Hamburg. Polizei fährt künftig nur noch Kombis – mit einheitlichem Ladesystem. Auch die Ausstattung für die Beamten ist umfangreicher geworden.

Jahrzehnte war eine „Klöterkiste“ im Kofferraum des Peterwagens Aufbewahrungsort zahlreicher Einsatzmittel, wie Lübecker Hütchen, Warnlampen und mehr. Damit ist nun Schluss. Ein neues Aufbewahrungssystem, etwas „abgekupfert“ bei der Feuerwehr, kommt jetzt in die Hamburger Einsatzfahrzeuge.

Damit wird auch die Limousine als Streifenwagen ausgedient haben. Nur noch Kombis sollen eingesetzt werden. Auch weil die Ausstattung der Polizisten in den vergangenen Jahren deutlich umfangreicher geworden ist.

Neue Ausstattung für die Polizei Hamburg

So sind für den Einsatz bei Terror- oder Amoklagen schusssichere Helme und Westen oder aufblasbare, ballistische Schilde angeschafft worden. Das brachte die Fahrzeuge an den Rand der möglichen Beladung. „Wir haben eineinhalb Jahre Entwicklungszeit in das System gesteckt“, so Thorsten Krumm, Leiter des Fuhrparks der Hamburger Polizei. Dazu gab es eine europaweite Ausschreibung für das System.

Jetzt sind die ersten Streifenwagen mit dem Aufbewahrungssystem ausgestattet worden. Eine der ausziehbaren Schubladen ist speziell gesichert. Nur mit einem Schlüssel lässt sie sich öffnen. Darin sind zwei Maschinenpistolen vom Typ MP5 von Heckler und Koch samt zusätzlicher, gefüllter Magazine untergebracht. Die Waffen verfügen mittlerweile über eine Zielvorrichtung, die die Maschinenpistole noch treffsicherer macht.

Einheitliche Ordnung in Einsatzfahrzeugen

250 der Systeme sind bestellt worden. „Wir werden bis zum Ende des Jahres 120 bekommen und auch verbauen. Der Rest folgt im kommenden Jahr“, so Krumm. Das System ist so konzipiert, dass es in jedes Einsatzfahrzeug der Hamburger Polizei passt. Nur die Bodenplatte, auf die die Konstruktion geschraubt ist, wird an den jeweiligen Fahrzeugtyp angepasst. Zunächst sollen an jeder Polizeiwache in Hamburg zwei Streifenwagen sowie Fahrzeuge der Bereitschaftspolizei mit dem System ausgestattet werden.

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„Bei den Kisten hatte jeder so seine Ordnung“, sagt Hartmut Dudde, Chef der Hamburger Schutzpolizei. „Das ist jetzt glücklicherweise vorbei. Egal, welches Fahrzeug ich besetze. Ich weiß genau, wo im Einsatzfall die benötigten Einsatzmittel zu finden sind.“ Zudem wurde die Umrüstung genutzt, um Einsatzmittel wie die Lübecker Hütchen platzsparender zu gestalten. Sie gibt es jetzt in faltbarer Ausführung.

Polizei Hamburg kürzt ausnahmsweise nicht ab

Das neu eingeführte System trägt den Namen „Ladungssicherung für Einsatzmittel“. Auch dies ein pragmatischer Fortschritt, war die Polizei doch sonst berühmt und berüchtigt für die zahlreichen Abkürzungen für alles und jeden. Eine Abkürzung für das System gibt es nicht.