Hamburg. Beliebteste Shoppingmeilen im deutschsprachigen Raum treten gegeneinander an. Mönckebergstraße kann punkten.

Hamburg gilt mit seinen kleinen Shops, großen Einzelhandelsketten und Einkaufszentren für Einheimische wie Touristen als Shopping-Paradies. Doch wie schneidet die wohl bekannteste Einkaufsstraße der Hansestadt – die Mönckebergstraße – im Vergleich zur Konkurrenz in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab? Eher mittelmäßig: Hamburg landet auf Platz 12 von insgesamt 23. Doch in einigen Kategorien liegt die Shoppingmeile auf den vorderen sowie hinteren Plätzen.

Das hat der neue Einkaufsguide der Berliner Agentur Claneo in Zusammenarbeit mit der s.Oliver Group herausgefunden. Dabei wurden Faktoren wie etwa die Länge der Einkaufsmeile, die Zahl der ansässigen Geschäfte und die Entfernung zum Hauptbahnhof verglichen. Auch die Luftqualität, die Höhe der Parkkosten oder der durchschnittliche Preis für einen Cappuccino flossen ins Ranking ein.

Mönckebergstraße: Hamburgs Einkaufsstraße im Ranking

Mit einer Länge von etwa 800 Metern liegt die Mönckebergstraße im Mittelfeld der verglichenen Einkaufsstraßen. Diese erstrecken sich von 220 Metern (Rue du Bourg im schweizerischen Lausanne) auf bis zu 3,5 Kilometer (Kurfürstendamm in Berlin).

Auch mit der Zahl der Einzelhandelsgeschäfte kann Hamburg nur mittelmäßig punkten: Laut der Analyse gibt es in Hamburg insgesamt 48 Modegeschäfte. Spitzenreiter in diesem Feld ist mit 141 Fashion-Shops ebenfalls der Kurfürstendamm, weit hinten liegt die Bahnhofsstraße in Hannover (4) – die jedoch mit 250 Metern deutlich kürzer ist als das Berliner Pendant.

Die Menge der ansässigen Möbel- (6) und Schuhgeschäfte (13) ist ebenfalls eher Durchschnitt. Mit vier Technik-Shops hat Hamburg im Vergleich noch einen relativ hohen Anteil. Gegen die Mariahilfer Straße in Wien (12), die Zeil in Frankfurt (10), die Prager Straße in Dresden (9) und die Maria Theresien Straße im österreichischen Innsbruck (5) kann sich die Hansestadt damit jedoch nicht durchsetzen.

Mönckebergstraße punktet mit Entfernung zum Hauptbahnhof

Schlecht schneidet Hamburg bei Betrachtung der Verkehrsbelastung ab. In diesem Zusammenhang wurde untersucht, wie gut die Einkaufsstraßen mit dem öffentlichen Verkehr, aber auch beispielsweise mit dem Auto erreichbar sind. Die Fahrt dauere der Analyse nach in Zeiten mit hohem Verkehrsaufkommen durchschnittlich 29 Prozent länger als in verkehrsfreien Zeiten. Das gleiche Ergebnis erhielt auch die Rue du Rhône im schweizerischen Genève. Nur Berlin kann den Wert mit insgesamt 30 Prozent noch toppen. Die geringsten Verkehrsbelastung hat vergleichsweise die österreichische Maria Theresien Straße.

Doch bei der Entfernung der Mönckebergstraße zum Hauptbahnhof kann Hamburg wieder punkten: Dieser liegt nur 470 Meter entfernt, näher haben es Einkaufende nur vom Brühl in Leipzig (260 Meter), der Spitalgasse im schweizerischen Bern (210 Meter) und – der Name verrät es schon – der Bahnhofsstraße in Hannover (160 Meter).

Hamburg: Mönckebergstraße liegt nahe der Binnenalster

Sogar auf Platz drei im Ranking schafft es Hamburg mit der Entfernung von nur 140 Metern zum nächsten Park. Wobei hier offen bleibt, welcher Park gewertet wurde. In etwa dieser Entfernung liegt die Grünfläche mit Sitzplätzen auf dem Domplatz. Die Binnenalster ist von der Mönckebergstraße circa 220 Meter entfernt.

Die Luftqualität in der Mönckebergstraße liegt mit einem Wert von 36 AQI jedoch im Vergleich auf den hinteren Plätzen. Gleiche oder schlechtere Werte haben nur die Prager Straße in Dresden, die Königsallee in Düsseldorf (beide ebenfalls 36), die Kaiserstraße in Nürnberg (37), der Berliner Kurfürstendamm (40) und die Mariahilfer Straße in Wien (41). Die beste Luftqualität gibt es im Einkaufsstraßenvergleich in der Freien Straße im schweizerischen Basel (27).

Parken rund um die Mönckebergstraße ist teuer

Ebenfalls auf einem der hinteren Plätze landet Hamburg beim Vergleich der Parkkosten. Mit durchschnittlich 3,50 Euro pro Stunde ist die Mönckebergstraße damit eine der teuersten Einkaufsstraßen im Ranking. Nur rund um die Wiener Mariahilfer Straße (3,90 Euro/Stunde) und die Maximilianstraße in München (4 Euro/Stunde) müssen Autofahrer noch tiefer in die Tasche greifen.

Doch Cappuccino-Liebhaber haben Glück: Beim durchschnittlich errechneten Preis für eines der Heißgetränke ist Hamburgs bekannteste Shoppingmeile mit 2,92 Euro wieder im Mittelfeld zu finden. Die teuersten Cappuccinos gibt es in der Schweiz – mit einem Spitzenpreis von 4,66 Euro in der Freien Straße in Basel. Deutlich günstiger kommen Einkaufende in der Schuhstraße im niedersächsischen Braunschweig (2,60 Euro) oder in der Prager Straße in Dresden (2,44 Euro) weg.