Hamburg. Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider begrüßte 900 Gäste, die digital zugeschaltet waren. Peter Tschentscher gibt düstere Prognose ab.
Ein neues Jahr beginnt in Hamburg traditionell mit dem Neujahrsempfang des Hamburger Abendblatts – und das wird auch 2022 trotz Corona-Pandemie so sein: Unter dem Motto „Mut. Leidenschaft. Hamburg!“ begrüßte Chefredakteur Lars Haider am Mittwoch ab 11 Uhr von der Bühne im Festsaal des Hotel Atlantic 900 geladene Gäste – alles rein digital.
Bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Sport waren beim 34. Neujahrsempfang des Abendblatts zu Gast und sprachen mit Lars Haider über die großen Themen der kommenden Monate, also vor allem über die Pandemie. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) waren im Doppel-Interview zu sehen. Zudem erwartete die Zuschauer ein Live-Auftritt von Popsänger Sasha, der heute seinen 50. Geburtstag feiert.
Verfolgen Sie hier den 34. Neujahrsempfang des Hamburger Abendblatts:
Neujahrsgrüße der digitalen Gästen des Abendblatt-Empfangs
Die 900 digitalen Gäste konnten während des Abendblatt-Neujahrsempfangs Grüße und Wünsche mitteilen:
- Hamburgs Zweite Bürgermeistern Katharina Fegebank (Grüne): "Wünsche mir für Hamburg weiter starken Zusammenhalt und den Mut, auch der verrücktesten Idee eine Chance zu geben."
- Rechtsmediziner Klaus Püschel: "Stets POSITIV denken!!!"
- Hamburger Unternehmer Axel Strehlitz: "Ich wünsche mir: Unbändige Aufbruchstimmung ab Ostern!"
- Schauspielerin Rhea Harder-Vennewald: "Mit dem nötigen Mut und von Herzen kommender Leidenschaft erwartet Hamburg ein grossartiges 2022!"
- Sportstaatsrat Christoph Holstein (SPD): "Zuversichtlich und zusammen bleiben. Und sportlich."
- Knut Böhrnsen, Sprecher der Agentur für Arbeit in Hamburg: "2022 x 100 Ausbildungsstellen für Hamburger Jugendliche"
- Dagmar Berghoff, Ex-"Tagesschau"-Sprecherin: "Mut, Leidenschaft, Menschlichkeit dazu und gute Recherche – das finde ich im Hamburger Abendblatt. Meine Zeitung für Hamburg."
- Hamburg Marketing-Chef Michael Otremba: "„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ (Henry Ford)
- Maya Lindholm, Rollstuhlbasketballspielerin: "Ich wünsche allen den Mut, die Leidenschaft und das Durchhaltevermögen um die Pandemie gemeinsam zu wuppen! #HHhältdurch"
- Kultursenator Carsten Brosda (SPD): "Wir werden tanzen, ganz egal was auch passiert." (Bernd Begemann) Spüren wir 2022 die Kraft der Kultur!"
- Tarek Müller, Geschäftsführer des Online-Versandhändlers About You: "Liebe Hamburgerinnen und Hamburger, trotz Omikron wünsche ich uns allen Mut für dieses Jahr, wir packen das gemeinsam!"
- Marina Krauth, Chefin der Buch- und Kunsthandlung Felix Jud: "Besonders allen Kulturschaffenden wünschen wir Mut. Ihre Leidenschaft ist schon grenzenlos!"
TV-Koch Tim Mälzer überrascht Sasha zum 50. Geburtstag
Nach Sashas Live-Auftritt kommt TV-Koch Tim Mälzer mit einer Torte um die Ecke, um den Sänger zu seinem 50. Geburtstag zu überraschen. "Ich habe mal eine Gesangsstunde genommen von einem Gesangslehrer von Sasha", verrät der Star-Koch, nachdem er dem Sänger gratuliert und ihm die Torte überreicht hat.
Die beiden Promis sind auch privat Freunde: In der Bullerei bei Tim Mälzer lernte Sasha seine Frau Julia kennen.
Popmusiker Sasha singt beim Abendblatt-Neujahrsempfang
Popsänger Sasha, der heute seinen 50. Geburtstag feiert, besucht Lars Haider und Vanessa Seifert zum Interview im Hotel Atlantic – und singt live. "Wo sehen wir dich in diesem Jahr?", fragt Seifert. "Ich habe richtig viel vor", sagt der Musiker. "Ich plane eine richtige Show im Herbst, kein Konzert, sondern eine richtige Show, passend zu meiner Biografie. Das ist ein Wunsch gewesen, den ich mir selbst zu meinem 50. Geburtstag erfülle."
