Hamburg. Selbst gemacht: Chutneys, Aroma-Öle und Gewürzmischungen für Freunde lassen sich leicht und preiswert herstellen.
Ein goldener Ring, eine wertvolle Uhr, eine funkelnde Kette – Schmuckstücke sind sicher schöne Geschenke. Aber auch meist teuer. Wer es vor dem Weihnachtsfest etwas preiswerter organisieren möchte, macht ein Geschenk selbst. Über Präsente aus der Küche freut sich jeder. Sie sind oft eine besondere Idee, individuell und mit Liebe zubereitet und werden verbraucht. Auch bei anderen Gelegenheiten eignen sich Zutaten und Co. als beliebte Mitbringsel.
Zum Beispiel eine Würzmischung wie das Orangen-Fenchel-Salz. Dafür wird eine Bio-Orange heiß abgewaschen und abgetrocknet. Danach die Schale mit einem Zestenreißer in feine Streifen abziehen. Die Zesten, 125 Gramm Meersalzflocken, zwei Teelöffel Fenchelsamen und einen halben Teelöffel gemahlenen weißen Pfeffer in einer Pfanne ohne Fett bei schwacher Hitze etwa drei Minuten unter Rühren erhitzen, bis die Streifen der Orangenschale getrocknet sind. Vom Herd nehmen, abkühlen lassen und in luftdichte Behältnisse füllen. Diese können nach Bedarf noch verziert werden. Das Salz hält sich etwa zwei Monate und passt gut zu Fisch, Ente und Schweinefleisch.
Wer gern orientalisch kocht, freut sich über Salz-Orangen und -Zitronen. Dafür je drei kleine Bio-Früchte mit dünner Schale unter heißem Wasser gründlich abspülen. Die Enden von den Zitronen und den Orangen knapp abschneiden. Zitronen vierteln, dabei nicht ganz durchschneiden, sodass die Viertel an einer Seite noch zusammenhängen. Orangen in Sechstel schneiden und dabei ganz durchschneiden.
Ein Esslöffel Salz pro Frucht
Die Zitroneneinschnitte auseinanderdrücken und je einen Esslöffel Salz pro Frucht hineingeben. Zitronen auf drei saubere und mit kochendem Wasser ausgespülte Schraubgläser verteilen. Jeweils die Stücke einer ganzen Orange auf den Zitronen verteilen und die Früchte im Glas andrücken, damit Saft austritt.
Die Früchte sollten nur knapp in die Gefäße hineinpassen. Sind die Gläser zu groß, stimmt die Salzkonzentration nicht, die Früchte könnten verderben.
Jeweils noch einen gehäuften Esslöffel Salz und zwei Rosmarin-Stängel in jedes Glas geben. Gläser randvoll mit kochendem Wasser auffüllen, sodass die Früchte vollständig bedeckt sind. Gläser sofort fest verschließen. Früchte etwa drei bis vier Wochen im Kühlschrank ziehen lassen, das kann auch beim Beschenkten weitergehen.
Nach Anbruch halten sich die Früchte mit Salzwasser bedeckt bis zu acht Wochen im Kühlschrank.
Käseliebhaber und Grillfreunde können etwas anfangen mit dem Feigen-Chutney mit Zimt. Dafür eine rote Zwiebel schälen, in Würfel schneiden und zusammen mit 70 Gramm braunem Zucker in einem heißen Topf mit zwei Teelöffeln Rapsöl kurz anbraten.
Sechs frische Feigen waschen und in Würfel schneiden. Zusammen mit 0,1 Liter Apfelessig, einem Esslöffel Senf und einer Zimtstange mit in den Topf geben.
Alles gut verrühren und bei mittlerer Hitze ohne Deckel so lange köcheln lassen, bis kaum noch Flüssigkeit vorhanden ist. Chutney noch heiß in zwei Gläser (je 0,2 Liter) mit Schraubdeckel abfüllen. Kühl und dunkel aufbewahrt hält sich das Chutney rund drei Monate.
Sie ist mehr als bloß gewürzter Brotaufstrich: die bunte Butter-Terrine. Dafür wird eine Auflaufform (14 x 11 Zentimeter) mit Backpapier ausgelegt. 300 Gramm Butter in drei gleichgroße Portionen teilen und auf Zimmertemperatur erwärmen. Jede Portion leicht salzen.
