Kiel (dpa/lno). Ängste, Druck im Job und Stress oder übermäßiger Genuss: In Schleswig-Holstein greifen laut KKH mehr Menschen exzessiv zur Zigarette.
Jeder zwölfte Berufstätige in Schleswig-Holstein ist laut einer Auswertung der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) tabaksüchtig. Im Vergleich der Bundesländer lag das nördlichste Bundesland im oberen Drittel, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten der KKH hervorgeht. Demnach wurden 2022 im Norden 87 von 1000 Beschäftigten wegen einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Tabakrauschs oder psychischer Probleme aufgrund von Tabak ambulant behandelt.
Im Vergleich zu 2012 (58 von 1000 Beschäftigten) bedeutete das einen Anstieg von 49,3 Prozent und im Vergleich zum Jahr 2019 (vor der Corona-Pandemie) ein Plus von sieben Prozent. Der Bundesdurchschnitt lag den Angaben nach 2022 bei 81 Fällen pro 1000 Arbeitnehmer und einem Anstieg von rund 60 Prozent innerhalb von zehn Jahren. Die meisten tabaksüchtigen Arbeitnehmer gab es demnach in Mecklenburg-Vorpommern mit 103 von 1000 Beschäftigten.
„Bereits ab einer Zigarette am Tag gefährden Raucherinnen und Raucher ihre Gesundheit“, warnte Michael Falkenstein, Experte für Suchtfragen bei der KKH. Mit jeder weiteren Zigarette steige die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit, von Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs deutlich. Auch E-Zigaretten seien ein Suchtmittel. Sie enthielten ebenfalls gefährliche Stoffe, die zu schweren Erkrankungen führen könnten, sagte Falkenstein im Vorfeld des Weltnichtrauchertages am 31. Mai.