Hamburg. Acht Konvois rollen aus dem Umland an. Polizei Hamburg rechnet mit gravierenden Behinderungen. Alle Infos und Karten hier.
Voraussichtlich 4000 Trecker werden an diesem Donnerstag die Hamburger Straßen verstopfen. In acht statt wie bislang angekündigt sieben Konvois werden die Landwirte auf die Hansestadt zufahren, um in der Innenstadt gegen das Agrarpaket der Bundesregierung zu demonstrieren. Betroffen sind die großen Hauptverkehrsadern. Ab etwa 8.30 Uhr rollen die Trecker ins Stadtgebiet, teilweise bis in die City. „Es ist noch ein Konvoi nachgemeldet worden“, sagt Polizeisprecher Rene Schönhardt.
Der nachgemeldete Konvoi kommt aus Niedersachsen wird aber dieselbe Strecke wie der Konvoi benutzten, der über die Bremer Straße in die Stadt kommt.
Hamburger Trecker-Demo: Hier geht's lang
Das sind die Routen für die Trecker-Demo nach Hamburg an diesem Donnerstag:
- Konvoi 1: Rothenhauschaussee, Holtenklinker Straße, Mohnhof, Bergedorfer Straße, Eiffestraße, Spaldingstraße, Amsinckstraße, Willy-Brandt-Straße, Ludwig-Erhardt-Straße bis zur Glacisschaussee, wo die Fahrzeuge abgestellt werden.
- Konvoi 2 und 3: Bremer Straße, Hohe Straße, Wilhelmsburger Reichsstraße bis zur Abfahrt Wilhelmsburg, Mengestraße – von dort auf die alte Wilhelmsburg Reichsstraße.
- Konvoi 4: Bergstedter Chaussee, Bramfelder Chaussee, Barmbeker Markt, Hamburger Straße, Mundsburger Damm, An der Alster, Lombardsbrücke zum Gorch-Fock-Wall, der ebenfalls Abstellfläche für Trecker wird.
- Konvoi 5: Cranzer Hauptdeich, Estesperrwerk, Neuenfelder Hauptdeich, An der alten Süderelbe, Finkenwerder Straße, Köhlbrandbrücke, Bei der Wollkämmerei, Mengestraße und von dort auf die alte Wilhelmsburger Reichsstraße.
- Konvoi 6: Wedeler Landstraße, Sülldorfer Landstraße, Osdorfer Weg, Rugenbarg, Luruper Hauptstraße, Stadionstraße bis Parkplatz Rot an der Sylvesterallee.
- Konvoi 7: Holsteiner Chaussee, Eidelstedter Platz, Kieler Straße, Reichsbahnstraße, Schnackenburgsallee bis Parkplatz Rot an der Sylvesterallee.
- Konvoi 8: Wentdorfer Straße, Mohnhof, Bergedorfer Straße, Eiffestraße, Spaldingstraße, Amsinckstraße, Willy-Brandt-Straße, Ludwig-Erhardt-Straße, bis zur Abstellfläche Glacisschaussee. Die Teilnehmer werden dann zum Gänsemarkt gehen oder fahren und dort an der Demonstration teilnehmen.
Das Ende der Abschlusskundgebung soll um 14 Uhr sein, so Polizeisprecher Schönhardt. „Anschließend fahren die Teilnehmer individuell zurück.“ Das bedeutet, dass die Landwirte nicht unbedingt alle auf einmal abfahren, viele Fahrzeuge dürften sich aber auch bei der Rückfahrt im Konvoi bewegen. Damit wird es im Feierabendverkehr zu erheblichen Behinderungen kommen.
Ein einfacher Tipp für Autofahrer
„Das wird eine für Autofahrer unkalkulierbare Situation“, sagt Christian Hieff vom ADAC-Hansa. „Das Hamburger Straßennetz ist sehr sensibel. Gibt es irgendwo Probleme, wirkt sich das sofort auch auf andere Bereiche aus.“ Wer unbedingt mit dem Auto fahren muss, sollte die Rushhour meiden. „Der einzige Tipp, den wir geben können, ist auf U- und S-Bahn auszuweichen.“
Rund um Hamburg wird es ebenfalls schwierig. Die Polizei rechnet vor allem in der Zeit von 7 Uhr bis 11 Uhr sowie zwischen 18 Uhr und 20 Uhr mit „erheblichen Verkehrsbehinderungen“. „Die Aufzüge gelten als geschlossene Verbände und werden von der Polizei begleitet“, sagt Jan Krüger, Sprecher der Polizei im Landkreis Harburg. Diese könnten nicht unterbrochen werden. „Während der Durchfahrt ist das Queren der von den Konvois benutzten Strecken nicht möglich“, so Krüger.
Trecker müssen über die Elbe
Im Landkreis Harburg werden drei Strecken durch jeweils mehrere Hundert Traktoren für den Aufzug in Anspruch genommen: Im Bereich der Samtgemeinde Elbmarsch werden die Fahrzeuge von der K 46 kommend auf die B 404 in Richtung Norden fahren, um dann in Rönne die Elbe zu überqueren. In Buchholz treffen zwei Aufzüge zusammen. Aus dem Raum Rotenburg kommen die Fahrzeuge über die B 75, aus dem Raum Soltau über die B 3. Beide Aufzüge fahren dann über die B 75. Aus dem Bereich Stade kommt ein Aufzug über die B 73.
In Schleswig-Holstein startet der erste Konvoi gegen 5.30 Uhr in Schenefeld. Bis 8 Uhr werden weitere Konvois, die aus zwischen 50 und 400 Fahrzeugen bestehen werden, von Nützen, Elmshorn, Reinfeld und Brunstorf abfahren. Insgesamt, so schätzt die Polizei, werden von den fünf Startpunkten 1000 Trecker Richtung Hamburg unterwegs sein. Auch dort wird mit extremem Behinderungen gerechnet.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze wird die Demos übrigens nicht erleben. Sie ist wegen kurzfristig angesetzter Termine im Bundestag nicht wie ursprünglich geplant bei der Umweltministerkonferenz in Hamburg dabei.