Hamburg. Zur Aufklärung des Hergangs wurden ein Verkehrsunfalldienst und eine Drohne angefordert. Verkehr staute sich weit zurück.
Ein E-Scooter-Fahrer (39) ist bei einem Verkehrsunfall am Siemersplatz in Hamburg-Lokstedt am Sonnabendmittag laut Polizei schwer verletzt worden.
Nach derzeitigen Erkenntnissen befuhr der 39-Jährige gegen 12.38 Uhr mit einem E-Scooter den Radweg entlang der Kollaustraße in Fahrtrichtung stadteinwärts. Dabei übersah er vermutlich eine rote Ampel an der Kreuzung zur Vogt-Wells-Straße.
Unfall am Siemersplatz – E-Scooter-Fahrer schwer verletzt
Es kam zur Kollision mit einem Fiat 500, desses Fahrer bei bei grün aus der Osterfeldstraße kommend geradeaus in Richtung Vogt-Wells-Straße fuhr. Durch den Zusammenstoß wurde der E-Scooter-Fahrer auf den Asphalt geschleudert. Die alarmierte Feuerwehr schickte Rettungswagen und Notarzt.
Schließlich wurde der Verunglückte unter Notarztbegleitung in ein Krankenhaus eingeliefert. Nach ersten Angaben bestand sogar Lebensgefahr. Diese Befürchtung bestätigte sich glücklicherweise nicht. Der Fahrer des Fiat blieb unverletzt.
Zur genauen Unfallermittlung wurden ein Verkehrsunfalldienst, Sachverständiger sowie eine Drohne für den Siemersplatz angefordert. Der Verkehr staute sich stadteinwärts von Lokstedt zeitweise bis nach Niendorf zurück. Am Nachmittag war die Unfallstelle geräumt, sodass sich die Verkehrslage wieder normalisierte.
Weiterer Unfall mit E-Roller in Hamburg
Ein weiterer schwerer Unfall mit Elektrorollern hatte sich erst drei Tage zuvor in der Hamburger Innenstadt ereignet. Um kurz nach Mitternacht waren zwei Männer mit einem E-Scooter an der Kreuzung Sievekingplatz/Gorch-Fock-Wall gegen einen Bordstein geprallt. Die Räder des Gefährts blockierten, die beiden Männer stürzten und mussten ins Krankenhaus gebracht werden, wie ein Sprecher des polizeilichen Lagedienstes mitteilte.
Die Verunglückten zogen sich Brüche von Kiefer und Nasenbein und erlitten Platzwunden am Kopf, einer einer der Beiden verlor zu einen Zahn. Nach ersten Erkenntnissen waren die Männer mit etwa 20 km/h unterwegs. Es ist verboten, E-Roller zu zweit zu benutzen; erschwerend kam hier dazu, dass die beiden Verunglückten betrunken waren.
E-Roller in Hamburg umstritten
In der Hansestadt bieten inzwischen sechs Unternehmen zusammen rund 8000 Roller zum Verleih an. Zu Beginn der Einführung vor zwei Jahren gab es knapp 4000 Roller von vier Firmen. Seit der Straßenzulassung für die Gefährte ist ihr Nutzen umstritten. Befürworter argumentieren etwa, E-Scooter seien ein Beitrag, um die umweltschonende Elektromobilität voranbringen. Mithilfe der Gefährte ließen sich Lücken im öffentlichen Nahverkehr überbrücken, etwa die „erste Meile“ von Zuhause bis zur nächsten Bahnstation. Eine solche „Mikromobilität“ könne auch dazu beitragen, das eigene Auto stehen zu lassen.
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Die Unfälle mit E-Scootern reißen allerdings nicht ab. Die meisten Crashs mit den Rollern ereigneten sich einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zufolge bisher abends, nachts und am Wochenende. Fast jeder dritte Unfallfahrer sei alkoholisiert gewesen, teilte das UKE mit. Im Unterschied zu Menschen, die mit dem Fahrrad verunglückten, verletzten sich Scooter-Fahrer zudem häufiger am Kopf, hieß es. Ein keiner Teil der von Unfällen mit E-Scootern betroffenen Patienten war nicht mit den Geräten gefahren, sondern über nicht ordnungsgemäß abgestellte Elektroroller gestürzt.