Mit Rotwein ablöschen
Eine Schalotte schälen, fein würfeln, in einer Pfanne mit einem Esslöffel Olivenöl drei Minuten anschwitzen. Mit drei Esslöffeln Rotwein ablöschen und drei Minuten köcheln lassen. Rotwein-Schalotten mit der ersten Portion Butter vermengen. Auf dem Boden der Form gleichmäßig verstreichen, circa fünf Minuten gefrieren lassen.
Je einen Teelöffel frischen Rosmarin, Thymian und Salbei mit der zweiten Portion Butter verrühren. Als zweite Schicht in der Form verstreichen, wieder fünf Minuten gefrieren lassen.
Die Schale einer halben Bio-Zitrone abreiben, Saft auspressen. Ein halbes Bund Schnittlauch fein hacken, mit Zitronenabrieb und -saft mit der dritten Portion Butter verrühren. Als letzte Schicht der Butter-Terrine auftragen und kalt stellen. Vor dem Servieren mithilfe des Backpapiers aus der Form lösen, portionieren und servieren.
Ein Getränk, das wärmt und die Sinne öffnet für die schönen Dinge des Lebens, ist der Bremer Teepunsch. 0,375 Liter Wasser, 375 Gramm Zucker, zehn Gewürznelken, eine Zimtstange sowie die Schalen von zwei unbehandelten Orangen und einer unbehandelten Zitrone aufsetzen und fünf Minuten kochen lassen. Einen Teelöffel losen schwarzen Tee sowie den Saft von vier Orangen und zwei Zitronen zugeben, aufkochen und fünf Minuten ziehen lassen. Den Punschextrakt durch ein Sieb gießen, 0,75 Liter Rum (54 Prozent) zufügen und ein paar Minuten ziehen lassen.
Dann in Flaschen abfüllen und mit Korken gut verschließen. Der Punsch hält sich einige Wochen, kann im Tee als Schuss getrunken oder pur mit heißem Wasser verlängert werden. Aber da er so gut schmeckt, wird der Punsch sicher nicht alt.
Einen kalten Winternachmittag versüßt auch die dreifarbige Trinkschokolade am Stiel. Dafür werden je 50 Gramm Kuvertüre Zartbitter, Vollmilch und Weiß gehackt und getrennt in kleine Gefrierbeutel gefüllt. Die Beutel gut verschließen, in Wasserbad geben und die Schokolade bei schwacher Hitze schmelzen.
Von den Plastikbeuteln eine Ecke abschneiden und die Kuvertüre vorsichtig übereinander in fünf Schnapsgläser aus Plastik füllen, zuerst Zartbitter, dann Vollmilch, dann weiße Schokolade. Jeweils einen Plastiklöffel oder Eisstiel aus Holz hineinstecken, bei Zimmertemperatur aushärten lassen.
Die Trinkschokolade aus den Gläsern lösen und in Tüten aus Zellophan oder Papier verpacken. Eine Portion reicht für etwa 0,15 Liter heiße Milch.
Selbst angesetzter Essig ist als Geschenk schnell hergestellt. Eine weihnachtliche Note gelingt mit Birne und Zimt. Dafür werden zwei Stangen Zimt, zwei Stück Sternanis, drei Pimentkörner und eine geschälte und klein geschnittene Williamsbirne mit 0,7 Liter Rotweinessig versetzt. Sobald die Flüssigkeit das gewünschte Aroma aufweist, wird sie durch ein Sieb gegossen und in schöne Flaschen gefüllt. Die Gewürze können auch im Essig verbleiben, die Fruchtstücke allerdings nicht. Sie werden mit der Zeit unansehnlich und können schimmeln.
Dazu passt Knoblauchöl. Dafür werden 0,5 Liter Oliven-, Sonnenblumen- oder Rapsöl mit zehn geschälten Knoblauchzehen und 20 schwarzen Pfefferkörnern versetzt. Nach etwa zehn Tagen sollten die Gewürze entfernt werden. Das klappt also noch bis Weihnachten. Gutes Gelingen!