Hamburg. Schauspielerin Nina Bott hat vier Kinder, einen Hund, Freund, Haushalt, Jobs – ihren Alltag teilt sie ungekünstelt auf Instagram.

Dass viele Menschen darüber im Bilde sind, wie oft Nina Botts Welpe Teddy Babysocken verschluckt hat, gehörte nicht zu ihrem Masterplan. Dass viele wissen, warum ihr letztes Baby Lobo in diesem Januar zu Hause mit einer Wassergeburt auf die Welt kam ebenfalls nicht. Einen Content-Plan, so etwas gebe es sicher nicht, versichert die 43 Jahre alte Schauspielerin nonchalant. Was sie postet, komme stets aus dem Moment und wirkt aus diesem Grund auch so ungekünstelt. Dafür feiern sie ihre Follower, die ihr überaus wohlgesonnen sind.

Sowieso ist es Nina Botts Motto, die Dinge einfach anzunehmen, so zu nehmen, wie sie gerade nun einmal auf sie zukommen. Eine sehr entgegenkommende Haltung, wenn man bedenkt, dass sie ihren Alltag am grünen Stadtrand von Hamburg größtenteils allein mit vier Kindern – ihr ältester Sohn Lennox ist 18 Jahre alt, gefolgt von Luna mit fünf Jahren, Lio mit zweieinhalb und Baby Lobo mit knapp acht Monaten – bewerkstelligt.

Nina Bott: Vom TV-Star zur Influencer-Karriere

So nahbar, wie sie ihren Followern Einblicke auf Instagram in kurzen Videos zeigt und über die Themen ihres Tages, darunter Kinderkrankheiten, Stillwissen, ihre liebsten Sportklamotten oder Reinigungsmittel, Tierarztgeschichten oder Familienessen, erzählt, gibt sie sich auch im Podcast-Studio.

Bepackt mit dem Welpen in einer Tasche auf der einen Schulter, Baby im Wagen vor sich herschiebend, kommt sie herein. Und während das Hundejunge rasch unter dem Tisch einschläft, findet der Babyjunge nicht zur Ruhe – was aber gerade in diesem Podcast nun wirklich kein Problem ist. Wird das Quaken zu laut, legt Bott den Kleinen an, stillt im Sitzen oder Stehen, mal mit mehr, dann weniger Erfolg. „Eigentlich sichere ich ich immer dreifach ab, wenn ich Termine habe“, so Bott. Heute seien allerdings gleich beide Babysitter krankheitsbedingt ausgefallen.

Schauspielerin Nina Bott hat vier Kinder

„Manchmal nimmt sogar der Papa der Kinder Urlaub, damit ich arbeiten kann“, sagt sie. Mit dem Hamburger Berater Benjamin Baarz ist Nina Bott seit vielen Jahren zusammen, die kleinen drei Kinder haben sie gemeinsam, der 18 Jahre alte Sohn Lennox stammt aus ihrer Beziehung zum Kameramann Florian König.

„Er ist mein engster Vertrauter, wir wohnen ganz nah und haben ein tolles Verhältnis“, sagt Bott. Denn sie müssten sich über viele Themen austauschen: Fahrschule, Auslandsaufenthalte, das nahende Abitur. „Viele sagen immer zu mir, dass ich ja eigentlich nur drei Kinder zu versorgen hätte, die klein sind, aber auch beim Großen gibt es einiges zu organisieren.“

Nina Botts Bühne ist jetzt das Familienhaus

Während sie dieser Tage weniger auf roten Teppichen, in Magazinen oder in Fernsehserien wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ oder „Verbotene Liebe“ auftritt, ist Botts Bühne nun das Familienhaus, die Urlaubsumgebung – oder sie dreht einfach mal rasch ein Video im Auto. „Ich bin da so reingewachsen“, sagt sie, „auch wenn es immer so wohlgeordnet und aufgeräumt aussieht, sind das natürlich immer nur Momentaufnahmen, und es gibt viele Dinge, die gehen keinen was an und die zeige ich auch nicht.“

Ihre Kinder sind in den Filmen aus dem Familienalltag nur noch von hinten oder mit Symbolen vor den Gesichtern zu sehen, nachdem sie vor einen Jahr erfuhr, dass ihre Bilder im Darknet kursierten.

„Für ein fünftes Kind bräuchte ich wohl einen Arm mehr“

Sich selbst lädt sie täglich hoch, unprätentiös, meist mit lässiger Frisur und ohne eingeübten Text. Niemals drehe sie eine Story oder ein Reel, wie die kleinen Filmsequenzen auf Instagram heißen – zweimal, Versprecher oder unerwartete Störungen gehörten dazu. So sei es eben in einem Leben mit vielen Kindern.

Bott, die übrigens auch Unternehmerin ist und ein Babywäsche-Label betreibt, Live-Events moderiert und Kooperationen eingeht, hätte nichts gegen noch mehr Kinder. „Ich habe mich auch schon mit einem Kind komplett gefühlt, darum geht es nicht, aber es erfüllt mich total, Kinder zu haben, doch für ein fünftes bräuchte ich wohl einen Arm mehr“, sagt sie und wippt ihr Baby weiter. Klein-Lobo will nicht zur Ruhe finden, weshalb wir unser Gespräch dann früher als angedacht beenden. Das Foto von Hundemama Nina ist sekundenschnell im nahe gelegenen Abendblatt-Studio gemacht – und ab dann ist auch das Baby ruhig.

Kinder funktionieren eben nicht nach einem Masterplan. Und das weiß Nina Bott längst.

podcast-image