Hamburg. Die Männer, die bei dem Feuer in Harburg ums Leben gekommen waren, sind inzwischen identifiziert. Polizei ermittelt Brandursache.

Bei einem schweren Wohnungsbrand in Harburg sind am frühen Sonntagmorgen zwei Menschen im Phoenix-Viertel ums Leben gekommen. Eine dritte Person, eine Frau, schwebt weiter in Lebensgefahr. Die Feuerwehr Hamburg war mit dem Großaufgebot von 85 Einsatzkräften vor Ort. Zwölf Menschen, darunter drei Kinder sowie mehrere Haustiere wurden gerettet.

Gegen 3.40 Uhr war die Feuerwehr in die Lassallestraße alarmiert worden. Dort stand eine Erdgeschosswohnung in einem viergeschossigen Mehrfamilienhaus in Flammen. „Als die ersten Kollegen eintrafen, schlugen die Flammen aus den Fenstern und drohten auf die darüber liegende Etage überzugreifen. Mehrere Bewohner standen an den Fenstern und schrien um Hilfe“, beschreibt Feuerwehrsprecher Torsten Wesselly die Situation.

Feuer Hamburg: Zwei Tote bei Wohnungsbrand

Während mehrere Trupps zwölf Bewohner unter Fluchthauben durch das verqualmte Treppenhaus in Sicherheit führten, kämpften ihre Kollegen um das Leben von drei Personen. Sie hatten schwerste Verbrennungen, aber auch andere Verletzungen erlitten.

Zwei Männer starben: Ein 49-Jähriger konnte von den Einsatzkräften nur noch tot aus der Brandwohnung im Erdgeschoss geborgen werden. Ein 45-Jähriger starb, nachdem er aus einem Fenster im zweiten Stock des Mehrfamilienhauses gesprungen war, seine 30 Jahre alte Frau erlitt lebensgefährliche innere Verletzungen, als sie ebenfalls aus dem Fenster der gemeinsamen Wohnung sprang.

Die Drehleiter konnte bei der Rettung der vom Qualm eingeschlossenen Bewohner nicht eingesetzt werden: Parkende Fahrzeuge in den engen Straßen hatten verhindert, dass das Feuerwehrfahrzeug in die Lassallestraße einbiegen konnte.

Tödliches Feuer in Hamburg: Brandursache weiter unklar

Insgesamt zwölf Menschen im Alter zwischen einem und 58 Jahren wurden aus dem Gebäude gerettet – viele von Ihnen wurden wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung behandelt. In ihre Wohnungen zurückkehren können sie derzeit nicht, das Haus wurde in Teilen für unbewohnbar erklärt. Für zehn Menschen, die nicht privat unterkommen konnten, wurden vorerst Zimmer in einem Hotel an der Reeperbahn organisiert.

Die Brandermittler des Landeskriminalamtes haben den Fall übernommen. Das Gebäude wurde von der Polizei beschlagnahmt. Die Brandursache ist auch am Montag weiter unklar. Hinweise darauf, dass ein technischer Defekt das Feuer auslöste, wurden dabei nicht entdeckt. Die Spurensicherung ist aber noch nicht abgeschlossen.