Hamburg. Linke für flächendeckende PCR-Tests an Schulen. Fünf Betriebe geschlossen wegen Verstößen gegen Corona-Regeln.

Die Zahl der Impfdurchbrüche – also die Neuinfektionen bereits vollständig Geimpfter – ist im Laufe der vergangenen Monate in Hamburg deutlich gestiegen, verharrt aber auf einem insgesamt niedrigen Niveau. Wurden im Februar drei und im Mai 29 Impfdurchbrüche gemeldet, sprang deren Zahl im Juli auf 192 und im August erneut auf 373. Insgesamt sind in diesem Jahr 676 Menschen trotz Impfschutzes mit dem Coronavirus infiziert worden.

Die Zahlen hat der Senat in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage des Linken-Bürgerschaftsabgeordneten Deniz Celik mitgeteilt, die dem Abendblatt exklusiv vorliegt. Demnach ist der Anteil der Impfdurchbrüche an den Gesamt­infektionen seit Februar mit 0,1 Prozent auf 0,9 Prozent im Juli und 1,8 Prozent im August angestiegen.

Bezogen auf die Gesamtzahl von 37.647 Sars-CoV-2-Infektionen seit Februar beläuft sich der Anteil der 676 Impfdurchbrüche bei vollständig Geimpften auf 0,07 Prozent. „Bei der Betrachtung ist zu beachten, dass je höher die Impfabdeckung in der Bevölkerung ist, desto höher wird der prozentuale Anteil der Infektionen, die auch unter Geimpften auftreten“, schreibt der Senat in seiner Antwort.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Corona: Zahl der Impfdurchbrüche in Hamburg gestiegen

Eine ähnliche Tendenz ergibt sich bei den PCR-Tests, die von 13 Hamburger Laboren ausgewertet werden. Während die Zahl der wöchentlichen Probenentnahmen seit Mai deutlich gesunken ist, hat sich der Anteil der Positiv-Testungen fast verdoppelt. In der Kalenderwoche 20 (17. bis 23. Mai) analysierten die Labore 82.985 PCR-Tests. Deren Zahl sank kontinuierlich bis auf 48.825 Tests in der Kalenderwoche 30 (26. Juli bis 1. August). Seitdem verzeichnet der Senat einen erneuten Anstieg auf zuletzt 55.931 PCR-Tests in der Kalenderwoche 33.

Parallel stieg der Anteil der Positiv-Testungen von 2,5 Prozent Mitte Mai auf zuletzt 4,7 Prozent. Zwischenzeitlich sank der Anteil der Positivfälle im Zeitraum vom 21. Juni bis zum 4. Juli auf lediglich 0,7 Prozent. In absoluten Zahlen: In der Kalenderwoche 20 waren 2073 Proben positiv, in der Kalenderwoche 33 waren es 2651. Die Nachverfolgung ist zuletzt offensichtlich schwieriger geworden: Lag der Anteil der Infektionen, die eindeutig einem Ausbruchsgeschehen zugeordnet werden können, von Mai bis Juli zumeist über 50 Prozent, sank der Wert in der zweiten Augustwoche auf 24,6 Prozent.

Lesen Sie auch:

Auch interessant

Auch interessant

„Es braucht jetzt in den Schulen flächendeckende PCR-Tests“, sagt der Linken-Abgeordnete Celik mit Blick auf die besonders hohen Inzidenzen in der Altersgruppe der Sechs- bis 17-Jährigen. „Es ist ein Fehler, die kostenlosen Bürgertests von Oktober an einzustellen. Das führt nur dazu, dass sich noch weniger Menschen testen lassen und wir noch weniger über das Infektionsgeschehen wissen“, sagt Celik.

Corona-Verstöße: Fünf Betriebe in Hamburg geschlossen

Mehr als 1200 Menschen hatten sich am Freitag in der Elbphilharmonie und im Volksparkstadion gegen Corona impfen lassen. In der Elbphilharmonie holten sich am Freitag 831 Menschen den Piks gegen das Virus ab, im Volksparkstadion waren es 411, wie die Hamburger Gesundheitsbehörde am Sonnabend mitteilte. Am Sonntag bestand die Möglichkeit zu kostenlosen Impfungen unter anderem im Elbe-Einkaufszentrum, im Alstertal-Einkaufszentrum und den Harburg-Arkaden. Außerdem öffnete das Millerntor-Stadion von 12 Uhr an seine Tore für Impfwillige. Auch in den kommenden Wochen soll es weiterhin niedrigschwellige Impfmöglichkeiten in originellem Ambiente geben.

Impfen in der Elbphilharmonie: Kleine Schlangen bildeten sich am Zugang zur Rolltreppe und den Künstlergarderoben.
Impfen in der Elbphilharmonie: Kleine Schlangen bildeten sich am Zugang zur Rolltreppe und den Künstlergarderoben. © Unbekannt | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Bezirksämter und Polizei haben am Wochenende die Einhaltung der Corona-Regeln kontrolliert. Der Schwerpunkt lag dabei auf den neuen Vorgaben zum 2G/3G-Modell in Gastronomiebetrieben. Insgesamt wurden 80 Betriebe kontrolliert, von denen sich rund die Hälfte für das 2G-Modell entschieden hat. Bei vier dieser Geschäfte stellten die Beamten Verstöße gegen die geltenden Vorschriften fest. Bei den übrigen Betrieben wurden neun Verstöße mit Ordnungswidrigkeitsanzeigen geahndet. Fünf Betriebe im Hamburger Stadtgebiet wurden geschlossen. Bei den Verstößen handelte es sich überwiegend um mangelnde Zugangskontrollen, fehlende Kontaktdatenpflege oder Verstöße gegen die Maskenpflicht oder die Sperrstunde.

Mit 168 registrierten Neuinfektionen ist die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag leicht auf 88,8 gesunken. Fünf neue Todesfälle, bei denen auch eine Sars-CoV-2-Infektion vorlag, wurden am Wochenende gemeldet. Deren Zahl hat sich damit auf 1654 erhöht.