Hamburg. Viele Jungen und Mädchen litten plötzlich unter Bauchschmerzen und Übelkeit. Ein erster Verdacht hat sich nicht erhärtet.

Magen-Darm-Alarm an einer Hamburger Grundschule: 50 Prozent der Kinder der Schule Rothestraße in Ottensen sind erkrankt. Sie klagten am Mittwoch über Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und zum Teil über Fieber. Laut Peter Albrecht, dem Sprecher der Schulbehörde, sind rund 250 Schülerinnen und Schüler erkrankt. Das ist etwa die Hälfte der Kinder, die die Grundschule Rothestraße besuchen. Am Donnerstagmorgen habe es kaum neue Krankmeldungen gegeben, so Albrecht.

Schule in Hamburg: 250 Kinder mit Magen-Darm-Beschwerden 

"Alle Kinder und Lehrkräfte, die gestern krank waren, können aufgrund der 48-Stunden-Regel des Gesundheitsamtes frühestens am Montag in die Schule zurückkehren", sagte der Schulbehördensprecher am Donnerstag. Zudem werden in der Schule Lebensmittelproben genommen.

Nicht nur Kinder, auch viele Lehrkräfte und Beschäftigte aus dem Erzieherteam sind von den Magen-Darm-Beschwerden betroffen, wie die Schule den Eltern per E-Mail mitteilte. "Wir haben uns sofort mit dem Gesundheitsamt in Verbindung gesetzt und befinden uns in enger Abstimmung mit der Schulaufsicht", heißt es in dem Schreiben vom Mittwoch. Auch der Caterer sei mit eingebunden worden.

Grundschule in Hamburg: 250 Kinder erkrankt – Norovirus?

"Bei einigen Personen mit Symptomen wurden Proben genommen, die nun im Institut für Hygiene und Umwelt untersucht werden", sagte Mike Schlink, Sprecher des Bezirksamtes Altona, dem Abendblatt. Es soll festgestellt werden, ob es sich um das sehr ansteckende Norovirus handelt. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes seien vor Ort gewesen. Das Ergebnis der Proben liegt noch nicht vor und ist am Donnerstag vermutlich auch noch nicht zu erwarten.

Laut dem Bezirksamtssprecher war auch eine Lebensmittelvergiftung in Betracht gezogen worden. In der Kantine habe es am Dienstag Backfisch gegeben. "Am Mittwoch wurde der Unterricht unterbrochen", so Schlink. Nach Abendblatt-Informationen mussten am Mittag alle Kinder abgeholt werden. Die Schule wurde inzwischen gründlich desinfiziert.

Backfisch vermutlich nicht ursächlich für Magen-Darm-Probleme

Am Mittwochnachmittag hatte die Schule Rothestraße die Eltern darüber informiert, dass "das Essen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der Verursacher der Infektion war". Die Begründung: Der Backfisch wurde auch an anderen Schulen ausgegeben. Magen-Darm-Probleme hatten die Kinder dort allerdings nicht.

Um auf Nummer sicher zu gehen, hat das Gesundheitsamt die Essensausgabe für Mittwoch untersagt. "Die Mitarbeiter im Caterer-Team werden vorsorglich getestet", heißt es in der Nachricht an die Eltern. "Bis wir die Ergebnisse haben, wird das Essen von einem anderen Team ausgegeben."

Für die gesunden Schüler fand der reguläre Unterricht am Donnerstag statt. Die Grundschule Rothestraße ergänzte: "Allen Erkrankten steht es frei, sich beim Arzt untersuchen zu lassen und eventuell eine Stuhlprobe untersuchen zu lassen."