Hamburg. Viele Beschäftigte gehen leer aus – anders als in Behörden, in denen eine Prämie von 1300 Euro gezahlt wurde. Die Linke kritisiert das.
Angestellte des öffentlichen Dienstes und Beamte bekommen in Hamburg eine Corona-Sonderzahlung von 1300 Euro – Beschäftigte von öffentlichen Unternehmen allerdings gehen offenbar zumeist leer aus. Das ergibt sich aus der Antwort des Senates auf eine Kleine Anfrage des Linken-Bürgerschaftsabgeordneten David Stoop.
Demnach haben die Beschäftigten von 33 der 49 vom Senat aufgelisteten städtischen Unternehmen weder in 2021 noch im laufenden Jahr Sonderzahlungen für die besonderen Belastungen durch die Coronakrise erhalten. Darunter sind auch Unternehmen mit Hunderten und teilweise Tausenden Mitarbeitern wie die Elbkinder Vereinigung Hamburger Kitas, die Hochbahn, Fördern & Wohnen, Sprinkenhof GmbH, SGG Städtische Gebäudereinigung GmbH, Hamburg Messe, Staatsoper oder Elbphilharmonie.
Hamburger Firmen: Thalia zahlte die höchste Prämie
Unter den wenigen städtischen Firmen, die Prämien zahlten, bekamen demnach 29 der 230 Beschäftigten des Thalia Theaters mit durchschnittlich rund 1380 Euro am meisten. Es folgen die Hamburgische Investitions- und Förderbank mit durchschnittlich 1300 Euro pro Mitarbeiter, die Filmförderung (1213 Euro), die Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement (HGV, 1180 Euro) und der HVV (1140 Euro).
Im UKE bekamen im Jahr 2021 lediglich 3520 der 10.308 Beschäftigten eine Sonderzahlung, die dann im Durchschnitt pro Vollzeitkraft bei 786,20 Euro lag. Die Zahlungen gingen in erster Linie an besonders belastete Pflegekräfte. Ärzte waren laut Senatsantwort von den Sonderzahlungen 2021 aufgrund der Rechtslage zunächst ausgeschlossen. Es werde aber über eine Sonderzahlung 2022 auch an die Mediziner verhandelt.
Hamburger Firmen: Viele gaben keine Auskunft zu Prämien
Die Linke kritisierte, dass der größte Teil der Angestellten der öffentlichen Unternehmen bei den Coronaprämien leer ausgehe. „Die Beschäftigten haben in der Krise einen ganz wesentlichen Beitrag dazu beigetragen, die öffentliche Infrastruktur in Gang zu halten. Und das muss auch finanziell honoriert werden“, sagte Stoop. „Ansonsten bleibt das Geklatsche in der Bürgerschaft eine hohle Geste – das ist dann eher Hohn als Anerkennung.“
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Viele Unternehmen hätten die Frage nach Sonderzahlungen auch gar nicht beantwortet, so Stoop, hier werde die Fraktion nachhaken. Einige Firmen hätten zudem darauf verwiesen, dass im Jahr 2020 eine Sonderzahlung geleistet wurde – die Krise sei 2020 aber nicht vorbei gewesen. Es sei „nicht ehrlich, sich hier mit dem Verweis auf das unabhängige unternehmerische Handeln öffentlicher Unternehmen herauszureden“, wie es der Senat in seiner Antwort getan habe, so Stoop.