Hamburg. Die Corona-Inzidenz in Hamburg sinkt. Die magische 100er-Marke ist nicht mehr weit weg. Lockerungen der Einschränkungen wird es auch in der nächsten Woche wohl dennoch nicht geben.
Die Corona-Sieben-Tage-Inzidenz ist in Hamburg im Laufe des 1. Mai-Wochenendes weiter gesunken. Zwar kamen nach Angaben der Gesundheitsbehörde am Sonnabend und Sonntag insgesamt 515 neue Fälle hinzu. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen sank dennoch seit Freitag von 102,8 auf 100,8 am Sonntag. Eine Woche zuvor hatte der Wert noch bei 117,2 gelegen. Auf anderer Berechnungsgrundlage gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntag für Hamburg sogar eine Sieben-Tage-Inzidenz von 91,6 an - der bundesweit zweitniedrigste Wert nach Schleswig-Holstein (58,6).
Lockerungen der Corona-Maßnahmen kommen für den Senat erst infrage, wenn die Inzidenz - und zwar der Hamburger Wert - an fünf aufeinander folgenden Werktagen stabil unter 100 liegt. Laut Bundes-Notbremse könnten Lockerungsschritte dann am übernächsten Tag umgesetzt werden.
Unterdessen stiegen die Hamburger Krankenhäuser in die Impfkampagne ein. Als erstes eröffnete das Agaplesion Diakonieklinikum in Eimsbüttel am Samstag eine Impfstraße für über 70-Jährige Hamburger. Laut Gesundheitsbehörde sollen im Laufe des Monats das Albertinen-Haus in Schnelsen, das Bethesda Krankenhaus Bergedorf, das Asklepios Klinikum Nord in Langenhorn und das Asklepios Klinikum Harburg folgen.
"Die Krankenhäuser bieten über die Stadt verteilt eine regionale Möglichkeit, einen Impftermin mit kurzen Wegen wahrzunehmen und helfen uns, mit dem Impfen noch schneller voranzukommen", sagte Senatorin Melanie Leonhard (SPD).
Künftig sollen in den Kliniken bis zu 3000 Impfungen pro Woche möglich sein. Bisher wurden in den Krankenhäusern nur das eigene Personal und besonders erkrankte Patienten geimpft.
Das Agaplesion wird zunächst allerdings nur an Wochenenden Impftermine anbieten. Gebucht werden können sie ab sofort - genau wie im Impfzentrum - telefonisch unter 116 117 oder online unter
www.impfterminservice .de.
Um die Einhaltung der vorgeschriebenen Schnelltestmöglichkeiten in den Hamburger betrieben zu überwachen, kündigte die Verbraucherschutzbehörde umfangreiche Kontrollen an. Bis zum 18. Juni sollen mindestens 400 Betriebe überprüft werden, sagte Senatorin Anna Gallina (Grüne). "Die Betriebe sind verpflichtet, allen Beschäftigten, die nicht im Homeoffice sind, mindestens zweimal pro Woche ein Testangebot zu machen."
Überprüft würden Betriebe, die aufgrund der Art der Tätigkeiten gar keine oder nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten haben, ihren Mitarbeitern Homeoffice anzubieten. Vor der Überprüfung werde es eine schriftliche Abfrage geben, anschließend fänden dann unangemeldete Kontrollen statt.
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