Seine Frau, mit der er reingefeiert hat, habe ihm einen Plattenspieler geschenkt. Darüber habe er sich sehr gefreut. Sasha ist nicht allein ins Hotel Atlantic angereist – er hat seine Band mitgebracht. "Seit es den Empfang gibt, habe ich mir Musik gewünscht", kündigt Haider den Aufrtitt des Musikers an. Begleitet von zwei Gitarren singt Sasha ein Mashup seiner bekanntesten Hits wie "If You Believe" oder "I Feel Lonely".
Udo Lindenberg mit Videobotschaft beim Neujahrsempfang
Auch Panikrocker Udo Lindenberg grüßte die Gäste des Neujahrempfangs – wenn auch nur virtuell. In einer Videobotschaft hinter der Tafel "Kultur" sagte er: "Wir machen uns ein geiles 2022". Er warb für sein Konzert im Sommer in der Barclays-Arena.
Schulleiter und Grimme-Preis-Träger aus Hamburg dabei
Björn Lengwenus, Schulleiter an der Stadtteilschule „Alter Teichweg“ hat sich in der Pandemie etwas ganz Besonderes einfallen lassen. In der YouTube-Show „Dulsberg Late Night“ hielt der Schulleiter und neue Late-Night-Moderator die Schüler regelmäßig auf dem Laufendem, knüpfte Kontakte, stellte Home-Schooling unterhaltsam dar und ließ seine Schüler zu Wort kommen.
Für diesen innovativen digitalen Auftritt wurde die Stadtteilschule mit der „Goldenen Kamera/Special Award“ sowie mit dem renommierten Deutschen Schulpreis und dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Vanessa Seifert sprach mit ihm für die Tafel "Leidenschaft" im Vorfeld des Neujahrsempfangs.
NDR-Ernährungs-Doc Anne Fleck über ihre guten Vorsätze
NDR-Ernährungs-Doc Anne Fleck, von Fans und Freunden „Doc Fleck“ genannt, ist die derzeit wohl bekannteste und beliebteste Ärztin der Republik. Sie wird per Video zugeschaltet. "Ich habe mich so gefreut, dass ich unter der Tafel Mut stecke, sagt Fleck. "Ein mutiger Tipp von mir: Wir sollten uns von den Bewertungen im Gesundheitsbereich wie mindestens 10.000 Schritte am Tag laufen, lösen."
Ihr Tipp an Dümmel und alle Zuschauer, die abnehmen wollen: "Ein ehrliches Motiv aus dem Herzen kann uns helfen, kleine Rituale im Alltag einzubauen." Ihr Vorsatz für 2022? "Ich habe den Vorsatz: unperfekt sein ist perfekt sein und ich möchte mir selbst mehr Zeit einräumen", antwortet Fleck.
Ralf Dümmel von „Höhle der Löwen“ über die Zukunft und Abnehmpläne
Hamburger Unternehmer Ralf Dümmel, bekannt aus der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“, ist der Gast in der Rubrik "Wirtschaft". Dümmel blickt im Live-Interview zurück auf einen großen Deal im vergangen Jahr – er verkaufte sein Unternehmen an die Social Chain AG aus Berlin für 220 Millionen Euro. Dümmel rückt dort in den Vorstand auf, arbeitet künftig mit Georg Kofler zusammen, Hauptaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender der Firma. Bei einem Mittagessen hatten die beiden Investoren gemerkt, wie sinnvoll ein Zusammenschluss ist.
"Wir haben großes vor", so Dümmel. Bei den neuen Aufzeichnungen der Sendung werden beide auftreten, aber nicht gegeneinander antreten. "Das macht so viel Spaß", sagt Dümmel über "Die Höhle der Löwen". Ans Aufhören denkt er noch nicht. Er verrät: "Da ist nichts gescripted. Wir wissen nie, was passiert. Der schlimmste Moment ist, wenn man den Deal verliert." Dümmel: "Dann bin ich wirklich erstmal sauer auf mich selbst. Ich bin todunglücklich, wenn ich verliere."
Der Star-Investor möchte 2022 abnehmen. "Ich möchte nicht zulassen, dass mein Schneider immer reicher wird", scherzt er.
Besonderer Gast für HSV-Fan Lars Haider: Tim Walter
Ein Einspieler, der HSV-Fan Lars Haider gefreut haben dürfte: Tim Walter, der im Vorfeld von Abendblatt-Redakteur Henrik Jacobs interviewt wurde. "Mut gehört zu allem, was man tut. Wir sind auf einem guten Weg", sagt Walter.
