Hamburg. Glühweinausschank wird es wohl nur für Geimpfte und Genesene geben. Was Besucherinnen und Besucher beachten müssen.
Im vergangenen Jahr hatten die Weihnachtsmärkte in Hamburg Zwangspause wegen Corona – aber in diesem Winter geht es vom 18. November an wieder los. In der Innenstadt wird es nach Abendblatt-Informationen auf dem Rathausmarkt, an der Spitalerstraße, auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz, am Jungfernstieg, an der Petrikirche und auf dem Gänsemarkt Weihnachtsmärkte geben. Allerdings gelten besondere Bedingungen.
Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde, sagte auf Anfrage, der Senat werde die Verordnungsregelungen für die Weihnachtsmärkte „in der kommenden Woche beraten und dann erlassen“. Dies wird wohl am Dienstag geschehen. Zunächst hatte es geheißen, bei den Weihnachtsmärkten müsse generell das 2G-Modell – also Zugang nur für genesene und geimpfte Menschen – angewendet werden. Jetzt sagte Helfrich: „Möglicherweise wird es unterschiedliche Optionen geben, mit dann unterschiedlichen Auflagen.“
2G-Modell am Gerhardt-Hauptmann-Platz: Fläche wird eingezäunt
Für Veranstalter Robert Kirchhecker, der den Weihnachtsmarkt auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz organisiert, steht bereits fest: „Wir werden für den Gerhart-Hauptmann-Platz das 2G-Modell anwenden und die gesamte Fläche einzäunen. Am Eingang müssen die Besucher den Nachweis erbringen, dass sie geimpft oder genesen sind, und sich per Luca-App einchecken. Dafür benötigen wir natürlich zusätzliches Personal, das ebenfalls geimpft oder genesen sein muss“, sagt Kirchhecker, der auch Präsident vom Schaustellerverband Hamburg von 1884 ist. Nicht nur die Sicherheitsleute müssten geimpft oder genesen sein, sondern „auch jeder, der auf dem Markt an den Ständen arbeitet“.
Kirchhecker rechnet durch das 2G-Modell mit zusätzlichen Kosten von 75.000 Euro. Aber das ist ihm die Investition wert: Es gebe dann keine Begrenzung bei der Besucherzahl mehr, und die Gäste könnten entspannt in Gruppen ihren Glühwein an Stehtischen genießen. „Nur so kommt auch wieder ein richtiges Weihnachtsmarktfeeling auf.“ Die Maskenpflicht ist dann aufgehoben.
2G-Modell auf Weihnachtsmärkten: Keine Abstände, keine Masken
Es zeichnet sich nach Abendblatt-Recherchen ab, dass die viele Ausrichter der großen Weihnachtsmärkte in der Innenstadt und auch in den Stadtteilen auf das 2G-Modell setzen, weil es dann so gut wie keine Auflagen mehr gibt. Geimpfte und Genesene müssen ihren Status am Eingang nachweisen. Flächen müssen mit Gittern oder Zäunen abgesichert werden.
Welche Vorteile das 2G-Modell aus seiner Sicht hat, erklärte Robert Kirchhecker im Abendblatt-Gespräch. „Wir haben keine Abstände einzuhalten, es gibt keine Begrenzung bei der Besucherzahl, und die Gäste können entspannt in Gruppen ihren Glühwein an Stehtischen genießen.“ Nur so komme auch wieder „ein richtiges Weihnachtsmarktfeeling auf, denn mit 2G muss auf dem Gelände auch keine Maske getragen werden“.
Mehrkosten in Höhe von 75.000 Euro werden nicht an Besucher weitergegeben
Die Mehrkosten sollen aber nicht an die Besucher weitergegeben werden. „Auch wenn wir Mehrkosten haben, werden wir die Preise für Glühwein, Punsch und andere Getränke und Speisen nicht erhöhen. Nach einem Jahr Zwangspause ist es uns wichtig, dass die Menschen endlich wieder das Weihnachtsmarkterlebnis genießen können. Wir gehen davon aus, dass uns die Stadt entgegenkommt und die Sondernutzungsgebühr für die Flächen in diesem Jahr erlassen werden“, so Kirchhecker. Nach Abendblatt-Informationen wird die Stadt tatsächlich auf die Sondernutzungsgebühr für die Weihnachtsmarktflächen verzichten.
Auf dem Weihnachtsmarkt auf der Spitalerstraße wird es etwa 40 Stände geben, aber keine Umzäunung der gesamten Fläche. „Die Spitalerstraße ist eine Fußgängerzone, die können wir natürlich nicht mit Gittern versehen. Wir werden nur die Buden, an denen Glühwein ausgeschenkt wird, mit kleinen Bäumen abgrenzen. Dort wird dann auch das 2G-Modell angewendet.“ Auch der Roncalli-Weihnachtsmarkt auf dem Rathausmarkt wird dem Vernehmen nach auf das 2G-Modell setzen.
Weihnachtsmarkt in Ottensen mit abgetrenntem Gastrobereich
Auf dem Marie-Jonas-Platz in Eppendorf „wird es einen 2G-Bereich mit Glühweinausschank und Speisen geben und einen offen zugänglichen Bereich, in dem nur verpackte Waren verkauft werden“, sagte Undine Heider von der Bergmanngruppe, die den Weihnachtsmarkt veranstaltet. Das Unternehmen ist auch für den Weihnachtsmarkt in der Fußgängerzone der Ottenser Hauptstraße verantwortlich. Dort sollen die Stände, die Handelswaren anbieten, frei zugänglich sein. Zudem wird ein abgetrennter Gastrobereich eingerichtet, in dem das 2G-Modell gilt.