Hamburg. Der Hamburger Hafengeburtstag lockte dieses Jahr mit einem Extra-Tag und für norddeutsche Verhältnisse mit außergewöhnlich gutem Wetter. Am Ende der großen Party steht die Auslaufparade.
Zum 835. Geburtstag eine extra-lange Party: Hamburg hat seinen Hafen am Himmelfahrtswochenende mit einem viertägigen Volksfest gefeiert. Bei blauem Himmel und nur wenigen Wolken ging der Hamburger Hafengeburtstag am Sonntag zu Ende. Laut Veranstaltern besuchten 1,5 Millionen Menschen das maritime Fest. Auch am letzten Tag lief die Feier laut Polizeiangaben zunächst ohne größere Zwischenfälle ab.
Rund 250 große und kleine Schiffe waren Teil der Feierlichkeiten, viele davon waren am Donnerstag in der traditionellen Einlaufparade in den Hafen eingefahren. Am Sonntagnachmittag nutzten an den Landungsbrücken mehrere Tausend Besucherinnen und Besucher die Chance, die Schiffe bei der großen Auslaufparade ein letztes Mal zu bewundern.
Bei der Aktion „Open Ship“ konnten Schiffsliebhaber viele der Großsegler, Schlepper und Einsatzboote auch besichtigen. An Land lockte außerdem eine bunte Hafenmeile zwischen Landungsbrücken und Baumwall.
Eine neue Attraktion war in diesem Jahr eine Ponton-Bühne, die von Schleppern gezogen wurde und am Freitag- und Samstagabend vor den Landungsbrücken Halt machte. Die 90 mal 30 Meter große Bühnenkonstruktion war eigens aus Rotterdam geliefert worden.
Bei der Musikshow „Elbe in Concert“ spielten am Freitag verschiedene Künstlerinnen und Künstler auf der schwimmenden Bühne. Die Darstellerinnen und Darsteller von Stage Entertainment gaben einen Einblick in ihr Musical-Repertoire, außerdem trat der Männer-Freizeitchor „Die Hamburger Goldkehlchen“ auf, der in der Hansestadt Kultstatus hat. Headliner des Abends war die Hamburger Band Scooter. Parallel zum großen Feuerwerk begeisterte ein sichtlich gut gelaunter H.P. Baxxter die Menge. Nicht fehlen durften dabei Songs wie „How Much Is The Fish?“ und „One (Always Hardcore)“.
Mit Pyrotechnik und viel Bass setzte am Samstag der DJ Alle Farben das Programm auf der Wasserbühne fort. Während seines DJ-Sets wurde das Kreuzfahrtschiff „Aida prima“ besonders in Szene gesetzt: Es lag direkt hinter der Bühne. Für zusätzliches Staunen sorgte eine Lichtshow mit Drohnen, die über Bühne und Schiff schwebten. Die Leuchtpunkte formierten sich am Himmel unter anderem zum Hamburger Landeswappen und zu einem Bild der Elbphilharmonie. Als Vorgruppe hatte der Sänger Kayef mit seiner Band auf der Wasserbühne gespielt.
Zu den traditionellen Höhepunkten des Festes gehörte zudem das Schlepperballett am Samstag. Tausende Menschen sahen zu, wie sich die Hafenschlepper vor den Landungsbrücken zu Musik auf dem Wasser drehten. Für besondere Effekte sorgte bunter Rauch, der auf den Schleppern gezündet wurde.
Partnerland des Hafengeburtstags war in diesem Jahr Lettland. Mit dem „Lettland Festival“ gab das baltische Land einen Einblick in seine Traditionen und Kultur. Der lettische Verkehrsminister Kaspars Briskens hatte das Fest gemeinsam mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher eröffnet.
Das nach Angaben der Veranstalter weltgrößte Hafenfest fiel in diesem Jahr mit dem Himmelfahrtswochenende zusammen und fand deshalb an vier Tagen statt.
Eigentlich ist der Hafen älter als 835 Jahre. Experten gehen davon aus, dass er mindestens schon seit dem frühen sechsten Jahrhundert besteht. Am 7. Mai 1189 soll den Hamburgern per Dekret eine zollfreie Fahrt aus der Elbe ermöglicht worden sein. Dieses Datum wird heute als Ausgangspunkt für die Feierlichkeiten genutzt.