Hamburg. In Bus und Bahn gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske. Warum sich derzeit daran offenbar so viele Menschen nicht halten.

In den vergangenen Monaten haben immer mehr Menschen in Hamburg gegen die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske im öffentlichen Nahverkehr verstoßen. Wie die Hochbahn mitteilte, schwanke die Tragequote je nach Tageszeit und liege außerhalb der Hauptverkehrszeiten teilweise zwischen 80 und 90 Prozent.

Seit April 2020 besteht im HVV die Pflicht zum Tragen einer Maske, seit Januar dieses Jahres müssen es für Menschen über 14 Jahren FFP2-Masken sein. Kinder ab sechs Jahren können medizinische Masken tragen, während jüngere Kinder von der Pflicht ausgenommen sind. Gleiches gilt für Menschen, die aus medizinischen Gründen befreit sind.

HVV: In Hamburg gilt die Maskenpflicht in Bus und Bahn

Seit August 2020 fällt bei Verstößen ein Bußgeld von 40 Euro an. Der Prüf- und Sicherheitsdienst der Hamburger Hochbahn-Wache mit seinen 400 Mitarbeitenden kontrolliert täglich, dass die Pflicht in Bussen, U-Bahnen und auf den Fähren eingehalten wird. „In den vergangenen Monaten ist die Zahl der Verstöße stark gestiegen“, sagte Hochbahnsprecher Christoph Kreienbaum auf Abendblatt-Anfrage.

Im Januar dieses Jahres wurden den Angaben zufolge 455 Verstöße festgestellt, im Februar waren es 729 und im März 599. „Insbesondere von April auf Mai ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen“, so Kreienbaum. Während es im April noch 614 Verstöße gab, wurden im Mai 1385 Fälle erhoben. Im Juni dieses Jahres kam es zu insgesamt 1858 Verstößen in den Verkehrsmitteln der Hochbahn.

HVV: Viele Touristen in Hamburg unterwegs

Die Hochbahn führt dies auf die Lockerungen der Corona-Maßnahmen im öffentlichen Raum und in anderen Bundesländern zurück: „Wir haben momentan sehr viele Touristinnen und Touristen in der Stadt. Die FFP2-Maskenpflicht gilt nur in Hamburg und Niedersachsen, in anderen Bundesländern nicht“, sagte Sprecher Kreienbaum.

Außerdem seien viele Personen seit Einführung des 9-Euro-Tickets das erste Mal mit dem ÖPNV unterwegs, die im Supermarkt oder Konzert eben keine Maske mehr tragen müssten. „Viele wissen es daher einfach nicht. Wenn sie es glaubhaft nachweisen können, dann möchten wir sie aber nicht abstrafen. Wir informieren dann und schreiben auch nicht die 40 Euro Vertragsstrafe auf“, sagte Kreienbaum.

HVV will Zielmarke von 95 Prozent erreichen

Entscheidend sei nun, dass das Fehlen der Masken nicht einreiße. „Unsere Zielmarke insgesamt sind 95 Prozent. Diese Quote soll spätestens im Herbst wieder erreicht sein“, so Kreienbaum. „Es ist nicht egal, welche Maske ich trage und wie ich sie trage. Es muss eine FFP2-Maske über Mund und Nase sein.“