Hamburg. Aus ruhigem Treffen wurde blutige Auseinandersetzung. Gericht spricht Jugendlichen wegen versuchten Totschlags schuldig.

Sie hatten sich zu einer Aussprache getroffen. Ganz friedlich, um einen vorangegangenen Streit zu klären. Doch aus dem ruhigen Treffen wurde plötzlich eine blutige, fast tödliche Auseinandersetzung. Ein Messerstich traf einen 14-Jährigen, und das Opfer musste notoperiert werden. Wegen dieses Vorfalls vom 21. Mai vergangenen Jahres verhängte eine Jugendkammer des Landgerichts am Donnerstag gegen einen 19 Jahre alten Angeklagten eine Jugendstrafe von drei Jahren und drei Monaten.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der junge Mann sich wegen versuchten Totschlags sowie gefährlicher Körperverletzung schuldig gemacht habe. Dem Angeklagten wurde noch eine weitere Tat vorgeworfen. Er soll 2020 in einem Supermarkt eine Flasche Wodka gestohlen haben. Auch dabei hatte er ein Messer dabei, hieß es. Weil er bei dieser zweiten Tat noch minderjährig war, wurde der Prozess weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt  –   auch die Urteilsverkündung.

Blutigem Streit war offensichtlich eine längerer Zwist vorausgegangen

Der Auseinandersetzung zwischen dem 19-Jährigen und dem schließlich schwer verletzten 14-Jährigen war offenbar ein längerer Zwist vorausgegangen. Der Ältere soll vor längerer Zeit eine Beziehung mit der jüngeren Schwester des 14-Jährigen gehabt haben. Damals soll das Mädchen noch ein Kind gewesen sein, erst zwölf Jahre alt. Möglicherweise, so hatten es die Ermittlungen in dem Fall nahegelegt, wollten der Bruder der Zwölfjährigen und der 19-Jährige in der Straße Bei den Höfen in Jenfeld ein klärendes Gespräch über das bereits beendete Verhältnis führen.