige müssen für die Betreuung im Heim immer mehr selbst bezahlen – die Belastung in Hamburg ist dabei etwas höher als im Bundesschnitt. Denn im bundesweiten Mittel stiegen die Eigenanteile inzwischen auf 2015 Euro pro Monat und damit 124 Euro mehr als Mitte 2019. In Hamburg sind es in diesem Sommer 2032 Euro, wie aus Daten des Verbands der Ersatzkassen mit Stand vom 1. Juli hervorgeht.

Im Vergleich der Bundesländer am teuersten bleiben Heimplätze in Nordrhein-Westfalen mit nun durchschnittlich 2405 Euro. Dagegen ist die Belastung in Sachsen-Anhalt mit 1436 Euro am niedrigsten. In den anderen Ländern in Norddeutschland – Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen – liegen die Eigenteile unter dem Bundesschnitt.

Eigenanteil für reine Pflege stieg auf 786 Euro im Monat

In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen daneben aber noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen dazu. Der Eigenanteil allein für die reine Pflege stieg nun im bundesweiten Schnitt auf 786 Euro im Monat, nachdem es zum 1. Juli 2019 noch 693 Euro gewesen waren.

Eigenanteile für Pflege im Heim in den einzelnen Bundesländern:

  • Sachsen-Anhalt: 1436 Euro
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1540 Euro
  • Thüringen: 1564 Euro
  • Sachsen: 1621 Euro
  • Brandenburg: 1697 Euro
  • Niedersachsen: 1704 Euro
  • Schleswig-Holstein: 1841 Euro
  • Bremen: 1959 Euro
  • Hessen: 1965 Euro
  • Berlin: 1990 Euro
  • Bayern: 2018 Euro
  • Hamburg: 2032 Euro
  • Rheinland-Pfalz: 2119 Euro
  • Saarland: 2341 Euro
  • Baden-Württemberg: 2354 Euro
  • Nordrhein-Westfalen: 2405 Euro

Die Chefin des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), Ulrike Elsner, sagte, das Problem der steigenden Eigenanteile müsse angegangen werden. Eine kurzfristig umsetzbare Lösungsmöglichkeit wäre, die Leistungsbeträge der Pflegeversicherung einmalig anzuheben. Dies könnte zum Beispiel Mehrbelastungen durch höhere Tariflöhne in Pflegeheimen ausgleichen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die von der Corona-Krise überlagerte Debatte über eine Pflegereform im Herbst neu starten. Dann soll auch klar sein, wie sich die Pandemie auf die Sozialkassen auswirkt.