Hamburg. Das schöne Frühlingswetter hält sich noch einige Tage und lädt zum Rutschen und Schaukeln ein. Wo sich der Besuch besonders lohnt.

In den kommenden Tagen erwartet Hamburg viel Sonnenschein und es kann heißen: Raus mit den Kids in den Frühling! Rund 750 öffentliche Spielplätze locken in Hamburg umsonst und draußen mit ihren Angeboten – vom Tarzanschwinger bis zum Piratenschiff. Das Abendblatt stellt in Kooperation mit den sieben Bezirksämtern die zehn schönsten Spielplätze der Stadt vor.

Spielplatz Hamburg: Planten un Blomen – der Klassiker

Wo die Eltern einst tobten, klettern heute ihre Kinder über die „Buller-Berge“ von Planten un Blomen. Es ist der größte und beliebteste Hamburger Spielplatz, der Klassiker schlechthin. Wenn jetzt der Frühling naht, sind zwar noch nicht die Wasserspiele der absolute Hit. An heißen Sommertagen können die Kids auf dem 800 Quadratmeter großen Wasserspielplatz nach Herzenslust planschen. Aber schon jetzt locken in der Märzensonne Buddelsand, Spielehäuser, Wipp- und Klettergeräte, Rutschen und Schaukeln. Während die Kinder spielerisch die Welt entdecken, können die Eltern in Seelenruhe klönen. Denn eine Spieleaufsicht samt Toiletten und Wickelraum ist vorhanden. Der Kiosk versorgt die großen und kleinen Besucher mit Snacks und Getränken. Hinter den Buller-Bergen liegt die grüne Oase Planten un Blomen (plattdeutsch für: Pflanzen und Blumen). Zeit danach für einen Spaziergang!

St. Petersburger Straße, gegenüber der Hamburg Messe

HafenCity: Der Grasbrookpark für kleine Piraten

Mittendrin statt nur dabei: der Spielplatz in der HafenCity.
Mittendrin statt nur dabei: der Spielplatz in der HafenCity. © Roland Magunia / Hamburger Abendblatt | Unbekannt

So ändern sich die Zeiten: Im Mittelalter diente der Grasbrook der Hansestadt als Hinrichtungsstätte. So soll dort der Seeräuber Störtebeker enthauptet worden sein. Heute können die Kinder auf dem Spielplatz Grasbrookpark Piraten spielen, unter künstlichen Palmen ein Piratenschiff entern, Hängebrücken überwinden, aber auch ganz normale Dinge tun wie auf einem Trampolin zu schwingen und mit einem kleinen Bagger zu schaufeln. Am Wochenende kommt immer der Eismann und versüßt Kindern wie ­Erwachsenen den Aufenthalt in der ­HafenCity.

Am Grasbrookpark, HafenCity

Inselpark Wilhelmsburg: Alles für die Skater

Der Inselpark entstand für die Internationale Gartenschau 2013 und ist heute eine Grünfläche für alle Sinne im Herzen Wilhelmsburgs. Hier können Kinder und Jugendliche die große Skateanlage nutzen. Sie bietet Treppen, Rails, Bordsteine und ein etwa zwei Meter tiefes, eingelassenes Becken. Der Skatepark erfreut sich nicht nur bei Hamburgern, sondern auch bei Gästen aus ganz Norddeutschland wachsender Beliebtheit, heißt es im Bezirksamt Mitte. Mehr noch: Tore und Körbe auf dem Multi-Court laden zum Basketball, Street- oder Fußball ein. Selbst nach Einbruch der Dunkelheit kann hier gespielt werden. Eine Flutlichtanlage macht es möglich.

Inselpark, zwischen Neuenfelder Straße und Georg-Wilhelm-Straße

Bauernhoffeeling: Spielplatz „Heinholt Farm“ in Sülldorf

Ein Newcomer ist der im Dezember 2021 eröffnete Kinderspielplatz „Hainholt Farm“ in Sülldorf. Die 1800 Quadratmeter große Anlage greift den Dorfcharakter des Stadtteils auf. Weil zu einem Dorf selbstverständlich ein Bauernhof gehört, wurde der Kleinkinderspielbereich mit einem „Hühnerstall“ und einem „Schafstall“ ausgestattet. Dort können sich Tierfiguren an einer „Tränke“ laben. Im südlichen Bereich liegt der „Wirtschaftshof“ für die älteren Kinder. Wer will, kann klettern und im „Silo“ die Rutsche nutzen. Der Jägerzaun an der Straße wurde durch einen Stabgitterzaun und eine doppelreihige Hecke aus Johannisbeersträuchern ersetzt.

Op’n Hainholt/Sülldorfer Kirchenweg

Naturlabor: Forschungsspielplatz in Osdorf

Früh übt sich: Während Physiker im Forschungszentrum Desy die Geheimnisse der Welt entschlüsseln, lernen die Kinder auf dem benachbarten „Forschungsspielplatz“ Vermessungstechniken kennen. Als „Naturlabor“ ist dieser im vergangenen Jahr modernisierte Kinderspielplatz im Bezirk Altona konzipiert. So wurden Metermaße in Form von Pflastermustern und Kubikmeter-Kisten installiert. Auch das Messen der Absprungweite von der Schaukel ist möglich. Im Wasserspielbereich steht ein „Labortisch“, an dem Kinder mit Naturmaterialien hantieren können. Darüber hinaus gibt es eine Kletterlandschaft. Denn die kleinen Forscher müssen auch körperlich in Bewegung kommen.

