Hamburg. Weil Hochbahn und Verkehrsbehörde die Buslinie 114 nicht optimieren wollen, fordert Rot-Grün einen Shuttle-Service zum HVV-Tarif.
Groß Borstel soll durch einen
Shuttle-Service besser an den U-Bahnhof Lattenkamp angebunden
werden. Das fordern SPD und Grüne, die im Bezirk Hamburg-Nord die
Mehrheit stellen. Das Konzept soll zunächst als Pilotprojekt
erprobt werden und zur Jahreswende umgesetzt werden.
Schlechte Anbindung trotz wachsender Bevölkerung
Schon jetzt
ist der Stadtteil schlecht an den Öffentlichen Nahverkehr
angebunden. Es gibt weder U- noch S-Bahn, und auf Busse muss man
abends 20 Minuten und länger warten. In den kommenden Monaten wird
die Bevölkerung durch die Neubauprojekte Tarpenbeker Ufer und
Petersen Park sowie eine neue Flüchtlingsunterkunft um 36 Prozent
wachsen.
Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord hatte die
Verkehrsbehörde daher bereits im Mai 2018 aufgefordert, die Taktung
der Buslinie 114 zu verbessern. Weil die Behörde und die Hochbahn
das abgelehnt hatten, fordert Rot-Grün jetzt, das innovative
Konzept zu erproben.
Tests schon in Lurup und Osdorf
„Wir stellen uns Kleinbusse vor, die zum
HVV-Tarif fahren und bei Bedarf gerufen werden können – so, wie in
Lurup und Osdorf“, sagt Michael Werner-Boelz, Fraktionsvorsitzender
der Grünen. In diesen Stadtteilen testen die Bahn-Tochter ioki und
der VHH bereits sogenannte „On-Demand-Shuttles“: Kleinbusse, die
Fahrgäste aus den schlecht angebundenen Wohngebieten zu
Bushaltestellen und Bahnstationen bringen.
Das alternative,
niedrigschwellige Angebot solle den Einwohnern Groß Borstels
ermöglichen, auf das Auto zu verzichten und endlich umweltschonend
mobil sein können. Die „sture, kundenfeindliche Haltung von
Verkehrsbehörde und Hochbahn“ seien ihm „unerklärlich“, so
Werner-Boelz. „Ich hoffe, dass die Verantwortlichen auf Landesebene
noch mal nachdenken und wenigstens ein innovatives Projekt wie ioki
für Groß Borstel einführen.“