Hamburg. Die Pizzakette Domino’s weitet ihren modernen Lieferservice auf sechs Rädern auf eine zweite Hamburger Filiale aus.
In Ottensen ist schon seit einem Dreivierteljahr jederzeit mit Roboterverkehr zu rechnen. Die Filiale der Pizzakette Domino’s an der Stresemannstraße lässt einen Teil ihrer Kunden von einem selbst navigierenden, sechsrädrigen Boten der Firma Starship beliefern. „Bereits mehrere Hundert Lieferungen konnte das Star-ship-Modell in der Umgebung erfolgreich zustellen“, sagt Karsten Freigang, Geschäftsführer von Domino’s Deutschland. Insbesondere in Stoßzeiten unterstütze das Gefährt die Mitarbeiter.
Künftig sollten Fußgänger, Rad- und Autofahrer auch in Eimsbüttel mit einer Begegnung der besonderen Art rechnen: Domino’s setzt den Roboter nun auch von der Filiale am Hellkamp aus und im Umkreis von etwa einem Kilometer ein. Bei Bedarf – und wenn es beim autonom fahrenden Boten zeitlich gerade gut passt.
Starship-Mitarbeiter begleitet Roboter
Anders als in der Stresemannstraße, wo der Roboter fest stationiert ist, greift der Eimsbütteler Domino’s-Franchisepartner Balwinder Singh-Ghothra allerdings auf einen Lieferroboter zurück, der zur Starship-Deutschlandzentrale gehört. Sie ist gerade aus dem Schanzenviertel nach Eimsbüttel umgezogen und hat im Viertel einen Service gestartet, mit dem vor allem kleinere Unternehmen ihre Sendungen von den rollenden Plastikkisten zum Kunden bringen lassen können.
„Da wir ohnehin dauerhaft in der Gegend um den Domino’s-Store unterwegs sind, können Lieferungen dort kurzfristig abgeholt und zugestellt werden“, sagt Hendrik Albers, der seit Herbst 2017 Deutschlandchef des estnischen Roboterbauers ist. Zuletzt setzte Starship in der Hansestadt sieben der Geräte ein. „Sobald eine roboterfähige Bestellung im Webshop eintrifft, holt der nächstgelegene Roboter sie ab und liefert sie aus.“ Weiterhin begleitet von einem Starship-Mitarbeiter, der den rollenden Boten im Auge behält und Fragen von Passanten beantwortet. Es ist eine Auflage der Behörden.
Foodora erwägt eine Ausweitung
Der Essens-Lieferdienst Foodora nutzt einen der Starship-Roboter für Zustellungen im Grindelviertel und erwägt eine Ausweitung. Der Paketdienst Hermes hat ihn ebenfalls in Ottensen ausgiebig getestet, verzichtet vorerst aber auf einen Dauereinsatz. Bei Domino’s, das 2015 die Pizzakette Joey’s übernommen hatte und in Hamburg 15 Filialen hat, dagegen soll der neue Service in Eimsbüttel nur ein erster Schritt sein. „Wir haben im Hamburger Westen angefangen und tasten uns jetzt vor. Ist auch hier die Resonanz positiv, steht dem weiteren Ausbau Richtung Alster nichts im Wege“, sagt Deutschland-Chef Freigang. Entscheidungen darüber sollen bei der Pizza-Kette noch in diesem Jahr fallen.