Osdorf, Anlage Feldweg 55

Spielplatz Bergedorf: Für Prinzen und Prinzessinnen

Sieht fast aus wie das Bergedorfer Schloss: Eine hölzerne Kopie des früheren Adelssitzes steht im Mittelpunkt des frisch gestalteten Spielplatzes im Schlosspark von Bergedorf. Vor den Toren des nachgebildeten Modells im Maßstab von 1:10 thronen eine Drachenschaukel und ein Wächterhäuschen sowie eine begehbare Prinzen- und Prinzessinnenkrone. Schaukeln, Rutschen, Karussell, Wipptiere und ein Trampolin komplettieren die circa 2000 Quadratmeter große Anlage.

Spielplatz Schloss Bergedorf, Chrysanderstraße, gegenüber von Haus Nr. 20

Wie bei Königs: der Spielplatz am Bergedorfer Schlosspark.
Wie bei Königs: der Spielplatz am Bergedorfer Schlosspark. © Roland Magunia / Hamburger Abendblatt | Unbekannt

Neuwiedenthal: Bis zum Himmel schaukeln

Mitten durch die 18.300 Quadratmeter große Parkanlage Rehrstieg schlängeln sich Wege aus rotem Asphalt. Sie verbinden in der leicht hügeligen Landschaft einzelne Spielbereiche. Im Süden des Parks liegt eine Skateranlage mit Jugendcafé, im Norden erstrecken sich Sandflächen zum Spielen. Und in der Mitte reiht sich ein Spielgerät an das andere, darunter sind Tarzanschwinger und Kletterspinne. Auf den Geesthügeln können die Kinder auf Riesenschaukeln in luftige Höhen schwingen. Die Anlage Rehrstieg wurde 2019 beim Deutschen Spielraum-Preis mit einem Hauptpreis im 2. Rang ausgezeichnet.

Rehrstieg, Höhe Haus Nr. 17

Stadtpark Hamburg: Strand für Kinder in Winterhude

Hamburgs kleinster Strand ist zehn Meter breit und befindet sich direkt am großen Planschbecken im Stadtpark. Er ist an warmen Sommertagen fest in Kinderhand, und wer nicht nass wird, ist selbst schuld. Zum 100-jährigen Bestehen des Stadtparks wurden Spielplatz und Planschbecken aufwendig saniert.

Der Spielplatz im Stadtpark hat sogar einen eigenen Strand.
Der Spielplatz im Stadtpark hat sogar einen eigenen Strand. © Roland Magunia / Hamburger Abendblatt | Unbekannt

Auf dem Areal, das inklusive Picknickwiese drei Hektar groß ist, stehen traditionelle und moderne Spielgeräte (Rutsch- und Klettergerüst, Spielschiff, Schaukeln, Drehkarussell, Doppelseilbahn, Tarzanschwinger). Die angrenzende hügelige Wiesenfläche hält weitere Spiel- und Sportgeräte für Kinder und Jugendliche bereit. Der 148 Hektar große Stadtpark entstand nach den Plänen von Fritz Schumacher als Volkspark und wurde am 1. Juli 1914 eröffnet.

Saarlandstraße, gegenüber Alte Wöhr

„Vorzeige-Spielfläche“ in Eidelstedt

Die grüne Aktivzone am Quartier Hörgensweg/Oliver-Lißy-Straße.
Die grüne Aktivzone am Quartier Hörgensweg/Oliver-Lißy-Straße. © Roland Magunia / Hamburger Abendblatt |

So groß wie 50 Tennisplätze ist der neue Spielplatz im Eidelstedter Quartier Hörgensweg. Auf einer Freifläche von 13.000 Quadratmetern zwischen den Wohnungen am Hörgensweg/Oliver-Lißy-Straße und der Autobahn 23 hat das Bezirksamt Eimsbüttel eine grüne Aktivzone mit Sportinseln geschaffen (Klettern, Streetball, Fitness, durchgehende Skatestrecke). An den Planungen waren Kinder, Jugendliche und Anwohner beteiligt. Die junge Generation darf hier auch mal richtig laut werden, denn die Anlage ist von zwei Lärmschutzwänden eingefasst. Sie gilt als „Vorzeige-Spielfläche“.

Quartier Hörgensweg

Spielplatz für Ritter in Volksdorf

Die Ritterburg aus Kalksandstein mit zwei Brücken ist ein echter Hingucker. Sie steht in der Mitte des Ritterspielplatzes Schemmannstraße, der mit einer Fläche von mehr als 14.000 Quadratmetern zu den größten in Hamburg zählt. Er überzeugt vor allem mit seinen Spielangeboten für Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren (u. a. Ballspielfelder). Beliebt sind die zehn Meter hohen Tarzanschwinger und die Seilbahn. Wie es im Bezirksamt Wandsbek heißt, musste jetzt das Karussell abgebaut werden. Bis zum Sommer soll es aber durch ein neues Gerät ersetzt werden. Außerdem sind eine öffentliche Toilette und ein Kiosk geplant.

Schemmannstraße, Zufahrt neben Haus Nr. 42