Timmendorfer Strand. In Timmendorfer Strand diskutieren derzeit etwa 240 Delegierte der IG Metall Küste. Es geht vor allem um mehr Geld und kürzere Arbeitszeiten. Konkrete Forderungen nennt die Gewerkschaft aber nicht.
Die IG Metall Küste geht mit hohen Erwartungen in die anstehende Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. Die Mitglieder erwarteten Gehaltsabschlüsse, die die durch die Inflation gesunkene Kaufkraft stabilisierten, sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich zu Beginn der 52. Bezirkskonferenz in Timmendorfer Strand. Das gelte besonders für die Auszubildenden, die unter den gestiegenen Lebenshaltungskosten besonders gelitten hätten. Konkrete Tarifforderungen nannte die Gewerkschaft am Donnerstag zunächst nicht.
Eine Befragung unter mehr als 26.000 von 178.000 Gewerkschaftsmitgliedern in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordwestniedersachsen und Schleswig-Holstein habe ergeben, dass sich eine Mehrheit der Befragten neben mehr Geld auch mehr Zeitsouveränität wünschten, sagte das für Tarife zuständige Vorstandsmitglied Nadine Boguslawski. 85 Prozent der Befragten hätten angegeben, dass ihnen Zeitsouveränität wichtig sei. Weitere wichtige Punkte seien Rente und Alterssicherung gewesen.
Bei der Arbeitszeit strebt die IG Metall Küste an, die Wandlungsmöglichkeit von Entgelt in Freizeit auszuweiten. „Bislang besteht diese Möglichkeit nur für Beschäftigte mit Kindern unter acht Jahren, pflegende Angehörige und Schichtarbeiter. Wir wollen dieses Modell auf ehrenamtlich tätige Kolleginnen und Kollegen ausweiten“, sagte Friedrich.
Der Vorstand der IG Metall will am 17. Juni konkrete Forderungen empfehlen, über die die bezirkliche Tarifkommission am 21. Juni entscheidet. Im September starten die Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern von Nordmetall. Die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie läuft am 28. Oktober aus.