Hamburg. Die rund 130.000 Beschäftigten in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie sollen nach dem Willen der IG Metall Küste sieben Prozent mehr Lohn bekommen. Die Verhandlungen beginnen im September.
Die IG Metall Küste will mit einer Lohnforderung von sieben Prozent plus für die rund die 130.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Norden in die nächste Tarifrunde gehen. Bei einer Tariflaufzeit von zwölf Monaten verlangt sie zudem unter anderem eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro sowie soziale Komponenten für Menschen mit niedrigen Einkommen, wie die Gewerkschaft auf Basis der am Freitag von der Tarifkommission beschlossenen Empfehlung mitteilte. Eine endgültige Entscheidung werde der IG Metall-Vorstand am 9. Juli treffen.
Die Verhandlungen beginnen Mitte September. Der Entgelt-Tarifvertrag läuft den Angaben zufolge am 30. September aus. Die Friedenspflicht ende mit dem 28. Oktober. Der IG Metall Bezirk Küste umfasst die Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie das nördliche Niedersachsen.
„Die Beschäftigten erwarten eine deutliche Lohnerhöhung. Diese können sich die Betriebe auch leisten“, sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich. Die Kaufkraft müsse steigen, damit die Wirtschaft weiter in Schwung komme. Deshalb sei es insbesondere wichtig, dass Menschen mit niedrigen Einkommen durch eine soziale Komponente besonders gestärkt würden. „Hier ist der Druck durch die hohen Preise besonders hoch und das Geld fließt direkt wieder in den Binnenkonsum.“
Gleiches gelte für die Auszubildenden. Wer von Fachkräftemangel spreche, müsse auch den Azubis ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. „Eine überproportionale Erhöhung der Azubi-Vergütungen ist der richtige Weg“, sagte Friedrich. Überdies erwarte die Gewerkschaft Verbesserungen bei der Option Geld in freie Tage umwandeln zu können.