Hamburg. Besonders groß war der Anstieg bei den Einsätzen mit der höchsten Priorität. Zahl der Anrufe in der Zentrale geht aber leicht zurück.

Beinahe im Minutentakt sind im vergangenen Jahr Streifenwagen der Polizei zu Einsätzen gefahren: 490.577-mal waren Schutzpolizisten, meist nach Notrufen, Anrufen bei den Wachen oder nach Alarmauslösungen, unterwegs – das waren rein rechnerisch 0,93 Einsätze pro Minute und 1,4 Prozent mehr als im Jahr davor.

Besonders groß war der Anstieg bei den Einsätzen mit der höchsten Priorität. Das geht aus einer internen Auswertung der Polizei hervor. Die Zahl der Notrufe, die über die Nummer 110 in der Einsatzzentrale einliefen, ging leicht um 0,3 Prozent auf 489.490 zurück. Unter dem Begriff „Prio 110“ werden bei der Hamburger Polizei die in der Einsatzzentrale eingehenden Notrufe erfasst, bei denen sofort gehandelt werden muss und bei denen Streifenwagen mit Sonderrechten sowie mit Blaulicht und Martinshorn zum Einsatzort fahren. Darunter fallen beispielsweise Überfälle. In diesem Bereich ging die Zahl der Einsätze besonders stark nach oben – um 10,9 Prozent. Insgesamt 8994 solcher Funkstreifeneinsätze mit der höchsten Priorität wurden im vergangenen Jahr gefahren. Durchschnittlich sieben Minuten dauerte es, bis ein Wagen am Ziel ankam.

Hohe Zunahmen gab es auch im Bereich der Einsätze mit geringer oder mittlerer Priorität. Sie stiegen um 4,7 Prozent auf 182.393. Die Einsätze darunter, die nicht sofort, sondern frühestens nach 15 Minuten vergeben werden, stiegen um 8,8 Prozent. Darunter fallen beispielsweise Sach­beschädigungen und Einbrüche, die so lange her sind, dass nicht mehr nach dem Täter gefahndet werden kann.

Verbessert hat sich auch die Reaktionszeit der Polizei. Wer in der Einsatzzentrale der Polizei über 110 anruft, wird im Schnitt nach 8,4 Sekunden bedient. Im Vorjahr waren es statistisch noch mehr als neun Sekunden.

Was die Polizei auch festgestellt hat: Die Anrufer bleiben länger als früher in der Leitung, um ihr Anliegen zu schildern.