Hamburg. Das Statistikamt Nord hat anlässlich des Equal Pay Day am 7. März Zahlen veröffentlicht, die zeigen, wie groß der Lohnunterschied ist.
Frauen verdienen deutlich weniger als Männer – einmal mehr belegen nun Zahlen des Statistikamts Nord diesen Gehaltsunterschied in der Gesellschaft. Insbesondere in Hamburg ist diese Ungerechtigkeit beim Verdienst im bundesweiten Vergleich besonders groß. Laut Statistikamt verdienen Männer in Hansestadt im Schnitt 21 Prozent mehr als Frauen – also ein Fünftel mehr.
Für die Erhebung hat das Statistikamt Nord den Stundenlohn der Frauen und Männer im vergangenen Jahr untersucht. Im Durchschnitt bekam ein Hamburger 27,12 Euro Lohn pro Stunde. Frauen kamen auf einen Stundenlohn von 21,44 Euro. Der Verdienstunterschied – der sogenannte Gender Pay Gap – betrug somit 5,68 Euro pro Stunde beziehungsweise 21 Prozent, so das Statistikamt, das die Zahlen am heutigen Equal Pay Day (7.März) veröffentlicht hat.
Gehalt Männer und Frauen: So sieht es in Schleswig-Holstein aus
Gegenüber dem Vorjahr blieb der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern in Hamburg damit unverändert. Deutschlandweit lag der Gender Pay Gap im Jahr 2021 bei durchschnittlich 18 Prozent.
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In Schleswig-Holstein liegt der Unterschied beim Bruttogehalt zwischen Männern und Frauen hingegen unter dem bundesweiten Durschnittswert. Dort betrug der Bruttostundenverdienst von Frauen 2021 im Schnitt 18,07 Euro. Männer verdienten 20,63 Euro die Stunde. Der Verdienstunterschied zwischen den Geschlechtern betrug somit 2,56 Euro pro Stunde beziehungsweise12 Prozent, so das Statistikamt Nord. Damit sank der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern in Schleswig-Holstein gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt.
DGB fordert Politik und Wirtschaft zum Handeln auf
Die Hamburger DGB-Vorsitzende Tanja Chawla hat aufgrund der Lohnunterschiede Politik und Wirtschaft aufgefordert, sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an der Arbeitswelt einzusetzen. Während der Pandemie hätten laut Umfrage fast 20 Prozent aller Mütter ihre Arbeitszeit reduziert. Bei den Vätern seien es lediglich sechs Prozent gewesen. „Frauen übernehmen deutlich mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer und arbeiten deswegen öfter in Teilzeit oder Minijobs.“
Die Digitalisierung könne für die gleichwertige Bezahlung von Männern und Frauen eine Chance sein, sagte Klaus Wicher, Hamburger Vorsitzender des Sozialverbands: „In den digitalen Branchen sind andere Qualitäten gefragt als beispielsweise bloße Körperkraft. Es gibt kein einziges Argument, das dagegenspricht, dass Frauen in digitalisierten Berufen qualitativ schlechter arbeiten.“ Frauen sollten deshalb schon in der Schule dazu ermutigt werden, sich in diesen Bereichen beruflich aufzustellen.
Unter dem Motto „Kita und Care - wir wollen mehr“ rufen die Gewerkschaften am morgigen Weltfrauentag zur Demo auf. Start ist um 17 Uhr am Bahnhof Dammtor.