"Wir müssen weg kommen von den Ergebnissen", so der Trainer auf die Frage, ob es der HSV unter die ersten drei Plätze in der Tabelle der 2. Bundesliga schafft. Auch seine Neujahrsvorsätze verrät Walter. "Ich will Spaß haben, denn ich liebe das Leben."
Marvin Willoughby von den Hamburg Towers sendete seine Neujahrsgrüße per Videobotschaft. "Wir bei den Towers blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück und hoffen, weiter die Fahne für Hamburg oben zu halten. Auf ein erfolgreiches 2022!"
Intensivpflegerin über belastende Corona-Zeit
Kaum einer hat in dieser Pandemie wohl mehr geleistet als die Intensiv-Pflegekräfte. In einem dreiminütigem Film erklärt Intensivpflegerin Karin Deus Abendblatt-Redakteurin Vanessa Seifert, wie belastend die Zeit für das Personal war und noch immer ist. "Ich hoffe, dass ich das weiter durchhalte, weil für mich Intensivmedizin das Tollste ist", sagt sie im Interview.
Tschentscher und Günther sind sich beim Thema Schule einig
Bei der Frage, ob die Schulen weiterhin offen gehalten werden sollten, sind sich Tschentscher und Günther einig: das hat oberste Priorität, so Günther. Die Quarantäneregeln sollten im Hinblick darauf weiter verkürzt werden.
Daniel Günther für schnelle Impflicht
Die Impfpflicht muss möglichst schnell kommen, so Günther. "Da muss der Bund jetzt handeln, ich finde es gibt keinen Grund zu zögern." "Wäre das möglich am 1. Februar", fragt Haider. "Das ist sehr komplex", so Tschentscher. Deswegen müsse es klare Regeln dazu geben, wie diese Impfpflicht umgesetzt wird.
Tschentscher erhielt Neujahr Booster-Impfung
Peter Tschentscher gab an, am Neujahrstag geboostert worden zu sein. Daniel Günther wurde am 16. Dezember geboostert. "Spät", so Haider. "Wir wollen uns ja nicht vordrängeln", so Günther.
Peter Tschentscher und Daniel Günther im Doppelinterview
Lars Haider begrüßt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zum Doppelinterview. "Hamburg und Schleswig-Holstein waren ja immer die Vorzeigeländer – was ist da los, fragt Haider. "Die Inzidenz ist nicht mehr das einzige Kriterium, das wichtig ist. In den Krankenhäusern ist die Lage in beiden Ländern relativ entspannt", so Günther.
Peter Tschentscher gibt düstere Prognose zur Inzidenz ab
"Die Inzidenz wird weiter nach oben gehen", prognostiziert Tschentscher. Als Grund nennt der Bürgermeister die Nähe zu Dänemark. "Dadurch werden wir von der Omikron-Welle als erstes erfasst". Deswegen müsse weiter geboostert werden.
"Wir haben vom ersten Tag an gesagt, dass wir das Gesundheitswesen vor einer Überlastung schützen müssen", so Tschentscher. In Hamburgs Krankenhäusern sei die Lage weiterhin stabil. Dennoch müsse die Welle frühzeitig gebremst werden.
Wie wäre das Hamburger Abendblatt, wenn es ein Mensch wäre?
Zum Einstieg beantworteten Hamburger Stimmen die Frage: „Wie wäre das Hamburger Abendblatt, wenn es ein Mensch wäre?“ – angelehnt an die beliebte Rubrik „Menschlich gesehen“ des Abendblatts. Seit der ersten Ausgabe am 14. Oktober 1948 wird die Titelseite mit einem kleinen Porträt von prominenten und unbekannten Menschen, die in einem der Berichte in der jeweiligen Ausgabe eine Rolle spielen, geschmückt.
"Natürlich eine Frau, gebildet, witzig, schlagwertig – wie ich", sagt NDR-Moderation Bettina Tietjen auf die Frage, wie das Hamburger Abendblatt wäre, wenn es ein Mensch wäre. Weitere Antworten: Eine Quasselstrippe, eine sehr gute Freundin, helle freundliche Augen, genial.
Chefredakteur Lars Haider erinnert sich an Gast aus Vorjahr
Lars Haider, Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, startete den 34. Neujahrsempfang mit einem Rückblick: Vor einem Jahr hatte Olaf Scholz im Gespräch mit Haider angekündigt, sicher Bundeskanzler zu werden. Die Einladung zum Neujahrsempfang 2022 könne ans Bundeskanzleramt gehen, sagte Scholz damals.