Les Sables-d'Olonne.
Die Deutsch-Französin Isabelle Joschke hat bei der Solo-Weltumseglung Vendée Globe aufgegeben. Das gab die in München geborene Skipperin in der Nacht zum Sonntag bekannt. Der am 4. Januar notdürftig reparierte Haupthydraulikzylinder an der Kielfinne ist bei schweren Sturmböen im Südatlantik erneut gebrochen. Dadurch gefährdet der nun schwingende Kiel das Boot. Mit ihrem Team prüft die 43-jährige Joschke rund 1300 Seemeilen vor Argentiniens Ostküste Möglichkeiten, sich und ihre Jacht in Sicherheit zu bringen.
Die im bretonischen Lorient lebende Tochter eines deutschen Vaters und einer französischen Mutter zählte zu den beliebtesten Teilnehmern am Rennen. Drei Viertel des Rennens mit Kap-Hoorn-Passage hatte sie schon absolviert. Kurz nach Weihnachten war die zierliche Seglerin als beste Frau im Feld der noch 26 Boote auf Platz fünf vorgerückt. Wenige Stunden vor ihrem Ausscheiden hatte sie wegen der gewaltigen Kräfte, die auf die Boote mit den großen Foils einwirken, gesagt: "Ich kann nicht glauben, wie brutal unsere Boote sind." Die sogenannten Foils lassen die Boote aus dem Wasser abheben.
Boris Herrmann hat den voraussichtlich letzten Sturm bis zur nördlichen Hemisphäre gut überstanden. Nach Rückschlägen ist der 39-Jährige Hamburger auf Platz acht vorgerückt: "Ich habe mit diesem Rennen noch eine Rechnung offen. Ich habe mir Platz fünf zum Ziel gesetzt. Das muss nicht, kann aber klappen."
Angeführt wird das Rennen von Yannick Bestaven vor dessen französischen Landsleuten Charlie Dalin und Paralympics-Sieger Damien Seguin. Die schnellsten Boote werden Ende Januar in französischen Les Sables-d'Olonne erwartet.