Hamburg. Variante breitet sich weiter aus. 20 Personen nach Verdachtsfall an Lokstedter Grundschule in Quarantäne. Aber normaler Unterricht.

Die aus Indien stammende und vermutlich besonders ansteckende Delta-Variante des Corona-Virus ist weltweit auf dem Vormarsch – auch in Hamburg. Bis Donnerstag seien 20 Fälle bestätigt worden, teilte die Sozialbehörde auf Anfrage mit – das waren zwei mehr als noch am Dienstag.

Auch an der Grundschule Vizelinstraße in Lokstedt gibt es nach Abendblatt-Informationen einen Verdachtsfall. Demnach wurde eine Person – ob Schüler oder Lehrkraft blieb zunächst unklar – positiv getestet, wobei das Labor  den „Verdacht auf Mutation“ äußerte. Dieser Verdacht muss nun zunächst mittels aufwändiger Genom-Sequenzierung untersucht werden.

Sollte es sich um eine Mutation handeln, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass es die Delta-Variante ist – denn diese hat ihren Anteil an allen Infektionen in Deutschland binnen einer Woche von drei auf sechs Prozent verdoppelt. In Großbritannien ist sie mittlerweile die dominierende Variante.

Delta-Verdacht: 20 Kontaktpersonen in Quarantäne

Die Sozialbehörde äußerte sich nur zurückhaltend zu dem Vorgang: „An einer Schule in Lokstedt ist ein einzelner Fall einer Corona-Infektion nachgewiesen worden“, so Behördensprecher Martin Helfrich. „Das Vorliegen der Delta-Variante kann gegenwärtig nicht bestätigt werden. Einen Ausbruch, also weitere betroffene Personen, gibt es dort nicht.“

Die mutmaßliche Herkunft der Infektion liege außerhalb der Schule. Wie in solchen Fällen üblich, seien enge Kontaktpersonen in Quarantäne versetzt worden, in diesem Fall rund 20 Personen.

Lokstedter Grundschule informiert Eltern

Schulleiterin Yvonne Dannenberg teilte auf Anfrage mit, dass für alle anwesenden Schüler normaler – also corona-angepasster – Unterricht stattfinde. Für die Kinder, die nicht in der Schule sind, greife das Konzept für den Fernunterricht. Sie würden von 8 bis 13.00 Uhr per Video-Stream unterrichtet.

Alle Eltern und sorgeberechtigten Personen seien schriftlich über die Lage informiert worden, so Dannenberg. Außerdem habe man im Rahmen einer Elternratssitzung Fragen beantwortet.

Eltern holen Kinder aus Präsenzunterricht

„Es gibt ein paar Eltern, die sehr besorgt sind und ihre Kinder vom Präsenzunterricht befreit haben“, sagte Dannenberg. „Diese Kinder arbeiten und lernen jetzt von zu Hause aus, während für den Großteil der Kinder der übliche Tagesablauf weiter läuft.“

Nach ihrem Eindruck habe die ausführliche und transparente Kommunikation für Klarheit und Sicherheit gesorgt, so die Schulleiterin. „Darum sind auch fast alle Kinder heute in die Schule gekommen.“