Hamburg. Stabile Wetterlage soll für viel Sonne und frühlingshafte Tage sorgen. Doch auch die Waldbrandgefahr steigt wieder.

Ein Wetterextrem jagt das nächste: Während es den März über ungewöhnlich sonnig und frühlingshaft in Norddeutschland zuging, kehrte Anfang April der Winter mit Schnee, Frost und eisigem Wind zurück. Auf die kurze Kälteperiode folgte dann plötzlich ein frühsommerlicher Tag mit 22 Grad im Schatten. Und auch die kommenden Tage werden von einem besonderen Phänomen bestimmt, das dafür sorgt, dass das Wetter in Hamburg und im Norden stabil sonnig und trocken bleibt.

Am Freitag soll es laut dem Diplom-Meteorologen Dominik Jung von wetter.net schön werden: "Mit 15 Grad wird es nicht nur wärmer, sondern auch wieder sonniger, auch wenn es vereinzelt Wolkenfelder geben wird." Für das Wochenende erwartet der Meteorologe ebenfalls viel Sonne, ein paar Wolken und milde Tage zwischen 14 und 16 Grad.

Wetter Hamburg: Frühlingshaftes Wochenende erwartet

Der Trend ist vielversprechend: Der Wetterexperte rechnet noch bis zum Monatswechsel mit einer ähnlichen Wetterlage – trocken, viel Sonne und Temperaturen in der kommenden Woche bis 19 Grad.

Verantwortlich für die stabile Wetterlage ist das Hoch "Spiro", das sich von Skandinavien bis nach Island erstreckt. "Dieses Hoch blockiert alle Tiefs vom Atlantik, die vom Westen her nach Hamburg oder Norddeutschland kommen könnten", erklärt Jung. Dieses Phänomen nenne man auch "High-over-Low-Wetterlage" und könne sogar noch Wochen andauern. Heißt: "In der nächsten Zeit tut sich erst mal nichts. Wenn sich so eine Wetterlage eingefahren hat, bleibt sie auch."

Der Meteorologe prophezeit, dass es solche extremen Wetterschwankungen wie in den vergangenen Wochen immer häufiger geben wird, denn "aufgrund des Klimawandels müssen wir uns auch in Hamburg verstärkt auf solche Extreme einstellen."

Kein Regen in Hamburg: Erhöhte Waldbrandgefahr

Mit dem alle Tiefs blockierenden Hoch über Island einher geht auch die nächste Trockenheitsperiode. Laut Jung habe es in Hamburg bereits seit zehn Tagen nicht mehr geregnet, und Stand jetzt sei auch in den nächsten Tagen kein Niederschlag in Sicht. Die viele Sonne habe den Erdboden ausgetrocknet, und der Ostwind habe ihm weitere Feuchtigkeit entzogen. "Das führt dazu, dass wir in Hamburg schon wieder eine erhöhte Waldbrandgefahr haben – aktuell gilt Stufe drei von fünf", so Jung.

Und auch viele Allergiker werden sich über das sonnige Frühlingswetter nicht uneingeschränkt freuen. Derzeit fliegen vor allem Esche und Birke, aber auch Reste von Pappel, Weide und Buche durch die Luft. Und ob Allergiker oder nicht: "Sonnenschutz nicht vergessen! Mitte/Ende April ist die Sonnenbrandgefahr genauso hoch wie Ende August. Denn es kommt bei Sonnenbrand nicht darauf an, wie warm es draußen ist, sondern wie der Stand der Sonne ist: Und der ist jetzt schon sehr hoch, bevor er in acht Wochen um den 21. Juni herum seinen Höchststand erreicht", warnt Jung.