Hamburg. Ab kommender Woche sind auch Personen der „Prioritätsgruppe II“ mit Impfungen dran. Dazu gehören nicht nur Polizisten und Hausärzte.

In Hamburg sollen schon in wenigen Tagen erste Personen, die aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen der „Prioritätsgruppe II“ angehören, eine Einladung zur Impfung erhalten. Dazu zählen Menschen, die aufgrund schwerer Vorerkrankungen besonders von Covid-19 gefährdet sind, sowie Polizisten, Soldaten, Sanitäter, Hebammen und Therapeuten.

Auch Hausärzte und ihre Mitarbeiter sowie Ärzte und Pfleger im Krankenhaus gehören dazu – sofern sie nicht direkt mit Covid-Patienten zu tun haben oder auf Intensivstationen arbeiten, denn dann waren sie in der „Prioritätsgruppe I“.

Umstrittener Impfstoff kommt zum Einsatz

Wie Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Mittwoch sagte, werde man „mit Sicherheit“ in der kommenden Woche beginnen, diese Personen schrittweise einzuladen. Anlass für den Einstieg in diese zweite Impfphase sei, dass mit dem Vakzin von Astrazeneca ein Impfstoff zur Verfügung stehe, der in Deutschland nur für Unter-65-Jährige zugelassen sei und der daher für Berufstätige prädestiniert sei.

Die 70-bis 79-Jährigen, die ebenfalls in die Prioritätsgruppe 2 eingestuft sind, müssten hingegen mit den Impfstoffen von Biontech oder Moderna geimpft werden, die derzeit noch vor allem Über-80-Jährige und medizinisches Personal erhalten. Wann auch Unter-80-Jährige dran sind, könne man noch nicht genau sagen, so Leonhard. Man werde diese Gruppe aber jahrgangsweise einladen, um den Ansturm auf die Termine zu entzerren.

Lehrer und Erzieherinnen sollen auch vorgezogen werden

Wie viele Hamburgerinnen und Hamburger genau der Gruppe II angehören, ist noch nicht exakt bekannt. Die Senatorin geht davon aus, dass am Montag auch Lehrer und Erzieherinnen dorthin vorgezogen werden, was allein mehr als 50.000 Personen wären. Insgesamt dürfte die Gruppe II dann mehr als 200.000 Hamburger umfassen.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Angesichts der Debatte über die Verträglichkeit des Impfstoffs von Astrazeneca sagte Leonhard, die Nebenwirkungen seien zwar teilweise unangenehm, aber nicht ungewöhnlich: „Das ist die erwünschte Impf-Reaktion.“ Sie räumte ein, dass auch in Hamburg zum Beispiel Mitarbeiter von Pflegediensten den Impfstoff abgelehnt hätten.

Kita-Regelbetrieb in den März-Ferien?

Ob die Kitas in Hamburg möglicherweise schon in den März-Ferien von der Notbetreuung in den eingeschränkten Regelbetrieb zurückkehren können, sei nach wie vor offen, so die Sozialsenatorin. Zwar wünsche sie sich das für Kinder und Familien, aber Voraussetzung sei eine günstige Entwicklung der Infektionslage.

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Die bewegt sich in Hamburg aber seit fast zehn Tagen seitwärts. Am Mittwoch kamen 237 Neu-Infektionen hinzu, das waren 18 mehr als vor einer Woche und zudem der höchste Wert seit dem 30. Januar (249). Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg wieder leicht an auf 68,1.