Hamburg. Wasserwerfer am Alma-Wartenberg-Platz im Einsatz. Schwer verletzter Polizist auf St. Pauli. Wiese im Stadtpark in der Nacht geräumt.
Die Polizei hat in der Nacht zum Sonntag erneut Partys und Ansammlungen vor Feiernden in Hamburg wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln aufgelöst. Für die Einsatzkräfte überraschend: In dieser Nacht entgleisten die Partys nicht im Schanzenviertel oder am Alma-Wartenberg-Platz (Ottensen) sondern im Stadtpark.
In der Nacht verlegte die Polizei einen Großteil ihrer Kräfte inklusive Wasserwerfer in den Stadtpark, um dort gegen 1.30 Uhr eine Party von etwa 750 Jugendlichen, die bei dröhnender Musik und mit viel Alkohol feierten, aufzulösen. Es kam laut Polizei zu Flaschenwürfen auf Beamte und Einsatzfahrzeuge, sowie Körperverletzungen und räuberischem Diebstahl.
Polizei Hamburg hatte an vielen Orten größte Mühe mit Partys
Auf dem Alma-Wartenberg-Platz in Ottensen hatten sich nach Abendblatt-Informationen zuvor nur etwa 40 Jugendliche versammelt. Dort blieb es im Verlauf des Sonnabendabends ruhig. Ganz im Gegensatz zur Nacht davor: Da hatte es die Polizei nach ihren Angaben dort mit 350 bis 400 "aggressiven Jugendlichen" zu tun.
Die Feiernden hielten sich weder an das erweiterte Alkoholverbot noch an die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Ab 23 Uhr begannen Beamte damit, einzelne Jugendliche auf die geltenden Corona-Regeln hinzuweisen – offenbar ohne Erfolg. Gegen 0.18 Uhr setzte die Polizei Wasserwerfer ein, um die Jugendlichen in kleinere Gruppen zu trennen. Mehrere Personen wurden festgenommen. Gegen 3 Uhr war der Platz geräumt.
Ein schwer verletzter Polizist auf St. Pauli
Auch auf St. Pauli kam es zu Zwischenfällen. Besonders stach dabei ein Einsatz an der Schmuckstraße heraus: Polizisten sprachen dort im Verlauf der Corona-Kontrollen einen jungen Mann an, der sofort mit den Fäusten auf einen Beamten einschlug und versuchte zu flüchten. Als ihn die Polizisten stoppten, schlug er weiter mit den Fäusten, so dass ein Beamter mit Frakturen im Gesicht in ein Krankenhaus eingeliefert und operiert werden musste. Später stellte sich heraus, dass der junge Flüchtling aus Verden gekommen war und sich gar nicht in Hamburg hätte aufhalten dürfen.
Im Schanzenviertel verliefen die Nächte normal
Im Party-Hotspot Schanze dagegen verliefen beide Nächte vergleichsweise ruhig. Hier war es am Wochenende zuvor zu Polizeieinsätzen gekommen, weil sich feierende Jugendliche nicht an die geltenden Corona-Regeln gehalten hatten.
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Der Senat betrachtet Hamburgs Szeneviertel nach massenhaften Verstößen gegen die Corona-Regeln am vergangenen Wochenende als Hotspots. Dort gilt nun von Freitag bis Sonntag ein Alkoholverbot. Zwischen 20 und 6 Uhr dürfen Bier und Wein nicht verkauft werden. Auch das Mitführen alkoholischer Getränke ist in dieser Zeit nicht erlaubt (ausgenommen von dieser Regelung sind Anwohnerinnen und Anwohner).