Berlin. Die Bahn will die Strecke Hamburg-Berlin 2025 zum Hochleistungskorridor ausbauen. Dazu sind monatelange Streckensperrungen geplant. Schon dieses Jahr müssen sich Pendler auf Ausfälle einrichten.

Die Linke im Bundestag hat die Sperrungspläne der Bahn für die Sanierung der Strecke Hamburg-Berlin scharf kritisiert. Ganze Landstriche in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg würden bereits in diesem Jahr zeitweise vom öffentlichen Schienennah- und Fernverkehr abgeschnitten, sagte die Schweriner Abgeordnete Ina Latendorf am Dienstag. Hintergrund sind umfangreiche Teil- und Vollsperrungen, die bereits in wenigen Wochen beginnen sollen. Betroffen sind auch Tausende, die nach Hamburg pendeln.

Laut Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken wird die Bahn vor der im kommenden Jahr geplanten Generalsanierung der Strecke Hamburg-Berlin bereits zwischen 16. August und 14. Dezember Arbeiten durchführen. „Für die Instandhaltung der Infrastruktur ist es erforderlich, den Korridor Hamburg-Berlin bereits von August bis Dezember 2024 abschnittsweise zu sperren“, heißt es darin.

Die Strecke Hamburg-Büchen wird demnach ab Mitte August für gut zwei Wochen gesperrt. Zwischen Büchen und Schwarzenbek sind im Oktober und November zwei jeweils mehrtägige Totalsperrungen geplant - darüber hinaus zeitweise eingleisige Sperrungen.

Komplett gesperrt wird den Angaben zufolge von Mitte August bis Anfang Dezember auch die Strecke Wittenberge-Ludwigslust. Zudem können zwischen Ludwigslust und Hagenow Land ab Mitte September für drei Wochen und dann noch einmal vom 31. Oktober bis 7. November keine Züge fahren.

Gebaut wird von August bis Dezember auch auf der IC-Strecke Rostock-Wittenberge-Magdeburg. Die Bahnhöfe Warnemünde, Rostock, Bützow, Bad Kleinen, Schwerin, Ludwigslust, Wittenberge und Stendal werden in dieser Zeit laut Bahn nicht bedient.

Während der Generalsanierung, bei der die Strecke Hamburg-Berlin zum Hochleistungskorridor ausgebaut werden soll, können von August kommenden Jahres bis Ende April 2026 keine Züge mehr fahren. Der Fern- und Güterverkehr wird in der Zeit - wie auch schon bei den Sperrungen in diesem Jahr - über Uelzen, Salzwedel und Stendal umgeleitet.

„Keine Frage, die Sanierung vieler Strecken ist dringend nötig“, sagte Latendorf. Unter den Planungen leide jedoch „die ohnehin schon arg angeknackste“ Verlässlichkeit der Bahn weiter. „Der Anreiz, auf das Verkehrsmittel Bahn umzusteigen, bekommt einen Dämpfer.“ Negative Auswirkungen befürchtet sie auch für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern.