Kiel (dpa/lno). Der brutale Tod eines Polizisten im Zuge eines Einsatzes sorgt auch bei Schleswig-Holsteins Polizeihilfsfonds für Anteilnahme und Bestürzung. Zudem erinnere der Fall an die Gründung des Fonds.
Der Vorsitzende des schleswig-holsteinischen Polizeihilfsfonds hat sich entsetzt und betroffen über den tödlichen Messerangriff auf einen Polizisten in Mannheim gezeigt. „Wir teilen die Trauer aller Polizistinnen und Polizisten über den schmerzlichen Verlust ihres jungen Kollegen“, sagte Andreas Breitner am Dienstag in Kiel.
Zum Alltag der Polizei gehörten neben schnellen Entscheidungen mit großer Tragweite und Grundrechtseingriffen auch die eigene Gefährdung. „Neben den steigenden Zahlen der Gewalttaten gegen Polizistinnen und Polizisten ist vor allem bedenklich, dass die tätlichen Angriffe offenbar auch schwerer und gravierender werden“, erklärte Breitner. Den Angehörigen des getöteten Beamten Rouven Laur sprach der Vorsitzende sein Beileid aus.
Laur war am vergangenen Freitag in der Mannheimer Innenstadt bei einer islamkritischen Kundgebung niedergestochen worden. Wenig später erlag er seinen lebensgefährlichen Verletzungen. Der mutmaßliche Täter, ein 25 Jahre alter Mann mit afghanischer Staatsbürgerschaft, war von einem anderen Polizisten angeschossen worden und ist noch nicht vernehmungsfähig. Die Bundesanwaltschaft hat inzwischen die Ermittlungen übernommen.
Die Tat in Mannheim erinnere in „schmerzvoller Weise“ auch an den Gründungsanlass des Polizeihilfsfonds im Jahr 1997, hieß es vom Verband weiter. Damals wurde ein Polizist von auf einem Rastplatz an der Autobahn 24 von einem Neonazi ermordet. Als Folge dieser Tat sei die gemeinnützige Einrichtung auf Initiative der Gewerkschaft der Polizei ins Leben gerufen worden, um im Dienst schwer verletzten oder getöteten Polizeibeamten beziehungsweise deren Angehörigen und Familien in ihrer schwierigen Situation zu helfen.