Hamburg. Das Laub fällt, die Bahn lahmt: Wie die S-Bahn dem Herbst und seinen jahreszeitlichen Folgen für den Verkehr entgegenwirkt.
Der alte Witz von den vier Problemen der Deutschen Bahn (Frühling, Sommer, Herbst und Winter) ist schon ein running gag – doch tatsächlich haben der Herbst und das fallende Laub auch bei der S-Bahn Hamburg physikalische Folgen, die sich nicht wegdiskutieren lassen. Verspätungen, Ausfälle und Störungen auf der Strecke erzeugen vor allem bei den Pendlern Ärger, die mit der S3 aus Richtung Stade und Harburg oder Pinneberg Richtung Hauptbahnhof unterwegs sind, oder eben mit der S1 aus Blankenese oder der S21 aus Bergedorf.
Das Laub fällt und die Bahn lahmt – auch am Mittwochmorgen wieder im Berufsverkehr zu beobachten, wie von verärgerten Fahrgästen berichtet und von der Bahn selbst eingeräumt. Ein Sprecher sagte dem Abendblatt, dass auf den Schienen ein Schmierfilm entstehe im Zusammenspiel von Blättern und Feuchtigkeit. Dadurch verlängere sich der Bremsweg der Züge, und auch beim Anfahren kommt es zu Verzögerungen. Aus Sicherheitsgründen verlängere sich die Fahrzeit da und dort.
S-Bahn Hamburg hat "Schrubbi" im Einsatz
Die Bahn hat in diesen Tagen verstärkt den "Schrubbi" im Einsatz, einen Reinigungszug, der das Laub wegpustet, also einen klassischen Laubbläser, bekannt aus dem heimischen Garten und von Loriot, aber eben auf Schienenfahrzeugbasis. Und "Schrubbi" löst mit Wasserdruck auch den Schmierfilm.
Negativ: "Schrubbi" kann nicht immer überall sein, wo sich Bäume streckennah entlauben. Ein Trost für die Hamburger Fahrgäste: Die Verspätungen sind zumeist nur im Minutenbereich. Und: Der Winter kommt bestimmt.