Hamburg. Auch in Hamburg wird der Wirkstoff nur noch Menschen über 60 verimpft. Doch auch Jüngere haben schon Termine vereinbart.

Auch in Hamburg werden die neuen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zum Umgang mit Astrazeneca umgesetzt. Seit Mittwochmorgen um 8 Uhr werde der Impfstoff nur noch für Über-60-Jährige verwendet, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde, dem Abendblatt.

Wie berichtet, hatte die am Robert-Koch-Institut (RKI) des Bundes angesiedelte Stiko ihre Empfehlung geändert, nachdem es zu weiteren Fällen „schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen“ gekommen war. Da diese Blutgerinsel im Gehirn überwiegend bei Frauen im Alter unter 60 Jahren aufgetreten waren – unter den neun Todesfällen in Deutschland waren aber auch zwei Männer – wurde die Empfehlung entsprechend geändert. Anfangs war das Vakzin des britisch-schwedischen Konzerns wegen der zu dünnen Datenlage bei Senioren in Deutschland dagegen ausschließlich für Unter-65-Jährige zugelassen.

Impftermine in Hamburg sollen nicht ausfallen

Trotz der Turbulenzen werde aber kein Termin ausfallen, betonte Helfrich und appellierte an die Bürger: „Kommen Sie ins Impfzentrum.“ Erst dort werde entschieden, wer welchen Impfstoff erhalte. Dabei gelte nun grundsätzlich: Alle Unter-60-Jährigen, die eigentlich mit Astrazeneca geimpft werden sollten, bekommen jetzt den Impfstoff von Biontech oder von Moderna.

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Fraglich ist nur noch, was das für die Menschen unter 60 bedeutet, die bereits einmal mit AstraZeneca geimpft sind und einen Termin für die Zweitimpfung haben. Das dürfte die Masse der 57.000 Menschen sein, die in Hamburg bislang einmal mit diesem Vakzin geimpft wurden – schließlich darf es erst seit kurzem auch für Ältere verwendet werden. Bund und Länder hatten sich am Montagabend auf zwei mögliche Wege geeinigt: Einerseits könnten auch Unter 60-Jährige „nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse“ die Zweitimpfung mit Astrazeneca erhalten – das würde der bisherigen Praxis folgen, dass beide Impfungen immer mit ein und demselben Vakzin erfolgen müssen.

Impfkommission berät erneut über Astrazeneca

Oder sie warten auf eine weitere Empfehlung der Stiko dazu – diese soll bis Ende April vorliegen. Möglicherweise kommt dann heraus, dass doch eine Zweitimpfung mit einem anderen Impfstoff möglich ist oder aber die betroffenen Personen komplett neu geimpft werden müssen – also zweimal mit einem anderen Impfstoff. So oder so: Nach Auskunft der Sozialbehörde ist noch ausreichend Zeit für die Klärung, da die ersten Zweittermine für die Impfung mit Astrazeneca erst Anfang Mai anstehen.