Hamburg. Mit der MS Hamburg geht es ins ewige Eis – auf einer ungewöhnlichen Route. Wann es losgeht und was die Reise kostet.

Es ist ein Traum vom Reisen, der trotz Corona-Pandemie wahr werden könnte: Kein 14 Stunden langer Direktflug nach Südamerika, sondern bequemes Einsteigen im Hamburger Hafen – in Sichtweite zur Elbphilharmonie. Von dort aus geht es mit dem Kreuzfahrtschiff MS Hamburg über den Atlantik nach Brasilien und dann immer weiter südwärts. Das Ziel: die Antarktis, das ewige Eis.

Die MS Hamburg, das kleinste Kreuzfahrtschiff in Deutschland (maximal 400 Passagiere) gehört zur Bremer Reederei Plantours, und sie verspricht: "Ab Hamburg direkt in die Antarktis – ohne Flug". Los geht es am 19. Oktober 2021 in der Hansestadt. 64 Tage lang sind dann die Gäste an Bord des gerade erst komplett modernisierten Schiffes. Die Rückkehr nach Deutschland ist pünktlich vor Weihnachten für den 21. Dezember 2021 geplant – per Sonderflug von Ushuaia (Feuerland), der südlichsten Stadt der Welt, nach Frankfurt.

Kreuzfahrt mit Passage durch den Lemaire-Kanal

Einer der Höhepunkte der Reise ist die Passage durch den schmalen, eisigen Lemaire-Kanal (sofern es die Eislage zulässt). Bei der Fahrt im Schneckentempo durch den an der schmalsten Stelle nur 700 Meter breiten Kanal faszinieren die 1000 Meter hohen Gletscher-Berge. Es scheint, als sei die ganze Welt gefroren und zu Eis erstarrt.

Zu den Highlights zählen auch die Anlandungen mit hochseetauglichen Schlauchbooten (Zodiacs) auf Südgeorgien. Dort gibt es Königspinguin-Kolonien mit Hundertausenden Tieren, tonnenschwere See-Elefanten und Pelzrobben. Bei der Passage durch den an der schmalsten Stelle nur 700 Meter breiten Lemaire-Kanals faszinieren die 1000 Meter hohen Gletscher-Berge. Es scheint, als sei die ganze Welt gefroren und zu Eis erstarrt.

Königs-Pinguine und ein See-Elefant in Südgeorgien auf der Kreuzfahrt in die Antarktis.
Königs-Pinguine und ein See-Elefant in Südgeorgien auf der Kreuzfahrt in die Antarktis. © E. Hasse | Unbekannt

Wenn es Wind und Wetter erlebt, ist auch ein Besuch von Grytviken auf Südgeorgien möglich. Dort befand sich bis 1962 eine norwegische Walfangstation. Wer heute in der King-Edward-Bucht anlandet und die Geistersiedlung betritt, steht auf Blut getränktem Boden. Dem Massenschlachten der Wale fielen in 60 Jahren 54.100 Tiere zum Opfer.

Stationen der Kreuzfahrt von Hamburg in die Antarktis

Am Rand dieser verlassenen Siedlung ragt in hellem Weiß und mit spitzen Turm eine lutherische Kirche in den Himmel. Zahlreiche Trauerfeiern fanden in dieser Kirche statt. Auch für den Polarforscher Sir Ernest Shackleton (1874-1922). Er wurde auf dem nahen Friedhof beerdigt. Weitere Stationen der Expeditions-Kreuzfahrt sind King Georg Island, die Vulkaninsel Deception Island, die Insel der Täuschung, und Port Lockroy mit dem südlichsten Postamt der Welt.

Esels-Pinguine in Port Lockroy.
Esels-Pinguine in Port Lockroy. © E. Hasse | Unbekannt

Die ungewöhnliche Routenplanung erklärt Plantours-Geschäftsführer Oliver Steuber so: „Die Antarktis ist für Kreuzfahrtfans ein absolutes Traumziel, nur schrecken viele Passagiere vor den Flügen zurück. Diese Sorge können wir durch den neuen Fahrplan quasi halbieren." Und die ersten Rückmeldungen der Reisebüros und Kunden seien "enorm positiv.".

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Plantours ist seit vielen Jahren Vollmitglied der IAATO, dem weltweiten Zusammenschluss zur Steuerung und Einhaltung der Umweltauflagen für Antarktis-Reisen. Mit der Erfahrung und dem Know How sowie dem Einsatz zusätzlicher Lektoren entdecken die Passagiere der MS Hamburg noch vor der Ankunft in der Antarktis die Falkland Inseln. Die Preise für diese Reise beginnen bei 7.999 Euro in der Innenkabine, inklusive Rückflug.