Hamburg. Der Februar macht eine “ultimative“ Kehrtwende um 180 Grad. Schlechte Nachrichten für Allergiker. Winterdienst bleibt gerüstet.

Noch vor wenigen Tagen bestimmten Frost und Schnee das Wetter in Hamburg und ganz Norddeutschland. Doch am Wochenende kommt der Frühling. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet am Sonnabend mit 15, am Sonntag sogar mit ungewöhnlich milden 16 Grad in Hamburg.

"Der Februar macht eine Kehrtwende um 180 Grad und mutiert zum ultimativen Frühlingsmonat", sagte Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net am Freitag. Am Sonnabend scheint die Sonne in Hamburg acht Stunden lang, am Sonntag neun Stunden lang. "Es wird in den kommenden Tagen deutlich wärmer." Jedoch seien die Temperaturen für die Jahreszeit deutlich zu hoch. "Wir liegen mindestens acht Wochen vor der Zeit", so der Wetterexperte.

Wetter in Hamburg: Gut für Grill-Fans, schlecht für Allergiker

Jung prognostiziert, dass die Natur "explodieren" werde. "Allergiker können sich schon mal auf eine harte Pollenbelastung einstellen – angenehm wird das nicht werden." Spätestens ab Mittwoch gebe es in Deutschland blühende Landschaften. "Sämtliche Frühblüher dürften austreiben und für ein buntes Frühlingsbild sorgen“, sagt der Meteorologe.

Die frühlingshaften Temperaturen in Hamburg:

  • Sonnabend: 14 Grad
  • Sonntag: 16 Grad
  • Montag: 15 Grad
  • Dienstag: 16 Grad
  • Mittwoch: 17 Grad
  • Donnerstag: 17 Grad

Für diejenigen, die am Wochenende angrillen möchten, hat Jung noch einen Tipp: Den Grill zwischen 13 und 16 Uhr anschmeißen. "Dann ist es am wärmsten", so der Wetterexperte.  Denn vormittags gibt es noch kühlere Werte und auch gegen Abend sinken die Temperaturen rasch rab. Jung: "Wir haben eben noch Februar und nicht Juni oder Juli – nachts wird es weiterhin sehr frisch sein."

Frühling – auch Anfang März geht es warm weiter

Laut DWD sinken die Temperaturen in der Nacht zum Sonntag in Hamburg und Schleswig-Holstein auf 4 bis 7 Grad, in der Nacht zum Montag bis auf 3 Grad. An den Küsten wird es am Sonnabend tagsüber etwa 10 Grad warm, in Flensburg klettert das Thermometer am Sonntag auf 12 Grad. 

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Unklar ist, wie lange die Wärme anhalten wird. Ein Märzwinter ist laut Jung aktuell nicht in Sicht: "Es geht auch Anfang März für die Jahreszeit zu warm weiter." Kaltlufteinbrüche könne es bis Mai aber immer wieder mal geben. Für die Natur wäre das extrem schädlich.

 "Erst viel Wärme und Wachstum und dann kommt der Frost und zerstört vieles. Es wäre nicht das erste Mal, dass es so passiert“, sagt der Meteorologe. Er rät zudem, die Winterreifen noch auf dem Auto lassen. Jung: "Mindestens noch bis Ostern."

Wintereinbruch? Hamburg wäre gerüstet

Immerhin: In Hamburg wäre die Stadtreinigung auch für einen erneuten überraschenden Wintereinbruch gerüstet. Trotz der längeren Frostperiode Anfang des Monats ist noch die Hälfte des anfänglichen Streusalz-Vorrats von 14.000 Tonnen verfügbar.

Und das, obwohl der Winterdienst in diesem Jahr mit 7000 Tonnen bereits mehr gestreut hat als in den vergangenen beiden milden Saisons zusammen (2018/19: 3350 Tonnen, 2019/20: 1400 Tonnen).

Dennoch bleibt für Dominik Jung wiederum eine schreckende Erkenntnis festzuhalten. Denn das Klimamittel für Februar steigt momentan bundesweit trotz der extrem kalten Woche rasant. Noch am Dienstag sei der Monat 2,5 Grad kälter gewesen als im Schnitt, einen Tag später schon nur noch 2,1 Grad.