Hamburg. Am 1. März dürfen Hamburgs Friseure ihre Salons wieder öffnen. Wer einen Termin haben möchte, muss jetzt schnell sein.

Während vielen Geschäften und Betrieben weitere Wochen der Ungewissheit bevorstehen, gibt es für Deutschlands Friseure nun ein Licht am Ende des Tunnels. Am 1. März dürfen Friseursalons ihren Geschäftsbetrieb im Rahmen eines strikten Hygienekonzepts wieder aufnehmen und melden sich damit nach Monaten der Zwangspause zurück.

Nicht nur die Salonbetreiber und Angestellten sind erleichtert, sondern auch die Bevölkerung sehnt sich nach einem frischen Haarschnitt. Seit dem Beschluss des Corona-Gipfels ist damit der Kampf um die frühesten Termine entbrannt, und die Telefone stehen nicht mehr still.

Beispielloser Kundenansturm bei Hamburger Friseuren

Hamburger Friseure erzählen von einem beispiellosen Kundenansturm, ihrer Erleichterung über die anstehenden Lockerungen und weiterhin bestehenden Probleme bei der Pandemie-Bewältigung.

Bereits in dem Beschluss der Ministerkonferenz am 10. Februar wurde die besondere Bedeutung der Friseure für die Körperhygiene der Bürger hervorgehoben. Dies bestätigt sich nun durch eine Welle von Anrufen und E-Mails, die bei vielen Friseurbetrieben eingehen.

Telefone stehen nicht mehr still

Innerhalb eines Tages verfünffachte sich außerdem das Volumen der Google-Suchen nach Friseuren in Hamburg. Dieses Bild eines Ansturms auf Hamburgs Friseure bestätigt eine Mitarbeiterin des Friseursalons HAARbracadabra in Wandsbek: „Das Telefon klingelt praktisch durchgehend. Die Leute, die tapfer durchgehalten haben, möchten jetzt natürlich möglichst schnell einen Termin bekommen.“

Ähnlich sieht es bei dem Stadtteil-Friseur St. Georg aus. Der Termin-Andrang, so Mitarbeiterin Victoria Stöckig, sei zwar enorm, doch die Aussicht auf eine baldige Öffnung spornt alle Beteiligten an: „Das Telefon steht nicht mehr still. Da aber das gesamte Team inklusive des Chefs mit anpackt, können wir den Ansturm bewältigen.“

Öffnung der Friseure nicht die Lösung der Probleme

Es gibt allerdings auch kritische Stimmen. So macht Riza Tanriver, Inhaber des Friseursalons Engelslocke in der Sternschanze, deutlich, dass die Öffnungen zwar helfen, aber bei Weitem nicht alle Probleme lösen: „Viele Mitarbeiter haben Kinder und können ohne Öffnung der Kitas nicht arbeiten. Darüber hinaus ist die Anzahl der Kunden, die wir im Rahmen des Hygienekonzepts gleichzeitig bedienen können, sehr begrenzt. Vielen Kunden könnten wir erst einmal keine Termine anbieten.“

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Auch Oldrick Fonseka, der sich mit seinem Salon Der Friseur in Barmbek selbstständig gemacht hat, ist erleichtert über die anstehenden Lockerungen, blickt aber auf harte Monate zurück: „Die letzten Monate waren wirklich schlimm, da uns keine finanziellen Hilfen ausgezahlt wurden. Ich hoffe, dass die Menschen durch die vergangenen Wochen gemerkt haben, dass Friseur nicht nur Haarschnitt, sondern auch Wohlbefinden bedeutet und unser Handwerk in Zukunft mehr wertschätzen.“

Friseure rüsten auf: Doppelschichten, verlängerte Öffnungszeiten

Insgesamt aber sind Hamburgs Friseure voller Tatendrang, und man ist motiviert für die Arbeit im eng geplanten Friseur-Monat März. So auch Harriet Niedlich, die sich als neue Gesellin des Friseursalons HeuerStyle in Eimsbüttel besonders auf die kommenden Wochen freut: „Das E-Mail-Postfach platzt aus allen Nähten, und das Telefon klingelt durch, aber wir klotzen richtig ran, machen Doppelschichten und verlängern die Öffnungszeiten – wir kriegen das hin. Für mich als frische Gesellin ist das sehr aufregend und eine große Ehre.“