Hamburg. Sie fielen durch laute Fahrgeräusche auf. Ein Fahrer war mit einem zweijährigen Kind ungesichert auf dem Beifahrersitz unterwegs.

Die Straßen waren zwar relativ leer. Aber auch über Weihnachten hatte die Kontrollgruppe „Autoposer“ der Hamburger Polizei einiges zu tun. Am zweiten Weihnachtstag und am Mittwoch überprüfte sie mehrere Fahrzeuge, die durch laute Fahrgeräusche oder unangemessenes Verhalten aufgefallen waren.

Am zweiten Weihnachtstag war in Wilhemsburg eine Hochzeitsgesellschaft mit 50 Fahrzeugen in Richtung Heimfeld unterwegs, die so viele Verkehrsregeln missachteten, dass Passanten die Polizei alarmierten. Einen Teil der Kolonne konnten die Beamten um 15:45 Uhr in der Heimfelder Straße stoppen. Ein Fahrzeugführer (27) der Hochzeitsgesellschaft fiel dadurch auf, dass er laut und ohne Rücksicht auf den restlichen Verkehr umherfuhr. Bei seinem Mercedes E350 CDI (170 PS) wurden mehrere unzulässige technische Veränderungen festgestellt, dass das Auto sichergestellt wurde.

Autos viel lauter als erlaubt

Ebenfalls am 2. Weihnachtstag, gegen 18.25 Uhr fiel der Polizei in Barmbek in Höhe Fuhlsbüttler Straße/Langenfort ein BMW 320i mit sehr hohen Abgasgeräuschen auf. Bei der Überprüfung konnte der Fahrer (32), keine Zulassung für die umgerüstete Abgasanlage vorweisen, ebenso wenig für die Rad-/Reifenkombination in Kombination mit den montierten Spurplatten. Bei einer Standgeräuschmessung wurden 97 statt der zulässigen 80 Dezibel gemessen. Auch dieses Auto wurde für die weitere Begutachtung sichergestellt. Dabei entdeckte der Gutachter einen Zimmermannshammer, einen Schlagring und ein verbotenes Reizgasspray zugriffsbereit in der Fahrertür. Gegen den Fahrer wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

In der Innenstadt fiel den Beamten ein Motorradfahrer (17) auf, der am Neuen Wall mehrfach bei angezogener Kupplung den Gashahn betätigte und dadurch enormen Lärm verursachte. Statt der erlaubten 86 Dezibel wurden 102  Dezibel gemessen. Auch bei ihm stellte die Polizei eine nachgerüstete Abgasanlage fest. Das Motorrad wurde sichergestellt, zum Verwahrplatz der Polizei geschleppt und durch einen Sachverständigen überprüft.

Ebenfalls in der Innenstadt fuhr ein Audi R8 V10 (610 PS) mehrfach extrem laut an den Beamten der Kontrollgruppe vorbei. Das Fahrzeug wurde angehalten und überprüft. Der Fahrer (46) gab an, im Fahrmodus „Dynamic“, bei dem ein lautes Abgasgeräusch provoziert wird, gefahren zu sein. Nachdem ihm mitgeteilt worden war, dass gegen ihn ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen des Verursachens von unnötigem Lärm eingeleitet wird, zeigte er sich einsichtig und schaltete seinen Pkw wieder in den Comfort-Modus, bei dem das Abgasgeräusch reduziert wird.

Fahrer war uneinsichtig

Am Mittwoch gegen 0.45 Uhr fiel der Polizei auf der Rennbahnstraße in Horn ein Mercedes CL500 (387 PS) auf, der viel zu schnell, mit einem sehr lauten Abgasgeräusch und mit einem offensichtlich ungesicherten Kind unterwegs war. Als die Beamten das Auto anhielten, fanden sie auf dem Beifahrersitz völlig ungesichert ein zweijähriges Kind.

Der Fahrer (37) war allerdings hinsichtlich Geschwindigkeit und Lautstärke uneinsichtig. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass die Abgasanlage manipuliert wurde und sich dadurch die Geräuschentwicklung deutlich verschlechterte. Außerdem fand die Polizei weiter technische Veränderungen, für die der Fahrer keine Zulassung vorweisen konnte. Auch dieses Fahrzeug wurde sichergestellt und von einem Gutachter überprüft.